31.Januar:
Nachdem ich mein Zelt abgebaut und die Rechnung bezahlt habe,verlasse ich das "Alte-Brücke-Resort" und setze mich wiederum an den gedeckten Frühstückstisch.Dann heisst es Abschied nehmen von lieben Menschen,die ich nun wieder ein Jahr lang nicht mehr sehen werde.Hoffentlich bleiben sie soweit gesund.
Dann verlasse ich nach einem Tank-Stop Swakop,und über die C 28 steuere ich in östliche Richtung,um schon bald Richtung "Moonlandscape" abzudrehen.Das erste Ziel ist die Oase Goanikontes,wo es neben ein paar Fotos einen lekkeren,eiskalten Milkshake gibt,denn die Temperaturen sind hier im Swakoptal so am späten Vormittag schon hochsommerlich.
Weiter fahre ich in Richtung der Welwitschia Plains.Der Verkehr hier hat dank einiger neuer Prospektorentätigkeiten massiv zugenommen,und jetzt am Freitagnachmittag fährt ein Auto ums andere von den Minen raus Richtung Stadt.
Ich bin jetzt zum vierten Mal hier,aber vermutlich wird das meine letzte Tour auf der D 1991 sein--zuviel Staub,Lärm,Verkehr.Dafür muss ich nicht nach Namibia!
Mondlandschaft
wiederum im Swakoptal mache ich eine Pause,und an einem blühenden Dollarbusch finde ich ein paar dieser langschwänzigen Bläulinge,die hier Nektar saugen.
Weiter fahre ich die Sackgasse bis zur Riesen-Welwitschie.Hier gibt´s wenigstens keinen Minen-Verkehr-und entsprechend keinen Staub und keinen Lärm.So mache ich eine kleine Wanderung,und entdecke ein paar unbekannte Tiere und Pflanzen.Über Bestimmungshilfe freue ich mich sehr!
Welwitschia mirabilis,benannt nach dem Entdecker Friedrich Welwitsch und mit dem Artnamen die "Wundersame" versehen.
Wanzen ( oder doch Käfer? )
eine weitere Wanzenart
ein Winzling.Was das wohl mal werden soll-keine Ahnung
auch diese reichliche bedornte Pflanze kenne ich nicht
zur Abwechslung mal wieder ein kleiner,brauner Vogel.Ich tendiere zu Lerche,könnte aber auch ein Pieper sein.So richtig befriedigend habe ich im Führer nichts gefunden.
Dann geht es weiter in Richtung Nordosten über zunächst eine Minenpad,die zur privaten Farmpad von "Wüstenquell" mutiert.Nachdem man das Farmtor passiert hat,stellt sich endlich wieder ein schönes Gefühl von Einsamkeit ,Weite und Ruhe ein.Hier zeigen sich auch wieder ein paar grössere Tiere wie Springböcke,Oryx sowie weit entfernt ein Trupp Bergzebras.
Schliesslich erreiche ich die Gebäude der Gästefarm "Wüstenquell".Ein paar Lodge-Gäste liegen am Pool,und meinen,dass Olli,der Hausherr,irgendwo auf dem Gelände sein müsste.Rufend mache ich mich auf die Suche durchs Haupthaus,und tatsächlich finde ich Olli irgendwo in einem Hinterhof beim Schrauben--es gibt immer was zu tun.
Nachdem ich eingecheckt habe,genehmige ich mir einen Gin-Tonic,dann fahre ich zum Campingplatz "Aussicht" und stelle mein Zelt unter einen ausgehöhlten Felsen.Der Platz trägt seinen Namen zu Recht.
Schon bald muss ich aber wieder zurück zur Lodge,denn ich habe mich für einen Scenic Drive und ein anschliessendes Abendessen angemeldet.Mit vier weiteren Gästen schaukeln wir bald darauf mit Olli über das riesige Farmgelände,und sichtbar stolz präsentiert uns Olli ein paar sehr dekorative Felslandschaften.
mit "Betsy" auf Tour
den Namen der Verwitterungsform habe ich vergessen,es waren irgendwelche chemische Prozesse,die diese Felsen so charakteristisch ausgehöhlt und durchlöchert haben.
auf dieser Granitkoppe machen wir einen Stop,von oben hat man einen fantastischen Rundumblick,und bei einem Kaltgetränk aus dem Cooler geniessen wir das Farbenspektakel,welches die nun schnell sinkende Sonne in die Landschaft und an den Himmel zaubert.
eine Konzertmuschel--oder doch ein UFO?
Olli fährt dann mit den anderen Gästen zurück zur Lodge,ich aber will zurück laufen,denn der Sonnenuntergang verspricht spektakulär zu werden.Schnell suche ich mir eine kleine Anhöhe mit dekorativem Vordergrund,und das Schauspiel kann beginnen...
Die Vorstellung war gut,ich begebe mich zurück zum Haupthaus,wo die anderen Gäste schon an den dekorativ gedeckten Tischen sitzen.Bald wird das dreigängige ,sehr leckere Menu serviert,ich erinnere mich an Kürbissuppe,Schweinefilets mit Spätzle und diverse Gemüse oder wahlweise irgendwas mit Huhn und Reis,abschliessend Götterspeise mit Vanillesosse.
Nach einem kalten Bierchen fahre ich die paar Kilometer zurück durch die stockdunkle Nacht zu meiner Anhöhe.Als ich zur Dusche laufe,die um den Felsen rum im Rücken liegt,passiere ich einen weiteren Campsite,wo zwei Hiluxe stehen,und vier Leute sich bei Rotwein angeregt in einem mir sehr vertrauten Dialekt unterhalten: Schwiizerdütsch.
Ich frage,wo die Truppe denn so her kommt,und gleich laden sie mich ein auf ein Gläschen Wein.Es stellt sich heraus,dass die vier hauptsächlich auf der Suche nach Reptilien,und hier besonders nach Schlangen,sind.Hoppla,das trifft sich aber mal gut.So vergeht der Abend ziemlich schnell,und da die Vier auch den morgigen Tag hier auf der Farm bleiben werden,wollen wir uns mal ein Stück weit zusammen auf die Suche machen,und der nächste Abend sollte wohl auch wieder recht kurzweilig werden.
(Hallo Kathrin,Max,Hans und Hans:solltet ihr das hier lesen,ganz liebe Grüsse in die Schweiz!!! )
Der nächste Tag also steht ganz im Zeichen professioneller Schlangensuche
.Bis dahin,
liebe Grüsse,
Matthias