Hallo,
nach längerer Pause ein weiteres Kapitelchen,extra für Guggu:
25.Januar:
Nach einem ausgiebigen Frühstück brechen wir unser Lager in Numis ab und fahren zurück zur Farm,um den Schlüssel abzugeben und unsere Trinkwasservorräte wieder aufzufüllen.Hier erfahren wir dann,dass es auf der D 707 etwa in Höhe der Farm Kanaan eine tiefsandige Stelle auf der Pad geben soll,erst die Woche zuvor sind wohl deutsche Touris mit einem 4x4 gestrandet und sind bis zur Farm ein paar Kilometer gelaufen,um Hilfe zu holen.Mit dem Rat,doch besser aussen herum zu fahren,kann ich mich aber nicht recht anfreunden-die Pad sind wir ja auf der Hinfahrt schon gefahren,und ich will schliesslich Namibias "schönste Pad" nicht verpassen.Mit dem Versprechen,von Betta aus-dort sollte unser Handy wieder Empfang haben-anzurufen,brechen wir schliesslich auf und nehmen die 707 in nördlicher Richtung unter die Räder.
zurück auf Sand in Richtung Norden
Farm "Kanaan"
ein scheinbar mutterloses Oryx-Kalb in der sengenden Mittagshitze.Hoffentlich landet es nicht wie manch anderes Stück Wild im Zaun.um dann elendig zu verrecken.Haben wir leider ein paar Mal gesehen entlang der 707.Die Geier und die Schakale freut es wohl.
Die Tiefsandstelle auf der Pad nehme ich mit etwas mehr Gas im zweiten Gang,und ohne Probleme kommen wir durch.Später geht es bergauf über einen kleinen Pass,und hier stehen sehr dekorativ Köcherbäume auf einem Bergrücken in der hitzeflirrenden Luft.
Schwarzbrust-Schlangenadler
Etwa gegen Mittag erreichen wir Betta.Hier tanken wir,dann erledigen wir den Pflichtanruf.In dem kleinen,angeschlossenen Shop mit "Restaurant" steht auf der Tafel mit Kreide was von "Bratwurst mit Kartoffelsalat".Das ordere ich,dazu einen eiskalten Milkshake.
Am Nachbartisch sitzt eine Gruppe jüngerer Männer,dem Nummernschild ihres Vans nach aus Südafrika,die einen langen Hals machen,als mein Essen gebracht wird-und umgehend bestellen sie auch das Tagesmenu.Nachdem die Truppe weg ist,gibt´s auch keine Bratwurst mehr-ausverkauft.
Das Essen übrigens war sehr lekker,ich habe selten einen so "schlonzigen" Kartoffelsalat gegessen.
Nach der Pause geht es weiter auf der D 831/C 27 Richtung Sesriem.
Immer wieder beobachten wir "Sandhosen",also Windhosen, welche jede Menge Sand in die Höhe reissen.
Das wenige Wild,das zu sehen ist,steht im mickrigen Schatten von Bäumen und wartet auf den Abend-so wie dieser Oryx.
in Höhe des privaten Reserves von Wolwedans geradewegs immer nach Norden
In Sesriem angekommen,checken wir für den Campingplatz ein und bekommen Nr.11 (oder 12-weiss ich nicht mehr) zugeteilt.Der Platz ist soo gar nicht nach dem Geschmack von Hilde-keine Steinmauer aussen rum,keine Aussicht,so halb auf der Zufahrt zum nächsten dahinter liegenden Platz.
Also steigen wir ins Auto und fahren die gesamte Anlage ab,um uns ein paar zusagende Sites,die noch frei sind,anzusehen.Dann zurück zum Office,und Hilde kommt zufrieden lächelnd mit einer passenden Nummer wieder zurück.
Wir fahren zur neuerlich zugeteilten Campsite und stellen das Auto davor ab.Nun folgt ein Schauspiel,das einen zufällig der Szenerie beiwohnenden Zuschauer durchaus verleiten könnte,sich so ein paar Gedanken über unsere geistige Verfassung zu machen.Während Hilde den Platz innerhalb der Mauer,unter einem grossen Kameldorn,mit tief gesenktem Blick nach dem besten Platz absucht,ein Zelt aufzustellen,umrunde ich ebenfalls den Baum,allerdings den Blick steil nach oben gerichtet-und wie ich etwa dreiviertel rum bin,komme ich nicht umhin,meiner Freude Ausdruck zu verleihen.Den fragenden Blick Hildes quittiere ich,indem ich nach oben zeige.Und da sitzt er-unser Camp-Uhu.( Habe ich übrigens mal hier im Forum gelesen,dass die grossen,alten Bäume gerne von Eulen als Tagesversteck genutzt werden.)
Spotted Eagle Owl (Fleckenuhu)
Wir stellen-immer unter strenger Beobachtung durch die Eule-unsere Zelte auf und gehen dann in der Bar einen eiskalten GinTonic trinken.Dann werden die Temperaturen langsam erträglicher,die Schatten länger und das (Foto)Licht besser,und wir fahren zum nahen Sesriem Canyon.
Auch hier gibt es Vögel.Neben Felsenschwalben einen Turmfalken-Rock Kestrel sowie einige
Guineatauben-Rock Pigeons
Als wir pünktlich zum Sonnenuntergang zurück zum Camp kommen,hat sich "unser" Uhu nach unten auf die Mauer bequemt,um von hier aus die nächtliche Jagd zu koordinieren.Wir stellen das Auto in die Einfahrt,etwa dreieinhalb bis vier Meter vom Uhu entfernt und bleiben sitzen und beobachten ihn-wie er uns.
Wir warten,bis es stockdunkel ist,und nach ein paar Blitzbildern macht er sich auf in die Nacht.
Nach diesem Erlebnis brutzeln wir ein Abendessen mit den in Betta erworbenen Steaks,und nach ein paar kalten Bieren gehen wir ins nunmehr verlassene Schwimmbad,das unserer Site direkt gegenüber liegt.Es ist herrlich erfrischend,so auf dem Rücken zu liegen in dem angenehm kühlen Wasser und nach oben in den gigantischen Sternenhimmel
zu schauen.Ein einzelner Springbock kommt vorbei und frisst am hier grünen Gras.Das macht ihn wohl mehr an als das verdorrte Zeugs ausserhalb des Camps.
Viele Grüsse,
Matthias