Auch wenn das Jahr nun bereits schon ein paar Tage alt ist, möchte ich es an dieser Stelle natürlich nicht versäumen, allen Mitlesern ein frohes und gesundes Jahr 2019 zu wünschen!!!!
08.09.2018 - Teil 2 - Karoo NP
Zurück am Camp wissen wir bald wieder nicht, was wir mit uns anfangen sollen. Was hat uns nur geritten, drei Nächte im Karoo NP zu buchen?!
Ach ja, der Mountain Zebra war bis einschließlich zum 8.9. aufgrund eines Honory Ranger Treffens komplett geblockt und ausgebucht und außerdem war es hier ja im letzten Jahr sooo schön...
Also machen wir uns auf und fahren zum nahegelegenen Interpretationscenter des Camps. Im letzten Jahr wollte ich mit Markus' Mutter zu Fuß hin, aber irgendwie liegt es etwas abseits und man darf vom Camp nicht zu Fuß in diesen Bereich laufen. Nun sind wir froh, dass wir hier noch etwas zu "erkunden" haben.
Ein langer Holzsteg führt vom Parkplatz aus zu dem eingezäunten Bereich.
Dort erregen puschelige Wollknäule unsere Aufmerksamkeit. White-backed Mousebirds, die versuchen, ihre Bäuche irgendwie in Richtung (nicht vorhandener) Sonne auszurichten... Den Kleinen ist wahrscheinlich ebenso kalt wie uns.
Außerhalb des Infocenters gibt es einige alte Gebäude, Arbeitsgeräte, Öfen etc.
Da es jedoch nach wie vor zu ungemütlich draußen ist, widmen wir uns bald dem Innenraum...
Auch dieser ist interessant aufgebaut. Es gibt etliche Infos zu den Fossilien und der geologischen Entwicklung der Karoo.
Am meisten fasziniert uns jedoch die Geschichte des "Problemlöwen" Sylvester alias "Spook". 2015/2016 hat er alle in der Umgebung ziemlich in Atem gehalten und den Park aufgrund seiner Ausbrüche ein wenig bekannter gemacht, bis er schließlich in den Addo NP umgesiedelt wurde...
Eine tolle Geschichte und wir geben die Hoffnung nicht auf, ihn einige Tage später im Addo zu erspähen?!?! Man muss schließlich Ziele haben...
Die ausgestopften Tiere reizen uns nicht allzu sehr. Die Löffelhunde haben wir hier viel schöner zwei Tage zuvor in Natura gesehen. Und ein Caracal...ja, dieses Tier steht in der Tag ziemlich weit oben auf unserer Wunschsichtungsliste - doch wenn er schlau ist, hat er sich ein trockenes und warmes Plätzchen gesucht und wir glauben bei aller Liebe nicht an solch' eine Sichtung.
Der Kot, den wir am Vormittag gesehen haben, könnte hingegen durchaus von einem Nachkommen Suurkops' stammen...
Im Cottage halten wir es nicht lange aus, noch immer ist es zu kalt, um die Jacken auszuziehen und weder der kleine Heizlüfter noch die Heizung im Schlafzimmer kann daran etwas ändern. Tatsächlich überlegen wir, kurzfristig in Beaufort West eine andere Unterkunft zu suchen, verwerfen das Ganze jedoch wieder, da uns der Ort überhaupt nicht zugesagt hat. Die letzte Nacht überstehen wir hier auch noch! Und bis dahin... drehen wir einfach noch eine Runde hier im Park.
Als wir denken, es kann nicht mehr schlimmer kommen, setzt um kurz vor drei erneut Regen, gepaart mit Hagelkörnern ein. Es ist so skurril, das ich im Nachhinein nur darüber schmunzeln kann...
Die Strauße schauen wenig begeistert aus der Wäsche...
... das Oryx hat zum Glück noch ein kuscheliges Winterfell.
Den South african Shelducks/Graukopfkarsaka scheinen die Temperaturen nix auszumachen - sie stecken sogar noch den Kopf unter Wasser!
Ein trockener Moment...
Alles in allem halten sich die Tiere versteckt und somit bleibt uns viel Zeit, die Umgebung zu bewundern.
Schließlich konzentrieren wir uns auf die Suche nach den Verursachern dieser Spuren...
... wir sitzen im Auto und scannen die Gegend ab, als würden wir an einem Research Programm teilnehmen.
Wer auch immer hier den Weg gekreuzt hat, er lässt sich nicht blicken, dafür habe ich jedoch plötzlich die Sichtung des Tages!!!
Wer nix sieht: im unteren Bereich ziemlich mittig stehen diese drei...
Ich bin völlig aus dem Häuschen und der arme Markus muss vor und zurück fahren... Durch die hügelige Landschaft verschwindet die kleine Familie immer wieder aus dem Sichtfeld und außerdem sind sie seeeehr weit entfernt. Aber egal! Wir sind happy und beobachten sie so lange, bis sie endgültig in der Weite verschwunden sind...
Beschwingt setzen wir unseren Weg fort, genießen den Ausblick und freuen uns, hier doch noch so einen Sichtungserfolg gehabt zu haben!
Vom Klippspringer Pass aus lässt sich in der Ferne ein Regenbogen sehen - wir deuten dies mal als gutes Zeichen! Ab nun wird es sicher wettertechnisch wieder aufwärts gehen...
Um halb sechs sind wir wieder im Cottage und während Markus kocht, überspiele ich die Bilder und lade Akkus etc. Nach dem Essen gönnen wir uns einen Gin Tonic, der jedoch bei den Temperaturen überhaupt nicht schmeckt. Also heißt es: kurz heiß duschen und ab ins Bett! Und so träumen wir bereits um viertel nach neun von einer Feuerstelle im nächsten Cottage, an der wir uns wärmen können...
gefahrene Kilometer: 125