Samstag, 03. Februar; back in town.
Im Liegen schiesse ich das erste Foto aus dem Auto raus, denn ein Cape Fox streunert hier mal eben vorbei. Es ist aber noch ziemlich duster, und das Bild ist leider verwackelt.
Zum Sonnenaufgang komme ich deshalb zu spät, ich schaffe es nicht mehr auf den östlichen Vorgipfel.
06.42 Uhr. Haalloo Africaa.
Über dem Gipfel thront der Mond, die Felsen glühen.
In der Ebene hat es überall Gruppen von Bergzebras, die das kaum zu sehende Gras zupfen.
Lustig, genau an der selben Stelle wie letztes Jahr hockt wieder so ein schwarzpuscheliger Rock Rabbit und ist überhaupt nicht scheu. In meinem Säugetier-Führer gibt es nur Hares ( also Hasen ), und es steht sogar drin, es gäbe in Namibia keine Kaninchen. Erst durch eine Briefmarke der NamPost weiss ich, dass dieses Tier existiert und eben Rock Rabbit heisst, und somit ein Karnickel ist. Habe ich bislang aber auch nur hier entdecken können.
Vom Vorgipfel bietet sich nun ein grossartiger Panoramablick auf die Wüste und den herrlich beleuchteten Inselberg Mirabib.
Nachdem ich ausgiebig der Morgensonne gefrönt habe, klettere ich wieder ab und kehre ins Camp zurück. Hier frühstücke ich in aller Ruhe im Schatten, es wird schnell wieder warm. Gegen neun Uhr bin ich reisefertig und fahre weiter in Richtung Forschungsstation Gobabeb.
Links...
... und rechts der Pad, überall Hartmann Bergzebras.
Ein letzter Blick auf Mirabib.
Ab Gobabeb fährt man via D 1983 immer parallel zum Kuiseb Rivier, dieseits die graue Geröllnamib, jenseits die gelbe Sandnamib.
"Hinten rum" über die C 14 fahr ich Richtung Swakop, fahre dann aber das kurze Stück auf der B 2 bis zum Sophia Dale Rest Camp, wo ich einen schattigen Platz beziehe.
Nachmittags fahre ich in die Stadt, wo ich die beiden Damen besuche. Annemarie, die ältere Schwester lebt seit den Fünfzigern in Namibia und hat sich hier zur Ruhe gesetzt. Sie bewohnt eine sehr schöne Wohnung direkt an der Mole, und so sitzen wir auf der Terrasse mit Meerblick, trinken Tee, essen verspätete Weihnachtsbrötle, erzählen uns was und geniessen das Meererauschen.
Draussen, dort wo die raue See anrollt, schwimmt eine Schule Delfine, immer wieder mal springt einer aus dem Wasser.
Später dann gibt es ein lekkeres Abendessen mit Oryxschnitzeln und echt schwäbischem, schlonzigem Kartoffelsalat.
Nach dem Sundowner erzählen wir uns allerlei Geschichten, und es ist schon spät, als ich durch das ausgestorbene Swakop zurück nach Sophia Dale fahre. Gottlob ist das Tor noch auf, und ich kann bald ins Bett kriechen.
Viele Grüße,
Matthias