THEMA: Wo sind all die Tiere hin... Newcomers to Namibia
17 Dez 2019 22:16 #575461
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Tag 5+6: Walvis Bay - wie der Papst uns vom rechten Weg abbringt

Teil 1


Rooiklip Campsite #1 bei Sonnenaufgang

Die dritte Nacht im Dachzelt ist vorüber. Unsere anfängliche Sorge über den Wohlfühlfaktor des Schlafplatzes auf dem Dach hat sich in Luft aufgelöst. Im Gegenteil, das Dachzelt ist ein Teil eines "Zuhauses" geworden. Es ist sauber, bequem, lang genug für meine Beine (wie wir später feststellen werden, nicht in jeder Lodge selbstverständlich ) und vor allem dicht. Auch hier kann ich SCR loben.

Auch wenn wir uns vorstellen können noch einige weiteren Nächte auf dem Dach zu schlafen, sind die nächsten beiden Nächte in Walvis Bay in einer Lodge geplant und gebucht.


Felsencamp mit drei weit verteilten und abgelegenen Campsites

Doch nochmal zurück zu SCR: unsere Zufriedenheit können Lisa & Chris in Fahrzeug #2 begründeter Weise nicht in allen Punkten nachvollziehen. Wenige Stunden nach der Fahrzeugübergabe, ziemlich genau als der Akku des Navi leer war, wurde festgestellt, dass die 12-Volt Stromversorgung ohne Funktion ist. Am Telefon behauptet SCR der Anschluss wäre überlastet worden. Mit der Last von zwei iPhones? Klingt nicht wahrscheinlich...

Einige Telefonate, etwas Diskussionen und erfolglosen "selfservice" Reparaturen später (Austausch von Sicherungen) erklärte sich SCR bereit in Walvis Bay einen Werkstattbesuch zu organisieren. Beim Frühstück wird somit beschlossen auf getrennten Wegen nach Walvis Bay zu fahren.

Chris & Lisa fahren über die C14 direkt nach Walvis Bay, während die Kinder sich freiwillig entscheiden mit uns den längeren Weg am Kuiseb Canyon entlang über Gobabeb nach Walvis Bay zu fahren. So, unser Plan...


Nach Walvis Bay über den Kuiseb Canyon


Kuiseb Canyon: Das erste Flussbett welches wir erstmals mit Wasser sehen (Bildquelle Lisa)


Gravel-Pad C14: geradeaus soweit das Auge reicht

Dass irgendetwas nicht stimmt dürfte dem erfahrenen Namibia Reisenden mit dem letzten Bild aufgefallen sein.
Wir bemerken es erst 50km, aber da ist es schon zu spät.

Wir haben die Abfahrt nach Homeb/Gobabeb verpasst. Mist. Die Routenplanung heute Morgen auf der Straßenkarte war so klar, weshalb wir ohne Navi los sind.

Zur Beschäftigung der Kinder (beziehungsweise unserer Jüngsten) spielen wir während der Fahrt entweder "Tier-Ratespiel" oder "Wer bin ich".

Während alle im Auto äußerst intensiv nach einem mächtigen Mann, welcher kein Geld verdient, arm sein will und trotzdem von Luxus umgeben ist suchen, passiert es: wir verpassen die Abfahrt und fahren auf der langweiligen C14 nach Walvis Bay.

Wer hätte gedacht das uns Papst Franziskus in den Weiten von Namibia vom rechten Weg abbringt? ;) Wir sind drei Stunden früher in Walvis Bay, beziehen unsere Zimmer in der Lagoon Lodge und widmen uns dem Gin-Tonic...




Lagoon Lodge direkt an der Promenade mit Zimmerblick aufs Meer.


Die unerfreuliche Nachricht warum der Garten so leer aussieht erfahren wir 2 Tage später.


Der französische Besitzer der Lodge fotografiert ebenfalls leidenschaftlich (Bildquelle: iPhone)

Statt Selbstverspflegung steht heute Abend ein Besuch im nahegelegenen Restaurant "The Raft" an.


Abendessen im Restaurant "The Raft " - sehr zu empfehlen....


2 in 1: Abendessen inklusive Sonnenuntergang.


Mangels namibischen Wein wird auf südafrikanischen ausgewichen.

Das Essen im "The Raft" schmeckt uns vorzüglich und wir beschließen morgen Abend nochmals hier zu speisen (6 Personen, 2 Flaschen Wein, Vorspeise, Hauptgang + Dessert und natürlich Gin-Tonic = ~93€).

Der Besitzer der Lagoon Lodge (ich glaub er hieß Francois) hat uns geraten trotz kurzer Strecke zur Lodge nicht im Dunkeln zurück zu laufen. Es sieht zwar alles sehr friedlich aus, wir folgen trotzdem dem Rat und lassen vom Raft-Restaurant ein Großraumtaxi für 6 Personen rufen. Als auf dem Parkplatz ein Nissan Micra Taxi angefahren kommt, bekommen wir einen Lachkrampf. Spannend, zu sechst in ein Micra...
Kein Problem, wir bitten den Fahrer zweimal zu fahren, worüber dieser sichtlich erfreut ist (20N$ für Erwachsene, Kids for free).

Part II, coming soon.
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19 Jan 2020 15:58 #577767
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Tag 5+6: Walvis Bay - Die DaDa-Tiere

Teil 2

Am nächsten Tag ist getrenntes Programm angesagt: Während Lisa & Chris mit dem Kajak unterwegs sein werden, machen wir die gleiche Tour auf die faule Art: Robben und Delfinfahrt auf einem Catamaran (www.namibiancharters.com/).

Wir sichern uns die Plätze direkt vorne am Bug, packen uns bei frischen Temperaturen in die bereitgelegten Decken und lauschen den interessanten Erklärungen des Guides (nennen wir sie der Einfachheit Elli, der richtige Name ist in den Notizen verschollen).

Elli plaudert bestimmt drei Stunden non-Stop. Man spürt die Begeisterung für Ihren Job und sie bringt es dazu noch spannend rüber. Besonders interessiert lauschen wir Ihrer Erläuterung über die DaDa-Tiere.
Kennt Ihr nicht? Wir bis dato auch nicht, stellen im Laufe der Fahrt aber fest, dass diese Tierart allen sehr geläufig ist.


Im morgendlichen Dunst: Catamaran Tour


Elli in Ihrem Element


Onboard Robbenfütterung

Elli erläutert die verschiedenen Arten in der Bucht ansässigen Delfine. Neben hauptsächlich auftretenden Benguela Delfine (de.wikipedia.org/wiki/Heaviside-Delfin), gibt es aber auch Tümmler und Schwarzdelfine. Letztere beide sehen wir leider auf der Catamaran Tour nicht. Noch während Elli ausführlich die Unterscheidungsmerkmale (Rückenflossen sichelförmig und dreieckig) erklärt, zeigt sie stürmisch mit Ihrer Hand nach vorne und ruft aufgeregt: Da Da Da

Ahhhh, jetzt erklärt sich die Bedeutung der DaDa-Tiere. Immer wieder hören wir beim überraschenden auftauchen von Delfinen die entzückenden Rufe der Tourteilnehmer: Da-Da, Da-Da Selbstverständlich passiert es uns auch.


Die Begeisterung ist allen ins Gesicht geschrieben...


DaDa-Tiere: Benguela Delfine, auch Heaviside-Delfin genannt.


Unendliche Farmen von Austernzüchtungen: pro Fass 500 Austern

Neben den Austernfarmen zeigt uns Elli auch die zugehörigen Fischerboote. Erschreckend ist der Zustand in welchem diese sich befinden. Gefahrenzuschlag bekommen die Fischer bestimmt nicht, verdient hätten sie es definitiv.
Wir nähern uns einer Reihe nebeneinander liegenden Schiffen die kaum von den Fischerbooten zu unterscheiden sind. Die Aufklärung folgt von Elli jedoch prompt: Eine Abfrackwerft außerhalb des Hafen. Wir wollen uns nicht vorstellen wie es auf dem Meeresgrund wohl aussieht.


Nicht gerade vertrauenserweckend: Arbeitsplatz der Austern-Fischer


Offshore Abfrackwerft: wieviel landet dabei wohl auf dem Meeresboden?


Wettrennen mit Lisa und Chris....

Wir sehen Möwen, Robbenherden und überraschenderweise auch wunderschöne Schabrackenschakale. Die Tiere bewegen sich zwischen den einzelnen Herden und sehen wohl genährt aus. Kein Wunder, viele der verendeten Robben dienen den Schakalen als Futterquelle.
Nebenbei erwähnt: der Wind steht günstig und wir bekommen den vielfach erwähnten üblen Robbengestank nicht mit. Somit finden wir die Robben einfach nur süß ;)


Robbenfamilie....


...mit kleinen Robbenbabies beim Schwimmkurs


Schabrackenschakal am Robben-Buffet...

Nach der Catamaran Tour kommen wir auf die glorreiche Idee Richtung Süden zu den Salzfelder zu fahren. Die kohlrabenschwarze Straße überrascht uns ebenso wie ein leichter Regenschauer.
Beides in Kombination jedoch entpuppt sich als reine Dreckschleuder. Zurück in Walvis Bay stellen wir erschreckend fest, dass über die gesamte Fahrzeuglänge bis hoch zu den Scheiben der schwarze Straßenbelag anhaftet.
Wir vermuten Reifenabrieb auf der Salzstraße, welche mit dem Regen sich wunderbar auf dem weißen Auto verteilt. Also ab in die Waschanlage! Können wir jedem nur empfehlen, vor allem die abschließende Politur.
Neun dunkelhäutige Locals tauchen mit Lappen bewaffnet wie von Zauberhand aus einem Kontainer auf und wienern das auto in einer (1!!) Minute trocken. Wahnsinn. Es ging so schnell, für ein Bild blieb keine Zeit.


Afrikanische Waschstraße, ein Erlebnis!

Wie schon erwähnt schlagen wir am Abend noch mal kräftig im Restaurant "The Raft" zu. Schließlich sind die nächsten Tage wieder Selbstversorgung angesagt.
Wir ordern zum Spaß nochmal ein Großraum Taxi für sechs Personen und was erscheint? Richtig! Zwei Nissan Micra ;)

Kurze Anekdote zur Lagoon Lodge: Am Abreisetag halten wir mit Francois einen kurzen Smalltalk. Auf die Frage weshalb heute keine weiteren Gäste beim Frühstück anwesend sind kündigt er an die Lodge zu schließen. Mit schließen meint der liebe Franzose nicht einfach ein paar Tage Urlaub machen. Nein, er will für immer verkaufen. Die Lodge ist in sehr gutem Zustand und es hat uns sehr gut hier gefallen. Nach dem Tod seiner geliebten Ehefrau im letzten Herbst ist es zu viel Arbeit für Francois alleine.

Nach einem so zufriedenstellenden Aufenthalt sind wir über diese Nachricht sehr betrübt und traurig.
War von euch schon mal jemand der letzte Gast und danach wird der Laden geschlossen? Eigenartiges Gefühl.

Nun gut, Francois ist auf jeden Fall froh über seine Entscheidung und bietet uns die Lodge für 1 Million €uro zum Kauf an. Ein richtiges Schnäppchen, da wir jedoch gerade nicht soviel Kleingeld übrig haben, sagen wir ab :laugh:

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20 Jan 2020 19:33 #577929
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Hallo tim.buktu
lese amüsiert mit und Deine Fotos gefallen mir sehr gut. Mal was anderes. Danke fürs Schreiben und die Fotos.
Viele Grüße
Elisabeth

P.S. Bei Deinem Forumsnamen muss ich leider ständig an einen meiner Lieblingswitze denken :blush:
Letzte Änderung: 20 Jan 2020 19:33 von sphinx.
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20 Jan 2020 20:18 #577947
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Hallo Elisabeth,
sphinx schrieb:
.... Deine Fotos gefallen mir sehr gut. Mal was anderes......
Danke für die Blumen :) , gebe ich gerne zurück: deine Bilder sind klasse!
sphinx schrieb:
P.S. Bei Deinem Forumsnamen muss ich leider ständig an einen meiner Lieblingswitze denken :blush:
Da baust du aber Spannung auf! Zur Abwechslung würde sich ein Witz bestimmt anbieten ;)
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20 Jan 2020 20:39 #577952
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Ein Geistlicher und ein australischer Schafhirte treten bei einem Quiz gegeneinander an. Nach Ablauf der regulären Fragerunde steht es unentschieden, und der Moderator der Sendung stellt die Stichfrage, die da lautet:

Schaffen Sie es, innerhalb von 5 Minuten einen Vers auf das Wort Timbuktu zu reimen?

Die beiden Kandidaten ziehen sich zurück. Nach 5 Minuten tritt der Geistliche vor das Publikum und stellt sein Werk vor:
I was a father all my life,
had no children, had no wife.
I read the bible through and through
on my way to Timbuktu.

Das Publikum ist begeistert und wähnt den Kirchenmann bereits als den sicheren Sieger. Doch da tritt der australische Schafhirte vor und dichtet:
When Tim and I to Brisbane went
we met three ladies cheap to rent.
They were three but we were two
so I booked one and Tim booked two.
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20 Jan 2020 20:53 #577954
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  • Champagner am 20 Jan 2020 20:53
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sphinx schrieb:
When Tim and I to Brisbane went
we met three ladies cheap to rent.
They were three but we were two
so I booked one and Tim booked two.

ELISABETH :laugh: :laugh: :laugh: Eigentlich ist heute nicht mein Tag, aber da musste ich tatsächlich herzhaft lachen! Vielen Dank dafür :kiss: .

@ Tim booked 2: auch dir einen großen Dank für den erfrischenden Bericht und die etwas anderen Fotos. Bin gerne und mit Genuss dabei :) .

Liebe Grüße von Bele
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