Kapitel 8
Eigentlich seid ihr ja eh nur wegen den Tierfotos hier: ab in die Kalahari!
Mittwoch, 24. Januar 2018
Mesosaurus Fossil Bush Camp - Kalahari Transfrontier Park (Mata Mata Restcamp)
Bevor wir zusammenräumen und weiterfahren, sitzen wir noch gemütlich bei einem Kaffee mit Matthias im Schatten. Dann bauen wir langsam ab und gegen halb Zehn verabschieden wir uns.
Abschieds-«Selfie» (klassisch mit Stativ und Selbstauslöser - wie früher) vom so netten Forum-Treffen. Jederzeit gerne wieder, lieber Matthias!
Vorne an der Rezeption halten wir noch einen Schwatz mit Giel. Das ist auch einfach ein feiner Kerl und er hat sichtlich Freude daran, dass wir schon zum zweiten Mal nach 2013 bei ihm zu Besuch waren.
Zunächst geht es noch durch ödes, weites Flach- und Farmland, dafür auf teilweise frisch geglätteter Piste. Wir kommen gut voran und schon bald erheben sich in der Ferne die ersten roten Dünen der Kalahari. Wie auf Wellen geht es auf eine Düne hoch, hinunter ins Tal und gleich wieder hoch.
Eine auch sehr spektakuläre Strecke in Namibias Südosten. Genuss pur in den so typisch roten Kalahari-Dünen. Auf der ganzen Fahrt begegnen uns vielleicht zwei andere Autos. Purer Genuss!
Wohl hunderte Dünentäler durchfahren wir so, bis wir schliesslich ins Auob-Tal einbiegen und diesem dann bis an die namibisch-südafrikanische Grenze und zum Parkeingang von Mata Mata folgen.
Die Ausreise aus Namibia ist unkompliziert und in Rekordzeit erledigt, wir sind gerade die einzigen. Direkt hinter dem Grenzposten liegt auf südafrikanischer Seite das Mata Mata Restcamp. Es gibt einen Campingplatz, Bungalows, eine kleine Tankstelle und einen Shop, wo man Feuerholz, Getränke, Fleisch aus der Gefriertruhe, Dosenfood und sonstiges Kleinzeugs kaufen kann. Wir checken für die nächsten beiden Nächte hier ein und suchen uns einen Stellplatz aus. Ein netter Nachbar aus Südafrika leiht uns für das Einschlagen der Hering seinen Gummihammer aus und seine Frau macht uns dann darauf aufmerksam, dass im grossen Baum gleich neben dem Shop eine Ginsterkatze mit zwei Jungen liegen würde.
Wir natürlich nichts wie hin und wir können die drei auch tatsächlich gleich entdecken.
Mama Ginsterkatze
Achtung Jööö-Alarm!:
Baby Ginsterkatze
Diese kleinen Jäger sind eigentlich gar keine Katzen, haben aber, wie der Name sagt und man sieht, ein katzenähnliches Aussehen und sind wenn, dann vor allem Nachts zu beobachten. Tagsüber verstecken sie sich meist in Erdlöchern oder Baumhöhlen und so ist es natürlich schon sehr ausserordentlich, dass wir sie in dieser Umgebung beobachten dürfen.
Nun gönnen wir uns eine Abkühlung im campeigenen Pool - das hat natürlich schon auch was, so mitten in der Halbwüste bei 37° C im Schatten. Aber frag mich nicht, wie die das mit dem Wasser hier machen, denn das ist natürlich ein rares Gut.
Gegen halb fünf Uhr machen wir uns dann auf unseren ersten Gamedrive dem Auob-Tal entlang. Wir stellen fest, dass es grösstenteils noch immer sehr trocken ist, nur an einzelnen Stellen scheint es kürzlich etwas wenig Regen gegeben zu haben. Im flachen Talboden gibt es da und dort ganz frisch spriessendes Gras. Dementsprechend ist sehr wenig Wild anwesend. Hier mal ein paar Springböcke, da ein, zwei Oryx. Nur die Giraffen, die sind wie immer ortstreu, denn die Kameldornbäume haben immer Blätter, von denen sie essen können.
Gaaanz schwieriges Motiv für mich und nach diesem Bild habe ich es so gut wie aufgegeben, Giraffen zu fotografieren. Giraffenkopf vor blauem Himmel-HIntergrund schon eine Million mal gesehen, funktioniert aber einfach nicht. Zeige es aber trotzdem mal.
Sonst sehen wir nicht sehr viel, ein paar Vögel sind zu bestimmen, darunter auch eine Verraux’s (Giant) Eagle Owl und gegen Ende unserer Pirschfahrt sehen wir ein oder zwei Autos am Wegesrand stehen. Immer ein Zeichen, dass etwas spannendes zu sehen ist. Und da sehen wir etwa 50 Meter von der Piste entfernt doch tatsächlich eine Löffelhundmama mit drei Jungen bei ihrem Bau! Die drei kleinen spielen und fressen und tollen etwas herum, für ein annehmbares Foto kommen wir aber leider nicht nah genug heran.
Verreux's (Giant) Eagle Owl / Milchuhu - mit seinen rosa Augenlidern unverwechselbar. Einfach ein toller Vogel!
Pale Chanting Goshawk (juv.) / juveniler Singhabicht - auch genannt «Kalahari Chicken»
Eine Agame (wie heissen die schon wieder genau?) sonnt sich in der Abendsonne
Aber immerhin! Beim letzten Besuch vor zwei Jahren haben wir mal auf einer organisierten Nachtpirschfahrt Löffelhunde gesehen, ansonsten aber noch nie das Glück gehabt. Wir sind zufrieden und fahren zurück zum Camp. Weil wir etwas weit gefahren sind, müssen wir uns etwas sputen und wir erreichen das Tor auf die Minute pünktlich zur «Gate closing time».
Zum Abendessen machen wir uns einen Nudelsalat und legen uns zwei schöne Steaks auf den Grill. Da zu dieser Jahreszeit die Parktore erst um 19:30 Uhr schliessen, wird es recht spät, bis wir essen, und so geht es mehr oder weniger direkt nach dem Abendmahl in die Heia.
Tageskilometer: 285km (Gamedrive #1: 68km)
Gesamtreisedauer: 3h 30min
Tageshöchsttemperatur: 37° C