#safaribrothers on Tour Vol. VI - «Wo Problem?» Zwei Brüder sechs Wochen unterwegs in Afrika - Ein Reisebericht
Prolog & Vorstellung
Nach über zwölf Jahren mehr oder weniger aktiver Mitgliedschaft in diesem Forum und darüber hinaus schon Mitglied im Vorgängerforum ist es nun wirklich an der Zeit, dass auch ich mich einmal an einen Reisebericht wage. Das wird also meine absolute Premiere und ich freue mich sehr darauf. An dieser Stelle also herzlich willkommen zu unserem kleinen Abenteuer - die #safaribrothers on Tour.
Mein lieber Bruder Beenie und ich waren vom 11. Januar bis 24. Februar 2018 während sechs Wochen in Namibia und Botswana unterwegs. Es war unsere insgesamt sechste gemeinsame Reise (eigentlich sieben, wenn man einen Kurztrip nach Marokko zusammen mit unserem anderen Bruder noch mitzählen will) auf dem afrikanischen Kontinent. Für mich persönlich war es bereits der vierzehnte Trip und was uns natürlich verbindet, ist die nach wie vor ungebremste Liebe zu Afrika, der Natur, den Tieren, den Menschen, den offenen, weiten Landschaften, dem Freiheitsgefühl, dem abendlichen Lagerfeuer, einem schönen Braai, dem Draussensein. Es ist sicherlich nicht übertrieben zu behaupten, dass wir perfekte Reisepartner sind und uns wunderbar ergänzen.
Leider habe ich noch nicht herausgefunden, wie man es schafft, YT-Videos hier in einem grösseren Fenster einzubinden. Die Untertitel sind deshalb etwas schwierig zu lesen.
Beenie - The Driver
Unser «Driver», Chef-Grilleur, Marinaden-Meister und zuständig für's Feuermachen. Von Beruf Gärtner und deshalb idealerweise im europäischen Winter am ehesten verfügbar für ausgedehnte Afrika-Reisen. Single, 37 Jahre, ein gelassener Typ, den fast nichts aus der Ruhe bringt und sich für einen dummen Spruch niemals zu schade ist. Aus seiner Jugendzeit brachte er auch das Interesse für die Vogelwelt mit und daher ist er auch unser Chef-Bestimmer.
Sam - The Manager
Der «Manager», zuständig für die Tourplanung, Organisation, Verhandlungen mit aufdringlichen Strassenverkäufern, Übersetzer und Chefberichterstatter. Hobbyfotograf und leidenschaftlicher Langstreckenläufer. 39 Jahre alt, im «richtigen» Leben IT-Berater, wohnhaft in Zürich, auch Single. Ebenfalls eher ein ruhiger Typ aber weltoffen und zugänglich, Perfektionist und irgendwie doch immer für die eine Spur verrücktere Idee zu haben.
Die Reiseroute
Mit den Jahren und all den vielen Reisen wird man glaube ich wie von selbst etwas langsamer. Haben wir auf unseren ersten Reisen noch wahre Gewaltstouren auf uns genommen, ist es uns heute sehr viel wichtiger, nur wenige Ziele anzusteuern und dafür auch mal etwas mehr Zeit vor Ort zu haben. Insbesondere die Tierfotografie benötigt sehr viel Zeit und deshalb verbringen wir auch sehr gerne viel davon in den verschiedenen Nationalparks und anderen Schutzgebieten. Zum Glück macht es auch meinem Bruder nichts aus, mal etwas länger an einem Wasserloch zu stehen, auch wenn er in dem Sinne nichts zu tun hat ausser einfach das Geschehen zu beobachten während ich mit meiner Kamera herumhantiere. Es macht ihm nicht nur nichts aus, er liebt es genauso und ist dann einfach ganz bei sich.
Für diese Reise war schnell klar, dass wir nochmals in die Kalahari (KTP und Okavango-Delta) wollten, aber auch die Landschaft sollte nicht zu kurz kommen. So haben wir uns diese Route zusammengestellt - auch unter Inspiration von einigen anderen Reiseberichten hier. Es waren einige Orte dabei, die wir schon kannten, aber auch die eine oder andere Neuentdeckung kam dieses Mal wieder hinzu.
Die einzelnen Etappen im Überblick:
Tag
Datum
Etappe / Ort
Übernachtung
1
11.01.2018
Flug Zürich - Doha - Windhoek
2
12.01.2018
Windhoek
Palmquell Hotel, Klein Windhoek
3
13.01.2018
Windhoek - Omaruru
River Guesthouse
4
14.01.2018
Omaruru - Omandumba Gästefarm
«Die Höhle» Campsite
5
15.01.2018
Omandumba - Spitzkoppe
Spitzkoppe Community Campsite
6
16.01.2018
Spitzkoppe
Spitzkoppe Community Campsite
7
17.01.2018
Spitzkoppe - Namib-Naukluft National Park
Mirabib Campsite
8
18.01.2018
Namib-Naukluft National Park - NamibRand Nature Reserve
NamibRand Family Hideout, Orion Campsite
9
19.01.2018
NamibRand Nature Reserve
NamibRand Family Hideout, Orion Campsite
10
20.01.2018
NamibRand Nature Reserve - Tirasberge
Koiimasis Ranch, Campsite
11
21.01.2018
Tirasberge - Maltahöhe
Hotel Maltahöhe
12
22.01.2018
Maltahöhe - Köcherbaumwald
Mesosaurus Fossil Bush Camp, Campsite
13
23.01.2018
Köcherbaumwald
Mesosaurus Fossil Bush Camp, Campsite
14
24.01.2018
Köcherbaumwald - Kalahari Transfrontier Park (KTP)
Mata Mata Restcamp, Campsite
15
25.01.2018
KTP
Mata Mata Restcamp, Campsite
16
26.01.2018
KTP
Rooiputs Campsite
17
27.01.2018
KTP
Polentswa Campsite
18
28.01.2018
KTP
Polentswa Campsite
19
29.01.2018
KTP
Polentswa Campsite
20
30.01.2018
KTP
Nossob Restcamp, Campsite
21
31.01.2018
KTP
Twee Rivieren Restcamp, Campsite
22
01.02.2018
KTP
Twee Rivieren Restcamp, Campsite
23
02.02.2018
KTP
Nossob Restcamp, Campsite
24
03.02.2018
KTP - KTP Mabuasehube
Mabuasehube Pan, Campsite 2
25
04.02.2018
KTP Mabuasehube
Mabuasehube Pan, Campsite 2
26
05.02.2018
KTP Mabuasehube - Ghanzi
Thakadu Bush Camp
27
06.02.2018
Ghanzi - Maun
Motsebe Backpackers
28
07.02.2018
Maun - Moremi Game Reserve
3rd Bridge Campsite
29
08.02.2018
Moremi Game Reserve
3rd Bridge Campsite
30
09.02.2018
Moremi Game Reserve
Xakanaxa Campsite
31
10.02.2018
Moremi Game Reserve
Xakanaxa Campsite
32
11.02.2018
Moremi Game Reserve
North Bridge Campsite
33
12.02.2018
Moremi Game Reserve
North Bridge Campsite
34
13.02.2018
Moremi Game Reserve - Guma Lagoon
Guma Lagoon, Campsite 1
35
14.02.2018
Guma Lagoon
Guma Lagoon, Campsite 1
36
15.02.2018
Guma Lagoon
Guma Lagoon, Campsite 1
37
16.02.2018
Guma Lagoon - Divundu
Ngepi Camp, Campsite 3
38
17.02.2018
Divundu
Ngepi Camp, Campsite 3
39
18.02.2018
Divundu
Ngepi Camp, Campsite 3
40
19.02.2018
Divundu
Ngepi Camp, Campsite 3
41
20.02.2018
Divundu - Otjiwarongo
C'est Ci Bon Hotel
42
21.02.2018
Otjiwarongo - Immanuel Wilderness Lodge
Immanuel Wilderness Lodge
43
22.02.2018
Immanuel Wilderness Lodge
Immanuel Wilderness Lodge
44
23.02.2018
Flug Windhoek - Doha - Zürich
Insgesamt sind wir 6'997,8km gefahren. Das ist eigentlich ziemlich viel, doch aufgeteilt auf die sechs Wochen und aufgrund der doch sehr gelungenen Etappen-Planung sind wir absolut nie in Stress geraten. Die Route hat sich so sehr entspannt fahren lassen, einzig die langen Gamedrives im Kalahari Transfrontier Park wurden mit der Zeit etwas viel und wir hatten nur wenige reine, lange Fahrtage.
Das Auto
Den Toyota Hilux Expedition 3.0 TDI Doublecab haben wir von Safari Car Rental gemietet und wir würden das jederzeit wieder tun - wir waren wirklich sehr zufrieden damit. Dieses Auto ist einfach ein Spitzenfahrzeug mit sehr viel Power, viel Bodenfreiheit und guter, bequemer Innenausstattung. Das Canopy mit dem Dachzelt, Wassertank (für Brauchwasser) und die ganze Campingausrüstung war in gutem bis sehr gutem Zustand und es fehlte grundsätzlich an nichts. Von der praktischen Nutzung her wäre ein Schubladensystem mit mehr Plasticboxen wünschenswert gewesen, aber das ist Jammern auf sehr hohem Niveau.
Zusätzlich zum Dachzeit haben wir von SCR ein Bodenzelt von Howling Moon gemietet für einen lächerlich tiefen Zusatzpreis. Wir sind ja Brüder und kein Paar, von daher wollten wir uns noch etwas persönlichen Raum geben und das war eine sehr gute Entscheidung. Während mein Bruder im Dachzelt sein Zuhause hatte und von dort nächtlichen Leopardenbesuch beobachten konnte, habe ich jeweils im Bodenzelt geschlafen und nichts dergleichen mitbekommen. Das Zelt liess sich sehr einfach und schnell aufbauen und da wir sowieso meistens zwei Nächte und mehr auf einer Campsite geblieben sind, hat uns der Auf- und Abbau absolut nicht gestresst.
Das Auto haben wir schon sehr früh, nämlich im Juni 2017, reserviert. Wegen der Nebensaison - wobei es in der Boom-Destination Namibia gemäss Besitzer Vincent für ihn eigentlich sowieso keine eigentliche Nebensaison mehr gibt - und der frühen Buchung haben wir einen wirklich sehr guten Preis von EUR 61.00 pro Tag erhalten. Der Kontakt im Vorfeld mit dem Vermieter war immer sehr angenehm, sehr kompetent und immer wahnsinnig schnell. Bei der Übernahme des Fahrzeugs gab es ein bisschen Probleme mit der Hinterlegung der Kaution (unser Verschulden) und SCR war diesbezüglich unglaublich hilfsbereit und hat sich tagelang, während wir schon unterwegs waren, nach Lösungen bemüht und uns bestens unterstützt. Story dazu dann im Bericht.
Im Moremi hat es uns wegen der sagenhaft schlechten Pisten und den hohen Absätzen im Tiefsand zwei Schrauben der Aufhängung des Ersatzrades hinten am Heck zerbrochen und einmal haben wir beim Zurücksetzen im Mabua den Sandwall am Pistenrand geküsst, worauf ein Schlammschutz abgebrochen ist. Das wäre ja dann eher unsere Schuld gewesen, aber da wir die Windschutzscheibe wegen eines Steinschlags ersetzen mussten (ca. CHF 240.00), hat man von der Verrechnung für diese Schäden grosszügig abgesehen. Der zweite Boss der Firma, ich habe den Namen leider vergessen, hat das bei der Rückgabe mit uns besprochen und man hat uns da wirklich sehr fair und entgegenkommend behandelt.
Von daher also in jedem Fall eine Empfehlung für diesen Verleiher!
Der Flug
Geflogen sind wir ZRH - DOH - WDH und WDH - DOH - ZRH mit Qatar Airways. Für uns Schweizer gibt es nach Namibia keine Direktflüge, weshalb ein Umstieg auf einem Hub so oder so notwendig ist. Daher fällt die etwas längere Flugzeit als zum Beispiel über Jo'burg nicht allzu sehr ins Gewicht und QR ist aus meiner Warte sowieso eine der besseren Airlines. Wir haben CHF 759.00 pro Person bezahlt, so günstig sind wir noch nie nach Afrika geflogen. Die Umsteigezeiten in Doha waren sehr angenehm mit nicht ganz drei Stunden Aufenthalt, so dass man gemütlich etwas die Beine vertreten und eine Kleinigkeit essen konnte. Ich würde, wenn Flugzeiten und Preis stimmt, jederzeit wieder mit QR fliegen.
So. Dann hoffe ich auf ein paar Mitreisende hier und an dieser Stelle auch liebe Grüsse an alle «ausserhalb» des Forums, welche ich zu diesem kleinen Bericht gelotst habe.
Es sollte noch an diesem Osterwochenende losgehen mit der oder den ersten Etappe(n).
Viel Spass bei der Lektüre!
Liebe Grüsse
Sam
P.S.: Der Bericht ist besonnt - wer also keine Kommentare lesen will, kann oben rechts auf die Sonne klicken.
Erschde - ich freu mich saumäßig - und hatte auch schon das erschde Grinsen auf dem Gesicht anlässlich des Videos
Wenn das so weitergeht ist für meine gute Laune die nächsten Wochen über gesorgt!
LG Bele
P.S.: Eigentlich hab ich ja schon beim Titel gelacht ("Wo Problem")
Was aber nicht heißen soll, dass ich deine fundierten undsachlichen Beiträge nicht zu schätzen wüsste! Und eure Route und die ersten Pics tragen natürlich auch zu meinem Wohlbefinden bei