Freitag, 02. Februar; Up and down bis Mirabib
Die Sonne hat es noch nicht über die Berge geschafft, da habe ich schon die erste "gute" Sichtung. So gegen halbsieben Uhr gewahre ich eine kleine Maus, die genau wie ich sich um ihr Frühstück kümmert. Aber was für eine Maus? Jepp, es ist mal wieder eine Rock Elephant Shrew, oder Elefantenspitzmaus.
Sie sitzt da zwischen den Steinen, zunächst regungslos.
Plötzlich wendet sie sich um und hat im selben Moment etwas erbeutet. Erst nach einer Weile erkenne ich, dass sie eine grössere Schrecke gefangen hat, die sie letztlich zerteilen muss, um sie zu schlucken.
Da die Maus mit der Beute voll beschäftigt ist, gelingt es mir, noch etwas näher ran zu robben. Sobald die Beute vertilgt ist, empfindet die Maus aber den Sicherheitsabstand für deutlich unterschritten und gibt Fersengeld.
Mittlerweile erglühen die hintersten Berge im ersten Sonnenlicht.
Fünf Minuten später erstrahlt die Ebene vor mir im Licht.
Zwei Dusky Sunbird Männchen tragen einen Gesangswettbewerb aus.
Und auch ein Acacia Pied Barbet besucht mich und schaut nach, ob für ihn was abfällt vom Frühstück.
Dann packe ich zusammen, und nach einer herrlich belebenden Freiluftdusche starte ich gegen 9.00 Uhr Richtung Passhöhe.
Eine Stunde später stehe ich oben und geniesse die Aussicht.
Dann fahre ich weiter über Isabis und die D 1265, um dann nach links auf die C 26 abzubiegen, die mich den Gamsberg Pass hinab führt.
Unterwegs mitgenommen: ein Martial Eagle, oder Kampfadler.
Cattle Grid am Gamsberg Pass, von nun an geht´s bergab.
Die Strasse windet sich in zahllosen Kehren an den Berghängen entlang.
Bislang waren die Strassen ausnahmslos, bis auf den nördlichen Teil der D 707, perfekt gegraded, aber das soll nun ein Ende haben. Sobald ich die C 14 erreicht habe, ist übelstes Waschbrett angesagt. So geht es über den Kuiseb Pass, bis ich den Abdreh nach Mirabib erreiche, aber auch diese Piste ist in einem üblen Zustand. Das ist sie wohl schon länger, denn mittlerweile haben sich rechts und links der Strasse neue Fahrspuren gebildet.
Da ich gut in der Zeit liege, kann ich langsam machen, und am frühen Nachmittag erreiche ich den Inselberg Mirabib. Niemand ist hier, und ich stelle mich wie im Vorjahr auf die Nordseite des Berges.
Dann schnappe ich mir Fernglas, Kamera und eine Flasche Wasser und umrunde den Berg. Dabei finden sich ein paar Reptilien, wie diese langschwänzige Echse.
Der Berg ruft, und ich klettere bis nach oben. Die Aussicht ist phantastisch.
So sieht der Berg von unten aus, schön angestrahlt von der abendlichen Sonne.
Namib Day Geckos sind recht häufig hier.
Eine weitere, noch unbestimmte Echse geniesst die letzten Sonnenstrahlen.
Die Schatten werden länger, und ich kehre zurück zu meinem Stellplatz, wo ich mich der Vorbereitung meines Abendessens widme.
Dabei verpasse ich fast den Sonnenuntergang.
Nach meinem Dinner sitze ich wieder am Lagerfeuer, und da der Mond nun schon wieder eine ganze Zeit später aufgeht, mache ich noch ein paar Langzeitbelichtungen.
Ein Paar Schleiereulen fliegt mal vorbei und kreischt, das war´s. Sonst ist es totenstill hier, kein Schakal ruft, kein Bellgecko singt.
Einmal schaut noch kurz ein Kapfuchs vorbei, den ich nur flüchtig im Feuerschein gewahre.
Zufrieden mit mir und der Welt sitze ich am Feuer, dessen Knistern von der Granitwand reflektiert wird.
Später geht der schon nicht mehr ganz runde Mond auf und erhellt die Ebene vor mir. Zeit ins Bett zu gehen.
Viele Grüße,
Matthias