14. Februar; Flucht vor dem Regen.
Die Wetterprognose verspricht weiteren Regen, und so sehr wir uns für das Land und die Leute hier freuen, uns selbst reicht es. Zudem haben wir beide das Gefühl, dass wir es hier jetzt gesehen haben, denn so richtig was Neues gibt es nicht mehr. Klar, wir könnten nochmals in den Mahango-Teil des Bwabwata NP fahren, aber eigentlich haben wir für diesmal den
Caprivi satt.
Wir studieren die Landkarte, und eigentlich könnten wir noch ein paar Wüstenvögel für die Liste brauchen. Also, wir packen zusammen und fahren nach Rundu.
Hier besuchen wir nochmals all die Stellen, wo wir vor sechs und vor drei Jahren schon mal waren. Aber hier ist die Zeit nicht stehen geblieben. Mit Unterstützung aus Europa, und hier natürlich besonders aus Deutschland, sind viele schöne Ecken von damals einer EU-gerechten Agrarsteppe gewichen. Alles begradigt, nivelliert, platt gemacht. Keine Löcher und Tümpel mehr, wo das pralle (Vogel)Leben auf Einen niederprasselt, sondern ein Muster-Milchvieh-Projekt plus Maisanbau etc pp.
Das Einzige, was geblieben ist, sind die riesigen, wilden Müllablagerungen. Plastiktüten, Dosen, Flaschen, Autoreifen, alles in kofferraumgrossen Häufen in die Landschaft drapiert. Das törnt uns total ab. Wir fahren noch die Strecke zur Fähre nach Angola, aber hier gibt es jetzt eine Ponton-Brücke.
Die letzte Zwerggans kann nicht undokumentiert bleiben, wobei die Kunst darin besteht, all den Plastikmüll, der auch hier rumschwimmt, nicht aufs Bild zu bekommen.
Der letzte Braune Schlangenadler, dann haben wir genug gesehen.
Wir fahren eine Tanke an, dann holen wir uns in einem Imbiss ein paar heisse Meat Pies, und danach heisst es Gummi geben. Wir fahren zurück auf die B 8 und ziehen beim ersten Parkplatz raus, um die Pasteten zu essen. Sofort werden wir von einer ständig grösser werdenden Kinderschar umringt. Zuerst wollen sie was zu essen, dann Sweets, dann Schreibsachen, schliesslich Geld. Dabei kleben sie uns an den Scheiben.
Als wir fertig gegessen haben, machen wir, dass wir weg kommen. Ereignislos passieren wir den Vet Fence und rollen weiter bis nach Grootfontein.
Hier steuern wir wieder die Maori Campsite an.
Die Sonne scheint, und unsere Zelte sind in kürzester Zeit wieder trocken, denn heute morgen mussten wir diese tatsächlich das erste Mal nass einpacken.
Wir grillen ein schönes Elandsteak und sitzen dann noch längere Zeit am Feuer, während mindestens vier Fiery-necked Nightjars um uns herum "singen".
Kosten: Maori Campsite 125.- Nam$ pP
Viele Grüße,
Matthias