12. Tag
Nachgang zum Tamboti Camp
--> Unsere Bewertung: Ohne Wenn und Aber volle 10 von 10 Punkten. Einfach top – und für 460 NAD pro Nacht ein wirklich genialer Preis.
Die Fortsetzung unseres Etosha-Erlebnisses erfolgte mit der Weiterreise vom östlichen zum zentralen Teil des Nationalparkes. Die nächsten zwei Nächte hatten wir einen Platz auf der
Halali Campsite gebucht. So schlugen wir vor Sonnenaufgang unser Dachzelt zusammen und brachen zeitig auf. Noch etwas warten am Lindquist Gate bis zu dessen Öffnung um 7.20 Uhr, Weiterfahrt nach Namutomi zur Begleichung der Park Entrance Fee für die nächsten drei Tage (510 NAD) und schon waren wir auf der Piste gen Halali. Für die 75 km, die zurückzulegen waren, benötigten wir mit gemütlichem Drive, einem Halt da und einem dort, der Beobachtung einer kinderreichen Hyänenfamilie, wieder einer Menge an Giraffen und Zebras ca. zweieinhalb Stunden. Alles in allem landschaftlich für unseren Geschmack doch sehr unilateral freuten wir uns über die etwas hügelige Abwechslung kurz vor Halali. Dort angekommen, fragten wir freundlichst an der Rezeption nach, ob wir bereits für unsere Campsite einchecken könnten. Die sichtlich genervte Dame erteilte uns diesbezüglich einen negativen Bescheid und verwies uns auf 14 Uhr. Nachdem wir abgetrollt waren, fuhren wir zur Campinganlage und siehe da, quasi alles frei. Nur hier und da ein 4x4 mit Dachzelt. Wir suchten uns eine uns genehme Site aus, wobei wir alle verfügbaren, und es waren gefühlt hunderte, mehr als unadäquat erachteten. Braai-Vorrichtung wie nach nächtelangem Bombardement Dresdens, mittels halb vergammelter Poller begrenzte Campingstellplätze, alles in allem sehr unharmonisch und - wie in Namutomi - triste. Bei unserer Stellplatzwahl Pest, Cholera und Syphilis ausgegrenzt, begnügten wir uns mit dem Keuchhusten und gingen dann erst einmal los, um im kleinen Lokal am Swimming Pool ein ordentlich gutes Toasted Sandwich zu uns zu nehmen.
NWR muß sich schämen, 620 NAD für die Campstellplätze in den Etosha Restcamps zu verlangen. Solch einen Preis nenne ich Piraterie. Denn außer der unadretten, vernachlässigt wirkenden Gesamtaußenanlage der Campsite, gab es in keinem der vielen Ablutionblocks nix was nicht defekt gewesen wäre. Wasserhähne, die in hohem Bogen das kostbare Gut in alle Ecken spritzten oder einfach nur in die Fassung des keramischen Waschbeckens eingesteckt wurden und somit 360°-Pirouetten drehten. Seifenspender quasi immer leer; ebenso die Papierhandtuchausgabevorrichtungen. Ramponierte Klobrillen. Verbogene und verzogene Klotüren, teils nicht verschließbar von innen. Eigentlich alles nur Kleinigkeiten, die hätten repariert oder ausgetauscht werden müssen. Wir schreien ja nicht Zeter und Mordio nur um dessen Schreiens Willen und erachten uns als mehr als großzügig, wenn es darum geht fünf gerade sein zu lassen. Auch akzeptieren wir ohne Wenn und Aber bei geringem Preis desolate Campsite-Einrichtungen (in Uganda beispielsweise haben wir genug davon erleben können). Alles kein Thema. Jedoch bei 620 NAD und diesem gebotenen Nichtservice hat unsere Akzeptanz wirklich ihr Limit erreicht.
Etwas Trost spendete zumindest dann das Halali-Wasserloch, welches wir bis abends genossen. Hauptattraktion waren für uns nicht nur die Nashörner, die sich dort tummelten, sondern auch das Honey Badger-Paar, welches zwischen den Bänken auf der Zuschauertribüne rumturnte.
Impressione - Fahrt von Namutomi nach Halali und Halali Waterhole
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