17.8.2013 Vic Falls
Wir haben überlegt ob wir überhaupt ein Daytrip nach Vic Falls machen sollen. Ich habe gemeint es wäre schade es nicht zu tun, wenn wir schon da sind. Und nochmals ein Heliflug über die Fälle wurde ich auch gerne machen.
7:45 stehen wir bereit vor der CSL und warten zusammen mit 2 Londoner und ein Haufen
Buren aus Mpumalanga die hier mit ihren Frauen Urlaub machen. Sie sind schwer beladen mit Kühltaschen voll Bier, Schnaps und hast du nicht gesehen.
Restalkohol von Vortag ist offensichtlich auch noch reichlich vorhanden.
Wir werden für die Rückfahrt ein SA-Bier versprochen – morgens um 8 ist uns doch ein
bisschen früh.
Das Prozedere an der Botsuanischen Grenze geht ja noch manierlich vonstatten. Spaßig wird es erst an dem Grenzposten zur Zimbabwe. Die Schlange ist nicht soooo lang als wir uns anstellen, wächst aber rapide hinter uns an. Jetzt stehen hier Figuren aus aller Herren Länder sich die Füße in den Bauch. Es werden Immigrationspapiere verteilt, die wir währen dem Warten ausfüllen – man ist hier schließlich effizient.
Nach einer Stunde haben wir es geschafft hineinzukommen ins Kabuff. Wer jetzt denkt er hat es geschafft, ist gaaaanz falsch gewickelt.
Bis die paar die noch vor uns stehen auch wirklich fertig sind, dauert es eine gefühlte Ewigkeit.
Und es ist heiß.
Als wir dann endlich daran sind, wird der ausgefüllte Wisch angeschaut – alles perfekt.
Dann wird der Pass angeschaut und der Obolus von 30 US$ bezahlt. Geschafft haben wir es immer noch nicht.
Jetzt wird der Pass nach hinten getragen und 20 min. auf Herz und Nieren geprüft.
Wir trauen uns gar keine Ungeduld zu zeigen – just keep smiling.
Als es dann endlich weiter geht ist bei uns die Laune im Keller.
Wir sind doch hier nur ein Haufen Leuchte die nach VF wollen um Geld auszugeben. So lange wir hier herumstehen, kaufen wir nix, essen und trinken nix und Eintritt für irgendwas zahlen wir auch nicht!!
Den Heliflug habe ich jetzt schon geknickt, freiwillig reihe ich mich heute in keine Schlange mehr ein, und die Zeit wird auch knapp sein. Der Flug von vor drei Jahren muss auch für heute herhalten.
Nach 3,5 Stunden sind wir dann endlich da.
Die Victoria Fälle sind aber nach wie vor einer der grandiosesten Naturschauspiele Afrikas.
Der längste Wasserfall der Welt liegt an der Grenze zwischen Sambia und Simbabwe und ist doppelt so hoch und eineinhalbmal so breit wie die Niagarafälle.
Der englische Entdecker David Livingstone hörte auf einer seiner Reisen im Gebiet des heutigen Sambia von einem donnernden Rauch, von Mosi-oa-Tunya. So nannten die Einheimischen die Fälle und schreiben ihnen allerhand Magie zu.
Livingstone ließ am 16. Nov. 1855 sich per Kanu zu den Fällen bringen und war von ihrer Größe und Gewalt sehr überrascht. Flugs nannte er die Fälle um, gab ihnen den Namen seiner Königin und obwohl der Einfluss des Britischen Empire in Simbabwe inzwischen kritischer Geschichtsschreibung und politischer Verachtung gewichen ist, sind die Fälle immer noch nach
Königin Victoria benannt. Sie hat übrigens die Victoria-Fälle nie gesehen……..
Das Herz von Afrika, hier pulst es, hier pumpt es. Das Wasser strömt in den Koronarvenen zum Herzen von Afrika. Es kommt weit her aus dem Westen, aus Angola, dem Kongo, Botswana und Namibia. Aus dem Flussgeflecht des Caprivi-Streifens, aus dem Kwando, dem Chobe, dem Luanginga und dem Kabompo. Kranzförmig strömen die Flüsse auf die Victoria-Fälle zu, um sich 60 Kilometer davor im Sambesi zu vereinen.
Der Sambesi ist der viertlängste Fluss Afrikas nach Nil, Kongo und Niger. 2660 Kilometer Wasser, das sich gemächlich durch die Savanne schiebt. Je näher der Sambesi jedoch der Kante der Victoria-Fälle kommt, umso mehr geht er in die Breite, nimmt Fahrt auf, wird mächtiger, umso mehr schwillt er an. Dann platzt er in die Tiefe. Unerwartet, als explodiere er in einer Wolke aus Gischt. Mit Zischen, Fauchen und Dröhnen stürzt er in die Tiefe.
Jede Sekunde donnert der Inhalt von fünf Olympia-Schwimmbecken in diesen 108 Meter tiefen Schlund mit seinen 1,7 Kilometer breiten Basaltlippen. Gut 110 Millionen Liter jede Sekunde. Die Leistung der Fälle entspricht der von zwölf Atomkraftwerken. Vorstellbare Wassermassen? Irgendwann nicht mehr.
Zur veranschaulichung ein paar Fotos von 2010
Den Rachen, der all diese Schwimmbäder verschluckt, rahmt ein dichter, tiefgrüner Regenwald. Darüber spannt sich ein weit ausholender Regenbogen, von der tropischen Sonne in wuchtigen
Farben gemalt.
Die Brücke zwischen Vic Falls und Livingstone
Nach 2,5 Stunden tun aber die Füße weh, die Nase ist rot und der Durst ist groß. Wir nehmen das Short Cut zum Victoria Falls Hotel. Hier wollen wir auf die Terrasse sitzen, eine Kleinigkeit essen, ein Bier trinken und diesen wunderbaren Bau samt Aussicht genießen. Und sonst gaar nichts bis die Rückfahrt um 3 startet.
Unverändert, gerade so wie in den kolonialen Tagen, ist der Blick von der Hotelterrasse auf "die Brücke": Die Victoria-Falls-Brücke verbindet Simbabwe mit Sambia , verbindet Vic Falls, wie die Stadt genannt wird, mit dem gegenüberliegenden Livingstone. Nicht, dass sie überaus schön wäre – doch allein das Wissen, dass sich darunter der Sambesi durch eine schmale Schlucht zwängt
hat schon was…………..
Das Empire residiert hier nicht mehr, von britischer Distinguiertheit keine Spur.
Es ist alles nicht mehr so wie in den alten Tagen, als man in diesem Hotel die Oberschicht der weißen südafrikanischen Gesellschaft empfing. Jetzt hat hier neben Geschäftsleute und reiche Südafrikaner auch die Jack Wolfskin Touristen Einzug gehalten.
Im Flur hängen Bilder von den englischen Royals vergangener Tage, unter anderem auch ein Bild von Queen Victoria. Wenn man nicht wüsste, dass das verkniffene Gesicht ihr Standardausdruck ist, man könnte meinen, sie schaue missbilligend auf den Weg den die Entwicklung genommen hat.
Mary von Teck und Georg V, die Großeltern der Themse-Lizzy
Um 3 startet die Rückreise, diesmal ohne nennenswerte Vorkommnisse. An der Grenze stoßen die Vortrecker wieder zu uns. Viel von dem Bier hat den Platz gewechselt; von der Kühltasche in den Schlund hinein. Es ist aber noch genug da und so bekommen wir unsere versprochenen 2 Bier. Schmeckt uns nicht, aber prost und keep smiling!
Um 5 sind wir wieder hier in der CSL und wir wollen schnell den Gamedrive für morgen früh buchen. Die nächste Katastrophe ist schon da. Fully booked, sorry Mam.
Das Boots Cruise für den Nachmittag können wir noch buchen.
Jetzt ist aber Herr HIRN stinke sauer.
MIT MIR!
Ich bin schuld, dass wir nach Vic Falls sind, er wäre ja lieber da geblieben.
Und wieso haben wir nicht schon am Vortag gebucht und meck, meck, meck……………..
Na, gestern war Theater wegen dem Zimmer und wo das gelöst war hat auch schon das Office zu gehabt!
Aber ich bin ja jetzt Frau Hirn und schon hänge ich am Telefon und telefoniere mit Chobe Marina Lodge. Sie sind mehr als pleased uns morgen früh um 5:30 Uhr zu begrüßen.
Wir feiern noch ½ Stunde stille Messe, aber ein Bier und 1 GT kann wahre Wunder wirken.
Wir gehen dann duschen und hinterher wieder viel zu viel vom Büffet essen.
Hinterher wird wie gewohnt gelesen und geschrieben……………..