Wer schon länger im Forum dabei ist und vielleicht einen unserer bisherigen Reiseberichte gélesen hat, weiß, dass wir mit eigenem Kaffee, Filter und Thermoskanne sowie einem Porta Potti unterwegs sind. So auch diesmal wieder. Auf das PP komme ich gesondert zu sprechen.
Praktische Helfer
Verschließbare Plastiktüten nehmen weniger Platz ein als Plastikdosen und eignen sich sowohl für den Fridge, als auch als
Utensilo an der Wand. Dafür braucht man
Doppelklebeband, das wir vor Ort kaufen.
Ein eigenes
Manometer ist bequem, weil beim Ablassen des Drucks aus den Reifen der Kompressor nicht ausgepackt werden muss. Wir haben es gebraucht, weil das mit dem Kompressor gelieferte Gerät defekt war. Am Ausgang der Nxai Pan kam es Herbert spanisch vor, dass alle Fahrzeuge ihre Reifen aufgepumpt hatten, sein erster Reifen laut Manometer aber erst 2 bar Druck aufwies. Die Kontrolle durch das eigene Gerät ergab: 4,5 bar. Autsch, das war kurz vorm Platzen
!
Ein
wattierter Grillhandschuh ist Goldes wert. Keine verbrannten Finger mehr beim Braai oder beim Kochen auf der Gasflasche.
Für den Eingang zur Kabine haben wir seit Jahren ein
Moskitonetz, das wir mit Klettklebeband jedes Mal wieder anbringen. Es hält nicht nur Insekten fern, sondern schützt auch vor neugierigen Blicken.
Zu sehen: Moskitonetz, lila Eimer, Gummimatten vor dem Eingang zur Kabine
Vor dem Eingang zur Kabine legen wir die Gummimatten aus dem Fahrerhaus aus.
Außerdem kaufen wir einen billigen Wäschekorb, um das (elektronische) Kleinzeug beieinander zu haben, und einen Wassereimer. Nach staubigen Touren wird dieser mit Wasser gefüllt und vor Öffnung der Tür nach der Fahrt mit Schwung gegen die Rückfront des Buschcampers geschüttet. Nun kann man die Tür öffnen, ohne anschließend samt Kleidung duschen zu müssen. Beides lassen wir mit anderen Restbeständen regelmäßig auf der letzten Campsite zurück.
Hier gibt's nichts anzumerken .
Porta Potti
Ohne Porta Potti geht gar nicht! Wir mieten den Camper nicht zuletzt aus diesem Grund. 2016 trafen wir uns wegen eines Ersatzes mit dem Vermieter auf halber Strecke zwischen CT und den Cederbergen, weil die Verschlussstange des alten PP abgebrochen war. In diesem Jahr muss ich in der ersten Nacht feststellen, dass das Möbel undicht ist. Nein, die Beschreibung der Sauerei verkneife ich mir! Aus Swakopmund rufe ich Stefan in Windhoek an, der sogleich einen Kurierdienst beauftragt, uns umgehend ein neues PP nach Swakopmund zu liefern. Das holen wir am nächsten Morgen vor der Weiterfahrt in der Toyota-Werkstatt ab und gut isses.
Merke: Der Autovermieter kann nicht alles selbst testen .
Grenzübergänge zwischen Namibia und Botswana
Ein Fomi schrieb irgendwann, am Ngoma Gate habe es keinen Strom gegeben, weshalb er/sie die botswanischen Straßengebühren nicht habe mit VISA zahlen können. Bele war so nett, für uns Pula mitzubringen, denn auch bei der Bank in Frankfurt konnten wir keine Pula kaufen. Wir hatten das Problem nicht, aber der Fahrer unseres Ersatzfahrzeugs konnte in Shakawe wegen Stromausfall nur mit ZAR zahlen, was zu langen Diskussionen führte.
Unser Grenzübertritt nach Namibia in Dobe war sehr speziell. Der botswanische Grenzbeamte drängelte sehr, ob wir nicht Pula gegen N$ tauschen wollten. Natürlich zu einem unverschämten Kurs. Das Antikorruptionsplakat an der Wand neben ihm schien ihn dabei nicht zu stören.
Borderpost Dobe
Die beiden Tore – eher Viehgatter - hinüber nach Namibia durften wir eigenhändig öffnen. Bei ungefähr zehn Grenzübertritten pro Tag wäre das für die Beamten diesseits und jenseits des Zauns eine unzumutbare Mehrarbeit!
Habt ihr schon einmal auf die Kugelschreiber geachtet, mit denen die Mitarbeiter an den Gates und die Beamten an den Grenzen in Botswana arbeiten? Wir wurden mehrmals gebeten, ihnen unsere Kugelschreiber zu schenken. Also, gut festhalten!
Merke: Korruption ist eine Frage der Perspektive!
Lebensmittelkontrollen
Sie sind nach den neuen Nachrichten wichtiger denn je – auch wenn sie nerven, denn nicht immer denkt man an das letzte Schnitzel oder die rohen Eier im Kühlschrank. Wir sind oft kontrolliert worden, manchmal wurden wir durchgewinkt. Iwanowski schreibt, dass 50 km hinter Tsumeb eine Kontrollstelle sei. Weit und breit war nichts zu sehen, so dass wir das frische Fleisch wieder in den Kühlschrank gepackt haben, ehe es verderben konnte. Am südlichen Gate zum Mangetti NP standen sie dann, waren aber an uns aus Richtung Süden gar nicht interessiert.
Ausgerechnet beim Verlassen des Etosha NPs mussten wir entweder das Fleisch und die Eier abgeben oder vorher verarbeiten.
Auf dem P am Lindequist Gate
Wir haben auf dem Parkplatz vor dem Lindequist Gate unseren Gasherd aufgestellt, Eier gekocht und Schnitzel gebraten, dann durften wir passieren. Ärgerlich finde ich den Vet.Zaun vor Nata, denn danach gibt es bis Francistown bzw. Maun keine Möglichkeit, sich mit frischem Obst und Gemüse oder Fleisch zu versorgen.
Tipp: Daunenschlafsäcke halten nicht nur warm.
Bettler und Parkplatzwächter
Uns ist aufgefallen, dass wir in Botswana weder angebettelt wurden, noch Hawkers uns einen Obulus fürs Aufpassen beim Parken abverlangten. Sowohl auf der letzten Campsite vor der Grenze nach Botswana, als auch auf der ersten Campsite zurück in Namibia wurden wir direkt am Stellplatz angebettelt. Das finden wir schon dreist. Beim Parken wurden wir mehrfach von sog. Parkplatzwächtern abgezockt. In Botswana heißt es auf großen Schildern: „No Hawkers!“
Frage: Sind die Menschen in Namibia so viel ärmer als in Botswana? Oder ist es eine Frage des Stolzes?
Ihaha: Bootsanlegestelle, Lodge in Bau
Auf unserer Fahrt entlang der Chobe Riverfront staunen wir nicht schlecht über eine neue Bootsanlegestelle westlich von Ihaha. Kurz darauf wird der Grund klar: Hier wird eine Lodge gebaut!
Neue Bootsanlegestelle bei Ihaha
Müll
Abfall und Müll in der Landschaft nehmen zu, was auch für abgelegene Gebiete gilt. So einsam und abgelegen der Grenzübergang Dobe liegt, am Straßenrand vor und hinter der Grenze liegen Dosen und Flaschen, im Gebüsch hängen Plastiktüten.
In der Einsamkeit an der Blutkuppe
Schockiert hat uns der Zustand am Thamalakane. Haben wir uns vorher noch über die Lebensfreude der Menschen beim Baden amüsiert, stellen wir bei einem Spaziergang fest, dass sie zwischen Esels- und Rinderkot baden, sich nicht an einem inzwischen vertrockneten Tierkadaver am Badeplatz stören. Das Flusswasser wird in Flaschen und Kanister abgefüllt – hoffentlich nicht zum Trinken.
Am Thamalakane in Maun
Merke: Manche Idylle erhält beim näheren Hinschauen einen Riss.