Hallo,
leider habe ich momentan ziemlich viel um die Ohren,deshalb liegt der Bericht etwas brach,aber ich werde je nach verfügbarer Zeit weiterschreiben.So etwa heute.
@Guggu:Gibt es ein schöneres Kompliment,als dass man versucht,aus meinen Bildern/Motiven zu lernen?Danke Dir.
@Schmettau:Liebe Grüsse in die Mitte,freut mich,dass Du Zeit findest,hier mal rein zu schauen.
@Susi65:Ob ein Tag Kolmanskop/Lüderitz eine gute "Investition" ist?Also,wenn ich wieder in den Süden fahre,werde ich ganz sicher wieder hin fahren,denn ich bin mit der Gegend noch nicht fertig.
@Mac73:Danke Dir.
22.Januar:
Heute also steht die schon von Deutschland aus gebuchte Tour ins Diamanten-Sperrgebiet an.Da die homepage von Coastways-dem Konzessionär-nicht gejobt hat,habe ich diese Angelegenheit in versierte Hände übergeben.Wozu hat man Freunde vor Ort?
Konny von Schmettau hat das ganze Prozedere für mich übernommen,angefangen mit der Terminsuche-dazu habe ich einen Zeitraum von fünf Tagen angegeben,denn wir wollten aus Kostengründen gerne zubuchen,nur für uns zwei wäre die Tour doppelt so teuer geworden-sowie das Weiterleiten der Passkopien plus den erforderlichen Schriftverkehr für die Bezahlung der ganzen Geschichte,denn die Tour muss vorab bezahlt werden.Nochmals vielen Dank,Konnny.
Nach wiederum fast windstiller Nacht,gibt es zum Frühstück eine Überraschung.Draussen sieht man-nix.Es hat Nebel.
Um 8.30 Uhr werden wir von unserem Guide Heinz abgeholt.Heinz ist,wie er sagt,Original-Buchter und hat einige Jahre in Südafrika gelebt,ist nun aber wieder zurück gekommen an den Ort seiner Wurzeln.Es wird sich zeigen,dass Heinz nicht nur ein Buchter ist,sondern auch ein Original.
Da wir die ersten Touris sind,können wir uns die Plätze aussuchen,und -klaro-ich sitze neben Heinz.
Im Nest-Hotel steigen die anderen Touris zu,acht Deutsche und ihr namibischer Guide aus Swakop.Mit zwei Allrad-Vans geht es ein Stück auf der B 4 zurück,zuerst nach Kolmannskuppe,wo Heinz und die schwarze Chefin des Unternehmens bei Namdeb einen Alco-Test zu absolvieren haben,dann endlich geht es weiter auf der Teerpad,aber schon bald biegen wir ab auf Sand in Richtung Süden.Bald stehen wir vor der Zonengrenze.Mittlerweile hat sich auch der Nebel der Sonne ergeben.
Der Eintritt ins gelobte Land
Die zwei Fahrer verschwinden mit einem ganzen Bündel an Formularen in der kleinen Butze des Grenzersäääh...Sicherheitsdienstes.Dieser Sand hier ist definitiv schwerst überwacht.
Nach reichlich bemessener Zeit öffnet sich der Sesam-wir dürfen passieren.
Bald schon,auf der ersten Kuppe,bitte ich um einen Fotostopp.
die Pad nach Süden
Weiter geht die Fahrt bis nach Grillental.Hier stehen die Überreste von drei Bohrtürmen,die einmal für die Versorgung mit Wasser für die Diamantenstädte Pomona,Elisabeth-Bucht sowie Bogenfels benötigt wurden.Neben einigem stark korrodiertem Altmetall,welches zur Erbauung von schon durch die Fahrt ermüdeten Touristen kunstvoll in der Landschaft drapiert wurde,finde ich aber auch das Gestein hier eine Erwähnung wert:denn es handelt sich um blauen Marmor.Wirklich sehr hübsch.Er liegt noch immer hier,weil er stark gegliedert ist,-also,er hat Risse,viele Risse-und sich deshalb ein Abbau nicht gelohnt hat.
Pumpenhaus
alles schon elektrisch betrieben
diese Karre schiebt keiner mehr durch den Sand
schwäbische Wertarbeit
noch gar nicht soo alt
Maschinenhalle
blauer Marmor
alter Karren
Nach zwanzig Minuten brechen wir wieder auf und fahren weiter südlich.Auf der Fahrt sehen wir die ersten Springböcke,auch Gemsböcke und Strausse entdecken wir in den Dünen.Heinz biegt ab in Richtung Westen.Immer wieder ist die Pad verweht,einige Male geht es weglos über die Dünen.Die Chefin im folgenden Vehikel traut sich nicht so recht,angeblich fährt sie heute die Tour zum ersten Mal selbst,und Heinz gibt Anweisungen über Funk:welche Stufe (Automatik),welche Spur,wieviel Gas etc.
Überhaupt die Sache mit dem Funk:der Guide der Gruppe hatte in weiser Voraussicht extra darum gebeten ,dass die Funkgeräte geladen sind-aus vorheriger,leidvoller Erfahrung klug-aber alle Geräte haben nach kurzer Zeit der Benutzung nur mehr ein lautes Piepsen in immer kürzeren Abständen von sich gegeben,sodass Heinz eines nach dem anderen auf den Boden geschmissen hat.Da gäbe es noch Verbesserungspotential.
Blöd ist nur,dass Heinz jetzt alles,was er uns während der Fahrt erzählt hat,bei den Stopps noch mal von sich geben muss,damit auch die Insassen von Fahrzeug Nr.2 ein paar Erklärungen erhalten,denn Madam sieht das nicht als ihre Aufgabe an.Schade!
Wir fahren über eine Kuppe,und die Wüste geht mehr und mehr in Geröllwüste über.Plötzlich fordere ich vehement einen Stopp,denn ich habe direkt neben der Pad Farbe leuchten gesehen-kräftige Farbe.
Bushman´s Candle,gehört zur Familie der Storchschnabelgewächse,ist also verwandt mit z.B.unserem Wiesenstorchschnabel und vielen Arten und Sorten,die bei uns gerne in Steingärten verwendet werden.
Etwas weiter wächst ein Busch,der etwas an eine Olive erinnert.Seine gelben Blüten sind winzig klein.
gelbe Sukkulente
der wurde mit "Afrikanischer Bonsai" betitelt
sieht wie ein umgedrehter Kiefernzapfen aus
ein Lithops-"lebende Steine"
All diese Pflanzen stehen direkt neben einander,es muss wohl vor Kurzem etwas geregnet haben.Jedenfalls hätte ich nie damit gerechnet,hier in dieser eigentlich trostlosen Schutt-und Schotterwüste ein solch pralles Leben vorzufinden.
Ich jedenfalls bin schon jetzt von der Tour restlos begeistert.Das sehen aber nicht alle meine Mitfahrer so,manche Murrlaute kommen von hinten,wenn ich schon wieder mal -nur ganz kurz-aussteigen muss,weil da Farbe zu sehen ist im graubraunen Schutteinerlei.
soviel für heute,
liebe Grüsse,
Matthias