Tag 13: Von “Uo`s” in Südafrika
Heute geht es grob Richtung KTP und die Vorfreude ist groß. Ich bin allerdings auch etwas angespannt, denn Matthias wollte mich eigentlich überzeugen- aufgrund der Reaktionen hier im Forum- kurzfristig unsere Unterkunft umzubuchen. Aber ich wollte nicht hören… Wir hatten einen Bungalow im Kalahari Trails Bush Camp gebucht.
Aber erstmal heißt es: Auschecken und Abschied nehmen von den Augrabies Falls.
Kurzes Fazit: Matthias und ich sind uns einig… Es war toll , aber wir müssen nicht unbedingt wiederkommen. Zu unseren Sehnsuchtsorten wird der Augrabies Nationalpark nicht wirklich zählen. Bei mir persönlich liegt es wohl daran, dass mir die Landschaft irgendwie “zu dunkel” scheint. Aber das ist Geschmackssache und viele von euch werden das wahrscheinlich anders sehen. Lennard und Matthis hatten großen Spaß, die Felsen um die Wasserfälle zu erkunden. Familienfreundlich ist der Ort durchaus.
Jetzt aber los zum Kalahari Trails Bush Camp! Wir fahren zuerst Richtung Upington und beim Hörbuchhören und Rausschauen gibt es irgendwann einen kleinen Aufschrei aus der hinteren Sitzreihe: “Was ist denn das da vorne? Das leuchtet und sieht aus wie ein UFO!”
Nun denn, fliegen tut es nicht, das zumindest lässt sich eindeutig sagen. Das unbekannte Objekt steht fest auf dem Boden, ist eine Art Turm und leuchtet… aber richtig stark… Der Himmel hat sich mittlerweile verfinstert, was das Leuchten noch intensiver macht.
Weder Matthias noch ich können die Frage abschließend beantworten, denn wir wissen in diesem Moment selbst noch nicht, um was es sich bei dem “UO” handeln könnte. Zu Hause wird gegoogelt und wir finden raus, dass es sich um “Khi Solar One”, das erste Sonnenwärme-Kraftwerk Südafrikas handelt. Der Turm ist 205 Meter hoch und wurde 2013 fertiggestellt.
In Upington wird Halt gemacht. Wir müssen einkaufen und außerdem südafrikanische Rand besorgen. Die kommenden Tage werden wir uns selbst verpflegen. Nach einem Kaffee geht es weiter. In Südafrika ist deutlich mehr auf den Straßen unterwegs als in Namibia. Eine weitere kurze Pause legen wir auf der Strecke Richtung Norden ein.
In den Dünen gegenüber grasen Pferde.
Es dauert nicht mehr lange und wir kommen zum Kalahari Trails Gelände. Es sieht auf den ersten Blick recht verlassen aus und wir klopfen schließlich an einer Tür, die nach “Büro” aussieht. Anne Rasa begrüßt uns herzlich und entschuldigt sich, da ihr Mitarbeiter mit dem Schlüssel unseres Häuschens unterwegs ist. Sie wurde wegen eines Erdmännchens angerufen und ihr Mitarbeiter ist nun unterwegs, um dieses einzufangen. Zur Zeit leben 11 Erdmännchen auf dem Gelände. Während der Wartezeit erzählt sie uns einiges aus ihrem spannenden Leben und ihrer Leidenschaft für die Mangustentiere. Ihre Kinder leben weit weg in alle Himmelsrichtungen verstreut. Ich bin schwer beeindruckt von dieser betagten Dame, die hier scheinbar allein in der Einsamkeit mit ihren Erdmännchen lebt. Diese wuseln mittlerweile munter um uns herum.
Die Biologin erzählt uns nebenbei, dass es nur eine Chance gibt, falls ein Erdmännchen mal richtig zubeißt: Den Finger (oder welchen Körperteil auch immer) so schnell es geht, unter kaltes Wasser zu halten. Erst dann würde das Tierchen seine Beute loslassen.
Daran werden wir morgen noch denken müssen…
Wir schauen uns noch ein wenig in einer Art Gemeinschaftsraum um. Tatsächlich wuseln auch hier Erdmännchen umher. Die Kamera liegt leider im Auto…
An den Wänden hängen viele Bilder, aber auch Skorpione und Schmetterlinge hinter Glas. Spannend!
Schließlich kommt der junge Mitarbeiter mit dem Erdmännchen-Neuzugang, der sogleich in die Obhut von Anne Rasa gegeben wird, und unserem Schlüssel zurück.
Der nette junge Mann fährt mit dem Auto vor. Ich muss sagen, wir sind aufgrund der Warnungen hier im Forum, was den Zustand der Unterkunft angeht, aufs Schlimmste eingestellt.
Unser Häuschen macht äußerlich erstmal einen guten Eindruck.
Es gibt Sitzmöglichkeiten und einen Außenkamin mit Grillrost. Wir bekommen noch einen großen Sack Holz (reicht auch für den Rest der Reise…) für wenig Geld. Verhungern werden wir hier wohl nicht. Jetzt muss es nur noch einen funktionierenden und sauberen Kühlschrank geben…
Der erste Blick… in den Durchgang zur Küche…
Diese beinhaltet neben einem funktionierenden Kühlschrank, einem alten Gasherd mit zwei Platten und ausreichend Geschirr, Töpfen und Besteck in den Schränken auch eine große Mülltonne. Alles wirkt recht alt und auch schon ziemlich "abgewohnt".
Nachdem wir in Zimmer Nummer 2 geblickt haben, sagt einer unserer Jungs: “Wow, cool! Die Tür da sieht ja aus wie in einem Western Saloon!”
Diese Schwingtür führt ins Bad. In der Dusche sind einige Fliesen kaputt, aber die Toilette und auch das Waschbecken sind sauber.
Auf den Betten liegen frische Handtücher und auch die Bettwäsche sieht vertrauenerweckend und sauber aus. Puh!
Das ist für mich erstmal das Wichtigste.
Während der Rest sich häuslich einrichtet, spüle ich schnell alles, was wir an Geschirr und Besteck fürs Abendessen benötigen, einmal gründlich durch. Spüli und Küchentücher sind auch vor Ort.
Fortsetzung folgt...