11.03.2024 (Silent River Cottage / Region Udawalawe)
Nach vier Tagen rund um den Sinharaja Rainforest - die ich als Regenwald-Fan in vollen Zügen genossen habe – kann es weiter gehen. Ich freue mich auf neue Eindrücke. Auch wenn ich gleichzeitig etwas wehmütig bin, denn an diese schöne Region abseits der touristischen Hauptrouten, habe ich schon etwas mein Herz verloren. Vini ist es diesmal, der mich selbst mit dem Auto zur nächsten Unterkunft fährt. Nach einem späten Frühstück geht es los. Da er viel zu erzählen hat und super englisch spricht, vergehen die 2,5 Stunden schnell. Und Vini der Tierexperte hat noch eine erfreuliche Überraschung kurz vorm Ziel für mich parat. Wir halten nahe dem Ort Udawalawe an einem Parkplatz am Fluss, wo gegenüber hunderte (wenn nicht sogar mehr) Flughunde in den hohen Bäumen hängen. Sie ruhen sich hier tagsüber aus und werden alle erst abends in der Dämmerung, aktiv. Dann fliegen Sie in Scharen auf Futtersuche. Aber auch so fasziniert mich ihr Anblick schon.
Hierher möchte ich gern noch einmal zum Sonnenuntergang wiederkommen und sie abfliegen sehen.
Mein nächstes Homestay, das Silent River Cottage, ist wieder eine sehr kleine Unterkunft mit nur zwei Gäste-Bungalows. Ich hatte sie aufgrund der besonders guten Bewertungen gewählt. Und der Empfang durch Amila, Nadika und ihren kleinen Sohn ist schon mal sehr herzlich. Ich bekomme einen leckeren Willkommenssaft und auch diese Gastgeber sind unübersehbar Buddhisten.
Kurz nach Ankunft sehe ich einen großen Waran, der übers Grundstück kriecht und schnell das Weite sucht.
Mein kleiner Bungalow ist hübsch und gepflegt und hat sogar eine Klimaanlage und Moskitonetz. Ich fühle mich direkt wohl.
Hier der Essensbereich
Am allerbesten ist aber, dass die Unterkunft eine idyllische Badestelle bietet. Nämlich den direkt ans Grundstück angrenzenden Fluss, der von hohen Bäumen umgeben ist.
Hier kann es passieren, dass die Affen einem beim Baden zuschauen, wie Nadika mir erzählt. Das lasse ich mir nicht zweimal sagen. Ich packe direkt die Schwimmsachen, mein Plan für den Nachmittag steht. Herrlich hier am und im Wasser.
Die Strömung treibt einen im flachen Wasser ein kleines Stück weiter. Dort zwischen den Felsen ist es ein bisschen tiefer, so dass man im Wasser stehen und sogar wenige Züge schwimmen kann. Ich mag gar nicht wieder raus. Der einheimischen Nachbarin, einer jungen Frau, geht es genauso. Wie baden eine ganze Weile nicht weit auseinander, lächeln uns an und genießen es in der leichten Strömung zu treiben. Schon genial, so eine private Badestelle zu haben.
Ein sympathisches junges Paar aus England gesellt sich später auch noch dazu. Ich muss allerdings früher weg und duschen, da Amila mir versprochen hat, mich abends zur Stelle mit den Flughunden zu bringen.
Auf dem Weg über das Grundstück verfolge ich kurz einen Yellow Billed Babbler, bis er so nett ist, für das Foto still zu halten.
Im Tuk-Tuk wartet schon die süße, etwa sechsjährige Tochter der Gastgeber, die die Flughunde auch gern sehen möchte. Außerdem braucht sie Aufkleber für ihr Schulheft, die bei der Gelegenheit im nahen Ort gekauft werden sollen. Sie zeigt es mir stolz und gar nicht scheu. Was für eine liebenswerte kleine Familie. Ich finde es schön, durch den Aufenthalt in den Homestays einen kurzen Einblick in das Leben der jeweiligen Gastgeber-Familie zu bekommen.
Es ist schon fast dunkel, als wir bei den Flughunden ankommen. Und was für ein Spektakel sich da in der Dämmerung bietet! Die Flughunde sind munter geworden und mit dem allgemeinen Abflug aus ihren Bäumen beschäftigt. Sie flattern und schnattern überall in der Luft. Dazu hört man im Hintergrund den lauten Gesang der Mönche vom nahen buddhistischen Kloster. Ich habe dazu mal ein kurzes Video (leider nur gezippt hinbekommen) eingestellt, da die exotische Geräuschkulisse das Ganze am besten wiedergibt. Und es zu dunkel für Fotos war.
Dafür hat es sich auf jeden Fall gelohnt, das Baden etwas früher zu beenden. Nach kurzem Abstecher in den Ort für ein paar Besorgungen kehre ich mit Amila und seiner Tochter wieder zurück. Beim Abendessen habe ich heute Gesellschaft durch das englische Paar und auch die netten Gastgeber reden gerne mit. Nadika kocht ganz hervorragend und es gibt wieder einmal ein indisches Curry mit vielen verschiedenen Gemüsesorten. Dazu als Nachtisch einen Joghurt aus Büffelmilch mit Honig aus der Region. Köstlich!
Ich bin früh im Bett heute, denn morgen ist es endlich so weit: meine erste Safari überhaupt in Sri Lanka startet. Sie ist – über die Gastgeber hier – gebucht und es geht ganztags in den Udawalawe Nationalpark. Nachdem ich in einigen Berichten von vielen Autos und Andrang in den Parks gelesen habe, habe ich mir vorgenommen, nicht zu viel zu erwarten. Und vor allem nicht die Einsamkeit abgelegener afrikanischer Parks (wie Ruaha oder Kidepo, die ich so liebe). Ich freue mich einfach auf Sichtungen asiatischer Tiere, die ich bisher gar nicht kenne und natürlich etwas Safariatmosphäre.