Während des Frühstücks bemerke ich einen African Paradise Flycatcher, der in den Bäumen neben unseren Zelten Insekten fängt-natürlich bestens gedeckt im Wirrwarr der Zweige. So gelingt mir nur ein Notschuss.
Paradiesschnäpper
Dann wechseln wir zum Aussichtsturm und beobachten an der Salzlecke am anderen Ufer wieder eine Buschbockgeiss mit ihrem Kitz, während davor an der Wasserlinie ein Krokodil sonnenbadet.
Neben uns in einem Mangobaum sitzt ein Black-eyed Bulbul und pickt an einer reifen Frucht.
Graubülbül
haarige Raupe
Nachdem wir uns herrlich im schattig gelegenen Pool erfrischt haben, starten Basti und ich zum finalen Gamedrive, während Hilde es angesichts der immer noch hochsommerlichen Temperatur vorzieht, lesend im Schatten zu entspannen.
Zuerst halten wir schnell am Office. Die Dame meint, wir müssten den Park aber wirklich lieben, wenn wir schon wieder hier wären. Jepp, das stimmt.
Wir wählen den Weg nach rechts Richtung Wasserloch. Längere Zeit tut sich gar nichts, jetzt um kurz nach 15.00 Uhr ist es den Tieren wohl noch zu heiss. Doch dann steht ein prächtiger Sablebulle direkt vor uns auf dem Weg. Da ich als Beifahrer so nicht fotografieren kann, steige ich vorsichtig aus und schleiche hinten ums Auto rum. In dem Moment setzt sich ein Guineafowl-Schmetterling auf meine Wade und saugt Schweiss. Jetzt stecke ich in einem Dilemma, denn den Falter habe ich noch nicht fotografiert. Trotzdem entscheide ich, es zuerst mit der Rappenantilope zu versuchen. Als ich gerade fokusiert habe, öffnet Basti die Tür, und die prächtige Antilope dreht auf der Hinterhand und ist weg.
Müssig zu erwähnen, dass der Guineafowl auch verschwunden ist. Ich bin angesäuert und brauche etwas Ruhe, so fahren wir bis zum Wasserloch, wo wir uns ins Hide-oder das, was davon noch übrig ist- setzen und warten.
Da sich die nächste halbe Stunde kein Tier am Wasser zeigen will, fahren wir zurück Richtung Kavango Floodplains.
auch die Giraffe mag ihren Schattenplatz noch nicht verlassen.
Black Egret-Glockenreiher
dann betreten Elefantenbullen die Szenerie. Zuerst Einer, der sich gleich mal nassmacht.
dann zwei
dann drei. Zuerst trinken sie, danach verpassen sie sich Schlammduschen, und schliesslich pudern sie sich noch mit Staub.
Nach Beendigung des Wellness-Programms steht etwas Lechwe-Mobbing an, denn das geht ja mal gar nicht: dass die Viecher seiner Majestät nicht die entsprechende Ehre erweisen und einfach liegen und verdauen.
nachdem alle Lechwe aufgemüdet sind, trollen sich die drei Bullen in den Busch-sichtlich zufrieden.
Nun haben wir mehr als eine halbe Stunde bei den Elefanten zugebracht, mittlerweile ist es 17.00 Uhr durch, und uns bleibt noch eine knappe Stunde. Das Licht wird besser, und wir fahren etwas Richtung Baobabs.
wir finden wieder einen verzierten Büffel,
und die Reedbucks liegen immer noch in ihren kühlen Erdsuhlen.
Wieder passieren wir die riesige Impalaherde mit dem ganzen Kindergarten voller Kitze, wir kennen sie schon vom Besuch letzte Woche.
Ein kurzes Stück weiter, bemerken wir einen Roanbullen, der aufmerksam und unentwegt in eine Richtung sichert. Da scheint wohl eine Katze im hohen Gras verborgen zu sein. Ich steige aufs Dach des Condors, kann aber auch von oben nicht den Grund erkennen.
Da sich zehn Minuten lang nichts an der Situation ändert, drehen wir und fahren zurück Richtung Tor.
Wir kommen wieder zu den Impalas. Sie stehen teils direkt neben der Strasse, fast könnte man sie berühren. Aber was ist hier los. Auch sie sichern alle in eine Richtung, dazu schnauben sie unaufhörlich. Ich sage zu Bastian, dass wir hier jetzt stehen bleiben, Gate-closing-hour hin oder her, denn hier liegt was im Busch, und ich denke, wir stehen kurz davor, eine Löwenjagd zu erleben.
Ich versuche, in der Richtung, in die die Impalas sichern, etwas auszumachen-erfolglos.
Da kuckt mich Basti plötzlich wie entgeistert an, und stammelt: "Im ( linken ) Spiegel ( der seit vielen Jahren sich nicht mehr bewegen lässt und so etwas zu tief schaut ) hab´ich nen Leppard, der kreuzt direkt hinterm Auto die Pad."
Tatsächlich, vielleicht zehn, zwölf Meter hinter uns schleicht der Kuder tief geduckt über den Weg und will sich an die Impalas ranmachen, das ist offensichtlich.
Ich gleite aus der Tür und schleiche bis ans Heck, zeitgleich stelle ich die Kamera ein, der Leo verhofft und muss erst mal die neue Situation eruieren, in dieser Zeit drücke ich drei Mal auf den Auslöser, und der Leo ist mit einem Satz unter einer Sägeblattpalme verschwunden.
Es ist fünf vor sechs. Höchste Zeit. Aber was für ein Abschied vom Mahango Park. Einfach märchenhaft.
Aber noch sind wir nicht so weit. In Höhe der grossen Wiese, da, wo vorhin die Elis waren, steht wiederum ein riesiger Bulle auf dem Weg. Auf unserem Weg.
Er weiss, dass es sein Weg ist.
Gerade denke ich laut:" Äähm, Eli, sorry, wir müssten mal...", da zeigt er uns, dass er mal muss, erst klein ( was für ein Strahl ), dann gross. Gut, das ist natürlich ein Argument, wir warten also. Irgendwann ist er fertig, und ganz langsam gibt er die Strasse frei.
Wir fahren weiter, es ist sechs Uhr durch, da überfällt direkt vor uns ein Roanbulle die Strasse. Wir halten an, nicht so jedoch die Pferdeantilope. Also, dann halt kein Bild.
Und jetzt aber wirklich: Mahango Good-bye.
Völlig beseelt fahren wir zurück. Direkt vorm Mahangu Camp sitzt auf der Leitung ein ganzer Trupp White-fronted Bee-eater. Die hatten wir bislang auf dieser Tour auch noch nicht.
Hilde hat schon das Abendessen zubereitet, und während wir essen, erzählen wir in allen Einzelheiten von unserem Erlebnis.
Dieser Abend verlangt geradezu nach einem Sundowner auf der Terrasse überm Okavango, und wir lassen unseren überaus erfolgreichen-so finden wir einmütig-Aufenthalt in der Sambesi-Region Revue passieren.
Der nächste Tag sieht uns auf Pad zurück Richtung Windhoek.
Bis dahin,
viele Grüsse
Matthias