24. Juli 2022: Vom Elephant Song Camp (Hoanib)
zur Theun’s Campsite (Crowthers Trail / Palmwag Concession) - Teil 3
Wir haben den Hoanib nun verlassen und jetzt ist erstmal Schluss mit Sand, uns erwarten ein paar steinige Stunden im Mudorib und auch darüber hinaus.
Unsere Mittagspause gestaltet sich schwierig, wir werden beim Essen von lästigen Fliegen belagert.
Es gibt ein Foto von meinen drei genervten Mitreisenden, das ich aber nicht zeigen kann, da ich es exklusiv zu einem sehr guten Preis an eine Geisterbahn verkauft habe
.
Am Tisch, wo sich die meisten Fliegen aufhalten, halte ich es nicht lange aus und entdecke, neben einer weiteren Fliege (Suchbild)
,
diesen schon ziemlich abgeflogenen Schmetterling. Es wird wohl sowas wie ein Großer Wanderbläuling (Lampides boeticus) oder Langschwänziger Bläuling sein.
Wir kommen nun in dieses typische Gebiet mit den vielen Rotbrauntönen.
Von einem Aussichtspunkt haben wir eine tolle Fernsicht.
Im Forum wurde ja in den letzten Tagen über die Essbarkeit der Tsamma-Melone geschrieben, hier liegen auch immer wieder welche am Wegesrand. Leider fehlen die Tiere, die sie gerne fressen würden
.
Immer wieder geht es durch kleine Trockenbachbetten und leichte Hügel hinauf.
Dann wird die Landschaft ebener
Für diese Überlebenskünstler machen wir sogar einen Fotostopp. Die Welwitschias versprühen ja schon einen recht rauhen Charme
, daheim würde ich sie mir wohl nicht in die Vase stellen
.
Dies ist das vorletzte Foto von unterwegs (das mir nebenbei bemerkt sehr gut gefällt
),
danach kommt lange nichts und dann nur noch irgendwann dieses eine wunderhübsche Bild auf meiner Speicherkarte
.
Das Ausbleiben einer Bilderflut mag am Mangel von Motiven liegen…
Irgendwann vor 17 Uhr kommen wir an der Theun’s Campsite an und stellen uns fast identisch wie 2019 an die Abbruchkante.
Nein, wir haben keinen Achsbruch
, das ist unser Reserverad, das ja jetzt immer hinten drin eingesperrt mitfahren muss und dann abends freigelassen wird .
Ich weiß nicht, wie oft ich auf diese Installation von Matthias reingefallen bin auf der restlichen Reise – immer wieder bin ich auf unseren Hilux zugegangen und habe plötzlich gedacht: „
Scheiße (denken darf man das, gell?), jetzt ist die Achse gebrochen!“
Zum Glück sind die Temperaturen nicht identisch wie 2019, damals haben wir jämmerlich gefroren und waren abends dick eingepackt, heute ist es bis spät in die Nacht angenehm (soweit ich mich erinnere).
Ich mache einen ausgedehnten Spaziergang auf der weiten kahlen Ebene,
zum einen, da ich gerne das viele Wasser loswerden möchte, das ist tagsüber zu mir nehme
, und ich dafür hier eher mit Abstand als mit Deckung arbeiten muss
, zum zweiten weil Bewegung nach der langen Fahrt guttut und wir hier ausreichend Zeit und Platz haben.
Unterwegs finde erstaunlicherweise doch immer wieder ein paar Lebenszeichen
Außer Schildraben gibt es hier wenig an Getier (außer die daily Schrecke)
also werden eben diese abgelichtet.
"Vööööllig losgehelööööööst von der Ääääärde…."
Bei Ruth funktioniert die Schwerkraft noch einwandfrei – auch sie hat sich die Schildraben als Motive ausgesucht (Überraschung….
). Bin gespannt auf ihre Fotos auf Augenhöhe
!
Der Spätnachmittag klingt mit einem schönen Sonnenuntergang aus
gefolgt von einem erneut beeindruckenden Nachglühen eine halbe Stunde später.
Der Abend zieht sich heute etwas
, zuerst wird gegessen (was auch immer
), dann am Feuer gegessen,
ich meine mich zu erinnern, dass Ruth auch noch Lightpainting als Verdauungssport macht, und schließlich will Uwe noch Brot backen, was zuerst eine sehr klebrige und dann eine höchst zeitaufwändige Angelegenheit ist. Ich bin schon im Bett, als ich die Eulen immer noch auf dem Platz hin- und herlaufen höre, das Brot und das Positionieren der Kamera für Uwes Startrailaufnahmen fordern ihre Zeit. Dies stört mich aber überhaupt nicht, sondern ich finde es gemütlich, dass ich schon im kuscheligen Schlafsack liegen darf, während andere draußen noch hart arbeiten müssen
.
Das Brotbackergebnis zeige ich euch morgen, für die Startrails müsst Ihr auf Uwe warten
.