28. Januar :
Noch einmal stehe ich im ersten Licht auf, leider nicht, weil wir wieder in den Park wollen, sondern ich will einfach den frühen Morgen am Okavango geniessen. Und den Sonnenaufgang natürlich. Et voila.
Ringsum erwacht das vielfältige Vogelleben, im Schilf neben dem Zelt sitzen die Zwergspinte tratschend und putzen sich.
Leider sind sie schwer durch die Schilfhalme zu fotografieren.
In aller Ruhe sitzen wir in der schönen Morgensonne und geniessen unser letztes Frühstück im Caprivi.
Endlich gelingt mir auch mal ein Bild einer Black Crake, von denen hat es zwar einige hier auf dem Campground, aber mit ihren hektischen Bewegungen sind sie gar nicht so leicht zu kriegen.
Dann packen wir zusammen und bezahlen unsere Rechnung, und etwas schwermütig rumpeln wir letztmalig über die ausgefahrene Spur der Zufahrt zur Mahangu Lodge.
Unspektakulär geht es über die B 8 an Rundu vorbei. Einen Stop legen wir noch an einem Töpferstand ein, wo es diese herrlichen Tonkrüge und die blau-schwarz-weissen Perlhuhn-Blumentöpfe gibt. Schon oft habe ich beim Vorbeifahren gedacht, da müsste man mal halten. Heute also ist es soweit.
"Perlhühner" in allen Variationen
der Verkäufer ist der Künstler selbst, wie seine lehmverschmierten Hände verraten, und er ist überglücklich, als zwei seiner Hühner den Besitzer wechseln.
Wir fahren weiter bis zum Vet-Fence. Dort werden wir gebeten, ob wir einen Landsmann mitnehmen könnten, der hitchhikend und couchsurfend unterwegs ist und nun schon einige Zeit hier gestrandet ist.
Je weiter wir Richtung Südwesten fahren, desto bedrohlicher sieht die Gewitterfront aus, in die wir letztlich hineinfahren, und es regnet tatsächlich--zum zweiten Mal auf dieser Reise. Achja, ist ja auch Regenzeit.
Schon bald kommt unser Abdreh zu Roy´s Rest Camp, wo wir übernachten wollen.
Wir verabschieden den Hitcher, er will noch bis Grootfontein heute.
In Roy´s Camp stellen wir letztmalig unsere Zelte auf, wir haben freie Platzwahl, denn ausser einem Tourbus mit jungen Engländern sind wir die einzigen Camper.
Dann gehen wir uns abkühlen im Pool, später gibt´s einen Gin-Tonic an der Bar.
Letztmalig kochen wir ein Abendessen, nebenher fallen mir ein paar Schmetterlinge auf, die offensichtlich zum Schlafen einen Baum aufsuchen.
es müsste sich um Wandering Donkey Acraeas handeln, jedenfalls eine noch nicht fotografierte Spezies. Freut mich.
Nach dem Abendessen gehen wir nochmals an die Bar, und da ein schönes Campfire brennt, nehmen wir hier einen weiteren Absacker.
Dann verkriechen wir uns in die Zelte, aber bald schon müssen wir ganz fix nochmal raus, denn das Gewitter ist zurück. Es regnet, und ohne Überzelt-nur mit Mossienetz- wird´s doch schnell ungemütlich.
Als das Überzelt drauf ist, hört es auch schon bald wieder auf zu regnen.
Egal, unsere letzte Nacht gibt es also keinen Blick in die Sterne.
Fehlt nur noch der Tag des Heimflugs,
bis dahin.
liebe Grüsse,
Matthias