01.04.2017 Unser heiß geliebtes Auto lässt uns im Stich
Mit Vorfreude auf 2 Tage an der Spitzkoppe verlassen wir schon gegen 8:00 Uhr Etotongwe.
Endlich haben wir Zeit dort 2 Tage einzuplanen.
Unsere Route führt uns über die M63 Richtung Kalkfeld.
Die Pad ist über und über mit Dickpens übersät. Ausweichen geht nicht. Irgendwie gefallen mir diese „kleine Monster“ aus einer „längst vergangenen Zeit“ und ich kann nicht wiederstehen, ihnen nachzulaufen.
Kurz hinter Kalkrand biegen wir auf die D2337 ab.
Die Strecke führt durch eine sehr schöne Landschaft, vorbei an der Jagd- und Gästefarm Schönfeld der Familie von Seydlitz.
Das Einzigste das auf dieser Strecke nervt, sind die gefühlt 100 Tore, die geöffnet und geschlossen werden müssen. Und als Beifahrer ist das meine Aufgabe.
Hier stehen nicht die üblichen Gatter, sondern es ist eine Art Doppeleinzäunung. Das heißt Gatter auf, das Auto fährt dann zwischen die beiden Gatter, das erste Gatter schließen, dann das zweite öffnen, nun kann Jürgen weiter, während ich dann das zweite Gatter schließe.
Trotzdem hat die Strecke einen landschaftlichen Reiz.
Dann geht es links ab auf die D 2344 nach Omaruru und von dort weiter über die D 2315.
Wir sind wieder im Erongo-Gebirge mit all seiner Schönheit angelangt und überlegen noch, ob wir nicht auch noch einen Abstecher zu Bulls Party machen sollen.
Wir sehen die Abfahrt zur Ai Aiba Rockpainting-Lodge und gelangen schließlich zu dem Gate der Erongo Concession Area.
Ein paar km hinter diesem Gate geht plötzlich die ABS-Leuchte an dem Landcruiser an.
Fragend schauen wir uns an … HIER? … auf einer absolut einfachen, ebenen und geraden Strecke?
Zuerst denken wir, es ist ein Fehler in der Elektronik.
Doch unser Auto bleibt stehen!!!
Kein Rad dreht sich mehr.
Es ist Samstag Nachmittag 15:00 Uhr.
Was tun?
Wir versuchen Savanna über das Mobil Netz zu erreichen, doch hier gibt es keinen Empfang.
Ein Urlaubs-Pärchen aus Deutschland hält an und sie fragen ob wir Probleme hätten. Auch sie versuchen Savanna mit einer Namibia Karte mobil anzurufen. Kein Empfang.
Also packen wir das Sat Phone aus und versuchen es damit. Wir erreichen Heinz von Savanna und erklären unser Problem.
Wir sollen in ca. ½ Stunde nochmals anrufen, damit er die weitere Vorgehensweise mit seinem Chef abklären kann.
Wir versichern dem deutschen Pärchen, dass alles geklärt ist und sie wirklich weiter fahren können.
Danach hält auch noch ein Paar aus Namibia an.
Jürgen hat in der Zwischenzeit schon mal das linke Hinterrad demontiert, um nach der Ursache zu forschen.
Auch hier ist die Hilfsbereitschaft sehr groß.
Direkt legt er sich ebenfalls unter den Wagen. Doch so sehr sich die beiden Männer auch anstrengen – die Bremsen sind zu.
Mittlerweile ist die halbe Stunde um und wir kontaktieren wieder Savanna mittels des SatPhones.
Alles ist geklärt!
Ein Wagen der Ai Aiba Rockpainting-Lodge wird uns abholen und wir werden die Nacht auf der Lodge verbringen und bekommen heute Abend noch ein Ersatzfahrzeug. Wir müssen nun allerdings das komplette Fahrzeug leer räumen. Dies gefällt uns nicht besonders, aber es gibt nun mal keine Alternative.
Auch diesen beiden netten Helfern versichern wir, dass alles geklärt ist und sie weiter fahren können.
Während der Zeit, in der sich Jürgen um das Auto gekümmert hatte, hatte ich viel Zeit um „meinen kleinen Monstern“ nachzulaufen.
Ich habe mich aber vorher bei Jürgen versichert, dass ich wirklich nicht helfen kann.
Eins muss man dem Auto ja lassen, es hat sich eine sehr schöne Stelle ausgesucht, um liegen zu bleiben.
Kurze Zeit später trifft der Pick Up der Lodge ein und wir beginnen mit dem Umräumen.
Auf der Lodge werden wir schon erwartet und bekommen einen Bungalow zugewiesen. Nachdem wir dann alles von dem Pick Up in den Bungalow getragen haben, genehmigen wir uns erst mal einen Rock Shandy.
Das war es dann ja wohl wieder mit 2 Tagen Spitzkoppe.
Zum Glück hatten wir ja 2 Tage eingeplant, so dass uns noch immerhin 1 Tag dort bleibt.
Mittlerweile ist es 20:30 Uhr und wir sind gerade mit dem Abendessen fertig, als auch schon Heinz mit dem „neuen“ Auto ankommt.
Den Service von Savanna können wir nur als vorbildlich beschreiben. Innerhalb 4 Stunden haben sie uns ein neues Fahrzeug gebracht.
Anmerkung:
Da das Büro von Savanna Samstag nachmittags nicht mehr besetzt war, sind wir für die Lodge in Vorkasse getreten.
Die Kosten der Übernachtung und den Differenzbetrag des Downgrades auf einen Hillux mit normalen Dachzelt wurde uns von Savanna sehr schnell gutgeschrieben und zurücküberwiesen.
Die Leistung und Qualität eines Autovermieters sieht man immer nur im Schadensfall.
Wir sind mit der Leistung zu 100% zufrieden.
Was unseren Landcruiser veranlasst hat einfach stehen zu bleiben, wissen wir noch nicht. Doch hält uns Rene auf dem Laufenden. Bis letzte Woche stand der Wagen noch bei Toyota ohne dass etwas daran gemacht wurde.