21.10.2018 - Ein Tag an der Walker Bay/De Kelders
Als Unternehmung auf meinem "Wunschzettel" stand auf alle Fälle ein Spaziergang entlang der Küste in De Kelders. Zwar hatten wir diese Wanderung bereits im Vorjahr mit unseren Müttern gemacht, aber ist dort einfach so schön, dass ich unbedingt nochmal dort hin wollte...
Somit starte ich morgens, fast auf den Tag genau 1 Jahr nach unserer ersten Wanderung, bei blauem Himmel und strahlendem Sonnenschein. Die Hottis haben sich bereits mit ihrem Schicksal, in den Genuss eines freien Tages zu kommen, abgefunden und liegen faul auf der Wiese...
Schon kurz nachdem ich das Auto in der Nähe des "Coffee on the rocks" abgestelle, sehe ich einige der grauen Giganten im Wasser.
Nachdem sich in 2016 nur sehr wenige Wale in der Region eingefunden haben und schon alle rätselten, ob dies mit klimatischen Veränderungen oder Wasserverschmutzung o.ä. zusammen hängt, fanden sich in 2017 wieder deutlich mehr ein und in 2018 hat sich die Zahl an Kühen und Kälbern nochmal verdoppelt! Eine tolle Saison also für alle, die im letzten Herbst Wale beobachten wollten... Gerade in De Kelders kommen die Wale so nah ans Ufer, dass ich das ein oder andere Mal dachte, es hätte sich einer "festgeschwommen".
Ich folge dem schmalen Pfad entlang der Küste und genieße die Aussicht.
Allerdings komme ich kaum voran, da ständig Wale auftauchen und mich vom Weg ablenken.
Doch auch an Land gibt es immer wieder etwas zu sehen und zu entdecken (und fotografieren...).
Hier kann man nochmal ganz gut erkennen, wie nah diese Giganten am Ufer entlangziehen.
Von hier hat man einen tollen Ausblick auf den endlos langen Strand der Walker Bay, den wir einige Wochen zuvor von der anderen Seite kommend zu Pferde "erobert" haben...
Da mir der steile Abstieg nicht ganz geheuer ist, nehme ich einen kleinen Umweg in Kauf und entscheide mich erneut für die lange Holztreppe, die bis zum Grotteneingang hinunter führt. Hier bin ich nicht alleine, eine kleine Echse genießt die wärmende Sonne.
Der Weg zum Eingang der Grotte ist felsig und ich bin überrascht (nicht das letzte Mal an diesem Tag), wie gut unsere Mütter diese Strecke im Vorjahr bewältigt haben...
In der Grotte treffe ich auf eine Familie sowie ein Paar, welches mit einem Guide unterwegs ist, die Stimmung ist angenehm und alle sind sehr rücksichtsvoll und genießen diesen wundervollen Ort.
Diese Agame führt mich an der Nase herum, hat dann jedoch ein Einsehen und setzt sich nochmal ins rechte Licht...
In der Bucht vorm Grotteneingang werden zig Muscheln angespült.
Ich suche mir einen Durchgang über die Felsen hinweg und befinde mich auf dem wundervollen Sandstrand, der menschenleer vor mir liegt.
Es ist schon etwas seltsam, völlig alleine hier zu sein, aber ich habe kein ungutes Gefühl. Wenn man alleine ist, muss man schließlich auch keine Angst haben, oder?!
Erst an dem großen Felsen treffe ich auf ein Paar, welches einige Fotos schießt, doch schon bald ziehen sie weiter und ich habe den Felsen für mich alleine, genieße die Aussicht und lasse meine Füße trocknen, bevor ich sie wieder in die Wanderschuhe stecke.
Es ist einfach ein toller Platz und eine wunderschöne Wanderung. Am liebsten würde ich hier einfach weiterlaufen, doch der Verstand siegt und ich wähle den gleichen Weg zurück, wie beim letzten Besuch. Die Aussicht auf's Meer inklusive Vegetation gefällt mir genauso gut, wie der Sandstrand.
Die Webervögel waren bereits fleißig und auch dieses Mal hat ein Nest dem Wind wohl nicht standgehalten und liegt auf dem Weg.
Faszinierend, so ein Kunstwerk aus der Nähe betrachten zu können. Vorsichtig lege ich das Nest in eine Astgabel und hoffe, dass sich ein anderer Bewohner über einen fertigen Unterschlupf freut....
Dieses Schild lügt nicht...
Zur Mittagszeit haben sich noch mehr Wale vor De Kelders eingefunden und man weiß nicht mehr, wohin man schauen soll.
Ich passiere ein älteres südafrikanisches Paar und der nette Herr spricht mich an, ob ich den weißen Wal gesehen habe... Ein weißer Wal?! Nee... den habe ich nicht gesehen! Gemeinsam stehen wir also am Aussichtspunkt, starren auf's Wasser und freuen uns wie kleine Kinder, als er wieder auftaucht.
(Erst auf den Bildern sehe ich später, dass es sogar zwei sind!
)
Die Wale tummeln sich auf engstem Raum, als wären sie im Aquarium...
Auf dem Weg zum Auto verabschiedet sich langsam mein Kameraakku... Für ein paar letzte Bilder reicht es jedoch noch.
Da es im Coffee on the rocks zu diesem Zeitpunkt natürlich brechend voll auf der Terrasse ist, verabschiede ich mich mit einem letzten Blick auf die Wale und genehmige mir erneut ein spätes Lunch in Stanford Hills.
Das lokale Bier von der Birkenhead Brewery ist übrigens sehr zu empfehlen...