THEMA: Wo sind all die Tiere hin... Newcomers to Namibia
20 Jan 2020 21:03 #577955
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  • Sasa am 20 Jan 2020 21:03
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Vielen Dank tim.buktu für den kurzweiligen und heiteren Bericht. Nachdem der Zahnarzt mich heute heftig gequält hat und mein Zahn sich nicht erholen mag, ist das eine gute Ablenkung

Liebe Elisabeth, da mußte ich trotz Zahnschmerzen wirklich lachen. Danke.

Viele Grüße
Sasa
Die Freiheit des Einzelnen endet da, wo seine Faust die Nase eines anderen trifft.
3 Generationen zum ersten Mal auf Pad, Namibia 2016:
www.namibia-forum.ch...a-erstlingstour.html
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22 Jan 2020 09:52 #578110
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  • jufu1977 am 22 Jan 2020 09:52
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Ich freue mich auch sehr wenn der tolle Reisebericht noch weiter geht . Danke Tim für das Mitlesen und Mitleben lassen. Wie schon per PN geschrieben haben wir bereits einiges von euch übernommen ;-) . DANKE!!!
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26 Jan 2020 21:18 #578605
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  • tim.buktu am 26 Jan 2020 21:18
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Tag 7: Spitzkoppe - und warum der Kühlschrank nicht brummt...

Früh morgens verlassen wir Walvis Bay an der Skelettküste entlang Richtung Norden. Neben kurzem sightseeing in Swakopmund, einem Geocaching Event ebenfalls in Swakopmund, sowie einem Kurz-Fotoshooting des Schiffswrack Zeila ist auch die Besichtigung der Spitzkoppe geplant. Hört sich auf den ersten Blick ziemlich stressig an - war es dann auch...

Fahrzeug Nr. 2 von Chris & Lisa wurde pünktlich und repariert zurück gebracht. Surprise, Surprise: es wurde nur die "eine" Sicherung getauscht. Irgendwie entwickelt sich das dumpfe Gefühl, dass sich niemand die Mühe machen will die Ursache für die wiederholten Kurzschlüsse zu suchen. Jetzt fließt erstmal wieder Strom, mal sehen wie lange.....


Die Lösung des Problems - jedoch nicht die Ursache


Jüngster Vertreter gestrandeter Schiffe: Trawler Zeila


Feierte bereits das 11 jährige Jubiläum: gesunken am 25.08.2008


D1918: kurze Pause im nirgendwo.

Auf dem Weg von Henties Bay nach Spitzkoppe beschließen wir im nirgendwo kurz anzuhalten und eine Pause mit Photoshooting abzuhalten. Erstaunlich, zufällig an diesem Fleck liegen drei leere Bierflaschen. Ich missbrauche sie als Fotoobjekt, packe sie ein, um diese in Spitzkoppe einer fachgerechten Entsorgung zuzuführen.

Bei mir kommt allerdings die Frage auf, ob in Namibia ein Recycling überhaupt funktioniert. Landen die Flaschen zum Schluss auf einer (in)offiziellen Wüstenmüllkippe? Diese Frage konnte abschließend nicht geklärt werden.


Umweltsünder gibt es auch in Namibia...


Ankunft in Spitzkoppe, der Ort wirkt schon bei der Ankunft beeindruckend...


Gebucht wird auch eine geführte Spitzkoppe-Tour mit Eddie

Es ist reichlich spät als wir in Spitzkoppe ankommen. Zahlreiche tiefer zwischen den Felsen gelegene Camps sind schon belegt und wir wollen nicht das restliche Tageslicht vergeuden um noch eine freie Campsite zu suchen. Wir stellen uns kurzerhand auf eine freie Fläche zwischen Campsite 8 und 11 (21°50'08.7"S 15°09'55.6"E). Wie sich später herausstellt eine perfekte Lokation für eine abendliche Fotosession.

Die Schlangenspuren auf unserer Site verheimlichen wir allen die daraufhin die ganze Nacht keine Auge zu machen würden. Die letzten die mit uns auf dieser Campsite etwas zu haben wollen sind bestimmt Schlangen. Aber was red ich da...

Nach dem herrichten unseres Lagerplatzes steht die Umfahrung der Spitzkoppe und natürlich das obligatorische Fotoshooting der "Bridge" an. Die Formen der Steine dieses schnell erkalteten Vulkan lassen die Phantasie aller verrückt spielen. Nicht nur die Kinder entdecken immer wieder neue Figuren im Gestein....
Für eine Umfahrung auf dem schmalen Schotterweg brauchen wir ca. 60 Minuten.


Keine Grenzen der Phantasie: Backenzahn in Spitzkoppe


Bizarre Felsformationen laden zum bestaunen.....


... und fotografieren ein.


Behind the scenes: Part one.


Die Kulisse ist so verführerisch um ein Bild nach dem anderen zu schießen.


Behind the scenes: Part two. (Bildquelle: Chris)

Am Ende des Tages gibt es leider noch vieles zu sehen. Essen sollten wir auch noch und so wird bei strahlendem Vollmond das Abendessen zu bereitet. Grillen gehört mittlerweile zu unserem Standard-Ritual und stellt uns immer wieder zufrieden. Es gibt Springbock und Eland, dazu Grillgemüse mit Mais, Paprika, Kürbis und Kartoffeln. Als Vorspeise Brot mit Olivenöl und dazu einen guten Gin-Tonic.


Für heute Nacht gefühlt der schönste Platz auf Erden.


Rot-gelb leuchtende Felsen garniert mit funkelnden Sternen.


Ungeachtet des Vollmonds ist die Milchstraße leicht zu sehen.

Diese Nacht ist etwas besonderes: wir erleben absolute Stille. Dem Kühlschrank ist heute so kalt wie uns, somit braucht er kein Kühlaggregat anwerfen. Das regelmäßiges Brummen bleibt in Folge dessen aus, er gönnt uns eine ruhige Nacht. Luxus in unserer lauten Welt.

Unseren Schlummertrunk genießen wir mit Wollmütze und Jacke am Lagerfeuer.


Lagerfeuerstimmung unter leuchtend blauen Sternenhimmel.
Letzte Änderung: 26 Jan 2020 21:25 von tim.buktu.
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02 Feb 2020 16:49 #579164
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Tag 8: Madisa - und wie Infektionen auch positiv sein können...

Wie heißt es so schön: Der frühe Vogel fängt den Wurm. Genau deswegen schlafen wir aus, frühstücken ausgiebig um uns um 10:00 Uhr mit Eddie zur Buschmans-paradise Tour zu treffen.

Ursprünglich zu sechs gebucht, fällt meine Frau aus. Wahrscheinlich leicht dehydriert, drei Stunden später nach ausreichender Wasseraufnahme ist jedoch wieder alles in Ordnung.

Eddie wirkt relaxt und erklärt sehr geduldig die Zeichnungen und deren Bedeutung. Seine Vorfahren (er ist selbst ein Buschmann) nutzten für die Malereien ein Gemisch aus Blut, Ocker und weitere Pflanzenbestandteilen.
Das gemahlene Ocker sorgte in Verbindung mit dem geschützten Felsgestein für eine lange Haltbarkeit. Hier an der Spitzkoppe von 2000-4000 Jahren.

Die Felsmalereie erfolgte durch die Buschmänner im Sitzen. Anhand der aktuellen Höhe ist gut zu sehen wie Wind und Wetter den Boden um mehrere Meter abgetragen hat.


Häufig sind Jagdszenen dargestellt. Aber auch Kenntnisse zum Auffinden von Wasserstellen (z.B. bei Giraffen mit gesenkten Köpfen.)


Eddie führt uns an tief verborgene Orte: längst vergessene Lebensräume und Ritualplätze.


In der Schlangenhöhle warnten Schamanen vor Schlangen. Vandalismus beschädigten die Zeichnungen teilweise sehr stark. (Lagerfeuer)


Ein wilder Feigenbaum treibt seit mehr als 300 Jahren zwischen den Felsen gen Himmel.


Schlangen gabe es keine zu sehen, schöne Eidechsen hingegen schon.

Eddie führt uns in den inneren abgesperrten Teil der Spitzkoppe welcher Lodge-Gästen vorbehalten ist. Hier sehen wir weit entfernt wenige Zebras, Oryx aber auch eine "einohrige" Steinbock-Lady. Diese beobachtet ängstlich hinter einem Felsen unsere Anwesenheit, wahrscheinlich fürchtet sie um ihr verbliebenes Ohr. Eddie bestätigt, dass kaum Wildtiere mehr in und um Spitzkoppe leben.


Eines der wenigen Tiere die wir zu Gesicht bekommen. Bitte schön lächeln...

Wir verabschieden uns von Eddie nicht ohne die zuvor gelernten Schnalz- und Klicklaute nochmal auszuprobieren. Bei uns klingen diese aber wie das Miauen einer erkälteten Katze. Einige der Klicklaute erschrecken Tiere nicht, weshalb auf der Jagd selbige zur Kommunikation unter den Jägern genutzt wurde. Schlaue Burschen diese Buschmänner.


On the road again: D3716 Richtung Norden nach Uis

Wir fahren weiter Richtung Norden, über Uis zur Madisa Campsite. In Uis wollen wir im "Cactus & Coffee" eine Pause einlegen. Das kleine und liebevolle Kaffee wurde bei der Urlaubsplanung von Lisa hier im Forum entdeckt (namibia-forum.ch/for...e-fragen.html#481029) Nicht nur der Garten ist herrlich sondern auch das Essen (wir probieren von Salzig bis Süß alles durch). Das allerbeste ist allerdings das Wifi: kostenlos und so schnell wie sonst nirgendwo!


Liebevoll gestaltetes Kaffee in Uis: Cactus und Coffee


Gärtnerei kombiniert mit gemütlichen Sitzgelegenheiten laden zum Verweilen ein.


Minced Meat Burger mit Spiegelei.

Kleine Anekdote über Gegensätze wie sie auf dem afrikanischen Kontinent bestimmt öfters anzutreffen sind:
Wir betreten das Caffee und wir werden von einer Gruppe bereits anwesender Touristen eindringlich (um nicht zu sagen, herablassend) von oben bis unten begutachtet. Logisch, wir kommen ja auch von der Spitzkoppe, hatten keine Dusche, muffeln wahrscheinlich leicht, sind Camper mit staubigen abgetragenen Klamotten und fühlen uns auch angegafft richtig wohl.
Allerdings müssen wir auch in einem Land, in welchem das durchschnittliche Monatseinkommen bei 341€ liegt (Quelle: www.laenderdaten.inf...chnittseinkommen.php) nicht Hilfiger, Ralf Lauren, Joop und Lacoste herausgeputzt mit Goldschmuck an Hals, Arm und Ohren zur Schau tragen. Schließlich sind wir mitten in Afrika und nicht
auf dem jährlich ausgerichteten Galadinner des Reitclub's. Kein Wunder wenn sich Einheimische ungleich behandelt fühlen und sich entsprechend kühl und/oder abweisend verhalten (was hier im Cactus und Coffee nicht zu spüren war.)

Mit dem Koch des Hauses, ein netter und gesprächiger Mann, sprechen wir über den aktuellen Zustand der Straßen in der Regenzeit. Er rät uns statt der D2319 auf der C35 Richtung Madisa zu fahren. Grund ist die bestehende Brücke auf der C35 über den Ugab-River. Der wichtigste Grund über die C35 zu fahren ist allerdings der Einkaufsladen an der Brücke, wir wollen etwas Lebensmittel, Gin-Tonic und Holz auffüllen.
Später stellen wir zwar fest es gibt eine Brücke, aber kein Shop.


Holzsammler mit 3PS Gespann auf der C35 kurz vor dem Ugab River.


Wir kaufen das beste Cameldorn-Holz des ganzen Urlaubs....


....zum Preis von 20NAM$ und drei Äpfel.

Wir erreichen Madisa Campsite am späten Nachmittag und genießen die letzten warmen Sonnenstrahlen im Pool.
An der Rezeption erfahren wir, dass die ganze Campsite bis auf das letzte Zelt ausgebucht ist. Für uns spürbar: Gin-Tonic ist aus.
Ursprünglich hatten wir geplant diesen Übernachtung nicht im Vorfeld zu buchen und vor Ort uns umzuschauen. Es sind Osterferien in Deutschland. Neben vielen Deutschen sind auch viele Südafrikaner anwesend. Über unsere Entscheidung vorab gebucht zu haben sind wir nun froh.


Campsite mit Bar und Pool. Ein Zeltdorf befindet sich rückseitig des Berges.


Wie alle anderen Tourist steigen auch wir zum Sun-Downer auf den Berg und fotografieren Sonnenuntergang Nr. 34273


Der Mond steigt hingegen auf der anderen Seite völlig ungeachtet dem Himmel empor.

Beim genießen des SunDowner-Blick oberhalb der Campsite denke ich über die unterschiedlichen Qualitätsmerkmale von Campsites nach. Von der "Premium"-Campsite mit Felsendusche und gigantischem Ausblick bis hin zur rustikalen Campsite ohne Dusche dafür mit Plumsklo (Spitzkoppe) durften wir eine kleine abwechslungsreiche Auswahl erleben.

Der Comfort könnte unterschiedlicher nicht sein. Trotzdem würde ich keine Campsite einer anderen bevorzugen. Unabhängig davon stehen die Menschen und Landschaften im Vordergrund. Überrascht über meine Gedanken stelle ich fest: das Afrikavirus hat mich infiziert und es war nicht mein letzter Besuch in diesem Land.


Die Kulisse zur blauen Stunde gleicht den Requisiten des Europapark in Rust. Live nur viel schöner...
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02 Feb 2020 19:11 #579184
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  • Giraffen-Lisa am 02 Feb 2020 19:11
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Ha, war das schöööööön ! Danke tim.buktu für die wunderbaren Erinnerungen mit genialen Fotos! :kiss:
Meine Aufenthalte in Südwest/Namibia:
1978/79 Besuch auf Farm am Waterberg, 1980 Praktikum im Schülerheim Otjiwarongo/Caprivi, 1981 Bulli-Rundreise mit crockydile: Namibia – Kapstadt – Gardenroute – Zymbabwe – Victoriafälle – Botswana (10Tage mit dem Mokoro im Okawango-Delta) – Namibia,
1983 Arbeiten auf Farm Otjikaru am Waterberg
lange Pause
Tolle Urlaube folgenten: 2007 Namibia, 2008 Namibia/Botswana, 2009 Namibia
2018 Wunderschöne 2-Familientour mit Familie tim.buktu
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03 Feb 2020 08:30 #579224
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auch von mir einen herzlichen Dank. Gelungene Fotos von meinen Lieblingsorten zu sehen, ist einfach immer wieder schön. Anders ausgedrückt, würde mich sehr freuen, wenn es wieder etwas von Dir hier zu Lesen und zu Sehen gäbe.
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Elisabeth
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