THEMA: Die 16 Tage "was haben wir für ein Glück" Reise
21 Nov 2011 18:22 #214051
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  • Haengematte am 21 Nov 2011 18:22
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Tag10 +11: Etosha Park - Unterkunft Okaukuejo

Schweren Herzens haben wir nach dem Frühstück das Heavens Gate und die Vingerklip Lodge verlassen. Uns hat es hier wirklich sehr sehr gut gefallen (*seufz*). Aber die Tiere im Etosha Park warteten ja auf uns - zumindest haben wir uns eingeredet, dass sie ausschließlich auf uns gewartet haben und uns bestens unterhalten wollten. Da wir im Jahr zuvor in der Serengeti waren und dort unbeschreibliche Erlebnisse und vor allem unzählige und riesige Herden gesehen haben (einmal sind wir ca. 30 Minuten eine Straße entlang gefahren und haben bis zum Horizont nur Gnus und Zebras gesehen - schätzungweise mindestens 50.000 Tiere), hatten wir eigentlich keine großen Erwartungen gehabt. Nach dem Motto:" Wir haben ja schon alles gesehen, hier gibt es ja nicht soviel Tiere, aber es gehört halt dazu". Die ersten 5 Stunden bestätigten dies auch…aber dann sollte alles ganz anders kommen….:woohoo:

Also fuhren wir so schnell wie möglich Richtung Etosha Park und passierten kur vor 11 Uhr das Anderson Gate und betraten den Park. Juhuuuuu :woohoo:

Als erstes fuhren wir in das Camp Okaukuejo um uns anzumelden und die Parkgebühren zu bezahlen. Zu diesem Camp wurde ja schon viel und kontrovers geschrieben. Ich dachte mir, so schlimm wird es ja nicht werden, wenn das Essen halt mal nicht so gut ist, ist das ja nicht schlimm, satt werden wir schon werden. Naja, auch das kam anders :( :angry: .
Irgendwann kamen wir bei dem unfreundlichen und lustlosen Empfang auch dran und waren froh, als wir fertig waren. Ja nicht ein Satz den Gästen zuviel sagen *ggrrr* Zum Glück zeigte uns eine Touristin ein Buch, in dem Tiersichtungen eingetragen werden konnten. Wir schauten rein und sahen, dass morgens 20km entfernt bei Okodenka 8 Löwen nach einem kill gesichtet worden sind. Also machten wir uns auf und fuhren los. Leider sahen wir die Löwen nicht mehr, vielmehr einen deutschen Besserwisser-Touristen, der sich lauthals mit anderen unterhielt, dass er ja schon immer hierher fahre und mindestens 14 Tage im Etosha Park sei und er sich jeden Abend mit den (allein auf ihn wartenden) Guides austausche, da er ja immer alles sieht und er überhaupt der Beste sei und auch allen Tipps geben könne. Grausam……

Wir fuhren weiter, weil diese Spezies von Etosha-Park Bewohnern wollten wir nicht zulange beobachten…wir sollten sie aber noch öfters entdecken.

So fuhren wir weiter und sahen lediglich eine Giraffe, die auf der Schnellstrasse Richtung Okodenka unterwegs war.



Meine Stimmung verfinsterte sich langsam. Aber es ist ja nicht schlimm, wir hatten ja letztes Jahr schon soviel gesehen. Nach insgesamt 3 Stunden kamen wir im Camp an, luden unsere Sachen aus und legten uns erstmal hin. Wir waren beide sehr müde und entschlossen um kurz vor 16 Uhr nochmals loszufahren. Wir klapperten so ziemlich alle Wasserlöcher ab (Gaseb, Olifantsbad, Aus, Ondongab und sahen nicht wirklich viel :(

Eine Giraffe



ein paar Zebras







Und das war es schon im großen und ganzen.

Wir entschieden uns nochmals nach Okondeka zu fahren, mussten uns aber schon beeilen um das noch zu schaffen. Dazu mussten wir halt auch mal 60-65 km/h fahren. Als wir um ca. 18:43 in Okodenka ankamen sahen wir tatsächlich wieder die Löwen und konnten sie wirklich ganze 5 Minuten beobachten








und fuhren mit einem australischen Pärchen im Schlepptau schleunigst zum Camp. Um 19:07 machte es ja zu. Das wir an diesem Tage schonmal das späte und schleunige Losfahren übten, sollte uns am nächsten Abend zum Erlebnis der Erlebnisse verhelfen. Wir sollten ein extrem großes Glück haben…:woohoo: :woohoo: B)


Danach ging es zum Abendessen. Ich schreibe dies gleich als Fazit zu dem Camp


Beurteilung Okaukuejo

Ich hatte viel über das Camp gelesen gehabt. Die Meinungen sind ja meist negativ. Ich dachte mir, dass womöglich hier oft auch übertrieben wird und alles nicht so schlimm sei. Ich ging unvoreingenommen, ja sogar auch positiv an das Camp und stellte fest, dass die Meinungen im Forum häufig eher untertrieben waren. Im Gästebuch am nächsten Tag waren Seiten voller Beschwerden wie: SCHANDE, SCHÄMT EUCH, FRECHHEIT, etc. zu lesen.
Wir hatten unseren Tisch reserviert gehabt und bekamen dann auch unsere Tischnummer gesagt. Wir saßen uns an den Tisch und warteten, dass wir Getränke bestellen konnten. Nach zehn Minuten entschieden wir uns erstmal Essen zu holen. Als wir wieder zurück kamen hatten wir immer noch keine Chance auf Getränke. Am Buffet waren die Salate schon leer (19:50 Uhr) und wurden während unserer Zeit dort auch nicht wieder aufgefüllt. Als ich den ersten Löffel meiner Suppe einnahm rutschte meine Laune in den Keller. Lauwarm würde man noch als heiss bezeichnen. Na toll :( :angry: .
Getränke gab es auch nicht und ich war richtig stinkig, da ich wirklich richtig Durst hatte. Wir entschieden dieses Abendessen so schnell wie möglich hinter uns zu lassen und schnell ans Wasserloch zu gehen. Wir hatten ja noch ausreichend Rotwein und kühles Bier im Auto. Die Hauptspeisen waren auch gerade mal lauwarm, das Fleisch im triefenden Öl gebraten und hat auch nicht geschmeckt. So wenig wie hier habe ich im gesamten Urlaub nicht gegessen. Achja, Teller wurden natürlich auch nicht abgeräumt und unser Tisch war bald zugestellt.

Beim Frühstück sollte sich das ganze wiederholen. Wir kamen um 9:10 Uhr nach unserem Game drive und die Platten wurden auch nicht mehr aufgefüllt.

Am zweiten Abend war die Stimmung beim Personal besser, man wurde gegrüsst, man hatte den Eindruck, dass alle bemüht sind, änderte aber nichts an dem lauwarmen öligen Essen. Scheinbar wurde am Morgen doch mal ins Gästebuch geschaut.:unsure:

Die Unterkünfte, wir hatten einen Wasserbungalow, sind klein, aber OK. Hier gibt es in meinen Augen nichts zu kritisieren. Klar sind sie im Vergleich relativ teuer, aber dafür übernachtet man mitten im Park, und das muss man auch zurecht bezahlen. Einen Wasserlochbungalow braucht man eigentlich nicht, da man sich abends eh direkt an das Wasserloch setzt und dort die Tiere beobachtet.

Das Wasserloch war bei uns ein Riesen Erlebnis, wir hatten immer abends Tiere (Nashörner, Giraffen, Schakale, Elefanten) und es wurde nie langweilig. Auch die Touristen haben sich an den beiden Tagen hier gut verhalten. Es war meist sehr ruhig und leise und jeder hat versucht respektvoll sich den Tieren gegenüber zu verhalten. Dies sollte in Halali ganz anders sein.

Trotzdem würde ich beim nächsten mal defintiv wieder hier übernachten, da das Wasserloch einfach gigantisch ist. Auch eine Übernachtung außerhalb des Parks kommt für mich nicht in Frage. Die Zeit fehlt morgens und abends. Und gerade die frühen und späten Minuten sind oftmals die entscheidenden Minuten. Da nehme ich dann auch mal, wenn auch widerwillig, lauwarmes öliges Essen zu mir.


Fortsetzung: Unser erster Abend am Wasserloch
Reisebericht Namibia Glücksreise Oktober/November 2011

namibia-forum.ch/for...n-glueckq-reise.html
Letzte Änderung: 28 Nov 2011 16:43 von Haengematte.
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21 Nov 2011 18:44 #214055
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  • engelstrompete am 21 Nov 2011 18:44
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Hallo Sven,
vielen Dank für die schöne Bilder und den Reisebericht. :) Okaukuejo war bei uns nie so schrecklich :( Klar, an der Rezeption sind die Damen nicht immer so freundlich wie meistens auf einer Gästefarm /Lodge. ;) Das Wasserloch ist aber kaum zu toppen. :woohoo: OKONDEKA ist wirklich "fast" immer Löwensicher. Klasse. :woohoo:

Liebe Grüße
Cécile :)
"I never knew of a morning in africa when I woke up and was not happy". Ernest Hemingway
Reisebericht:2010 "Nach 4 Anläufen als Selbstfahrer in Namibia"
namibia-forum.ch/for...hrer-in-namibia.html
Reisebericht 2011 Eine neue Erfahrung....
www.namibia-forum.ch...eiseberichte/187663- eine-neue-erfahrung.html[/size]
2007 ,2008 ,2009 2mal ,2010,2011 Namibia Botswana.
2011 Shanghai, 2012 Florida Virgin islands Karibik.
2012 Namibia und KTP
2013 Das erste Mal Südafrika Kruger NP
2014 Kapstadt und Kruger NP
2015 Kruger National Park
2016 kruger National Park
2017 Kruger National Park
[/url]
2 KLICKS auf die "SONNE" und man liest den Reisebericht OHNE Kommentare !!!!!
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21 Nov 2011 18:55 #214057
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  • Haengematte am 21 Nov 2011 18:22
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Unser Abend am Wasserloch in Okaukuejo


Nach dem miesen Abendessen ging es erstmal direkt zum Auto zwei kühle Bier holen und eine Flasche südafrikanischen Rotwein. Ich holte noch schnell mein Stativ und ab ging es zum Wasserloch.

Als wir ankamen war die große Show schon im vollen Gange :woohoo: . Ein Nashorn, ein Elefant





und 4 Giraffen waren direkt am Wasserloch. Insgesamt haben wir ca. 14 Giraffen gleichzeitig an diesem Abend am Wasserloch gesehen. Diese jedoch gleichzeitig in der Dunkelheit scharf in vernünftiger Qualität auf ein Bild zu bekommen war absolut unmöglich. Aber mit den vier Giraffen ist es mir einigermaßen gelungen.






Der Elefant und das Nashorn hatten gehörigen Respekt voreinander und standen zu Beginn minutenlang gegenüber. Es sah mir schon fast danach aus, dass sie Mikado spielten: Wer sich zuerst bewegt, hat verloren :silly: . Irgendwann entschieden die beiden sich dann aber doch mit uns auf diesen tollen Abend anzustoßen und begaben sich zum Wasserloch um einen guten Schluck zu nehmen. Wir taten es ihnen gleich :laugh:







Das Nashorn kam tatsächlich bei uns direkt an den Zaun vorbei und war mal gerade3 Meter von uns entfernt. Ein ganz toller Moment.

So bestaunten wir erstmal die Giraffen unter dem Sternenhimmel (mal schauen ob man das bei den kleinen Dateien hier erkennen kann - wenn man das Bild anklickt geht es einigermaßen - in Originalgröße kommt es besser rüber :( )










Aber es kam noch besser (vielleicht ist es ja normal - aber wir empfanden das als ein Riesenglück). Es kamen noch weitere Nashörner. Jeweils 2 Mütter mit ihren Jungen.





Das einzelne männliche Nashorn fand dies nicht wirklich prickelnd und probte einen gigantischen Aufstand. Die Nashörner standen sich gegenüber, schnaubten sich wie blöde an und liefen aufeinander los…und das direkt vor uns :-) Diese Kraft und Geräusche dieser Tiere zu erleben war gigantisch. Mit den anderen beiden machte dieses Nashorn denselben Aufstand. Was für ein Macho…oder Mimose. Ein einzelnes jüngeres männliches Nashorn lies er erst gar nicht an das Wasserloch ran. Immer wieder bekämpften sich die beiden. Der junge wich aber immer wieder zurück. Was für ein Angsthase. Ich wollte schon über den Zaun springen und mit ihm eine kleine psychologische Sitzung abhalten. Sowas kann man sich doch nicht bieten lassen :angry: . Doch er tat es und verschwand irgendwann. Das Arschloch-Nashorn legte sich dann erstmal hin und schlief. Es hatte wohl erreicht, was er wollte…der Sack. :dry: :silly:

Später kamen noch zwei weitere Nashörner und wir hatten das Glück tatsächlich sieben Nashörner an dem Wasserloch beobachten zu können. Wir fühlten uns als wahre Glückspilze. Die Welt war in Ordnung, das schlechte Essen vergessen :cheer: ;) . Mit einem breiten festgetackerten Grinsen im Gesicht und einem ungläubigen wiederholen des Satzes: Das gibt es doch gar nicht, was für ein Wahnsinn, unbeschreiblich, ich fass es nicht, Mensch war das toll gingen wir um 23:30 ins Bettchen.

Morgen um 6 Uhr wollten wir ja pünktlich los… die Löwen bei Okondeka standen wieder auf den Programm.



Kurzum, ein bzw. zwei unvergessliche Abende an diesem gigantischen Wasserloch. Das sind unbezahlbare Erlebnisse sozusagen :)
Reisebericht Namibia Glücksreise Oktober/November 2011

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Letzte Änderung: 21 Nov 2011 20:22 von Haengematte.
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21 Nov 2011 20:16 #214064
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  • Lil am 21 Nov 2011 20:16
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Hallo Sven,

grosses Kompliment, du bist schnell mit deinen Fortsetzungen. Ich weiss wieviel Arbeit darin steckt. Daaaanke :) .

Ja, die Stimmung am Wasserloch in Okaukuejo ist einmalig :cheer: :cheer: :cheer: .

Uns hat das Essen am ersten Abend auch nicht besonders geschmeckt, und am zweiten Abend haben wir unsere Bank nach Sonnenuntergang erst gar nicht mehr verlassen. Bier und Kekse mussten reichen.

Trotzdem steht auch nächstes Jahr Okaukuejo wieder auf dem Programm.

Liebe Grüsse aus Luxembourg
Lil
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21 Nov 2011 20:17 #214065
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Hallo Sven,

unser Aufenthalt in Okakuejo hat sich mindestens um 1 Tag überschnitten.
Folgluch muß ich mich fragen, wie das so angeprangerte Essen bei uns doch ganz annehmbar war ?. Fettig, Ölig,?
Nur gut das jeder so seinen eigenen Geschmack hat, Salate waren immer ok, Fleisch war , so glaube ich auch, ,Saucen kannst Du eh in den meißten Ländern vergessen, also greift man besser auf die angebotenen Condiments zurück,- die grüne hausgemachte Chillisauce war unser Favorit. Gemüse und Stärkebeilagen, muß man abstriche machen, nicht jeder mag Kürbis oder Batate....

Zum satt werden war es aber immer OK. Bei den Getränken, muß ich Dir recht geben, das ist aber abhängig vom jeweiligen zuständigen Kellner.

Die Zukunft in Deutschland sieht nicht viel besser aus, wir sind aber ein
wohl ausgebildetes Land, besser wir gewöhnen uns daran

Immer hin tolle Bilder, weiß nicht ob Du auch das Löwenrudel am Wasserloch in Okaukuejo miterlebt hast.

Grüsse Bello
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21 Nov 2011 20:36 #214071
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  • casimodo am 21 Nov 2011 20:36
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Hallo Matte ;)

Ich habe Deinen Bericht gerade verschlungen. Tolle Bilder, lebhafte Schilderungen und sachliche Informationen.... wie ich finde ein gelungener Mix.

Etliche Deiner Unterkünfte habe ich ähnlich wie Du erlebt. In Okaukuejo waren wir zweimal. Und wir würden (zur Trockenzeit) immer wieder dort übernachten. Du hast Eure Erlebnisse mit den Nashörnern so lebhaft beschrieben, dass ich mich genau an unsere Aufenthalte erinnert fühlte.
Und gerade dass man diese Beobachtungen mit viel Zeit, Ruhe und mit nem Schoppen nach Wahl geniessen kann, ist doch einzigartig.

Erongo Wilderness fanden wir insgesamt sehr schön, das Preis-Leistungsverhältnis hat für uns dort nicht gepasst... trotz toller Landschaft und schönem Walk.

Viele Grüße
Carsten
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