THEMA: Bettelnde Straßenkinder
19 Jan 2017 14:03 #459875
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  • piscator am 19 Jan 2017 14:03
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Guten Tag,
für die NAM Erstreisenden ein Hinweis aus der heutigen AZ
Für den Fall, dass der Link nicht mehr funtionieren sollte ( s. einschlägigen thread) hier der Text ( bitte um Hinweis, wenn das nicht erlaubt sein sollte):

Bettler: Gefahr für Autofahrer

Windhoek (Nampa/nic) – Laut der Windhoeker Stadtpolizei steigt die Zahl der bettelnden Straßenkinder in der Hauptstadt von Tag zu Tag an. Vor allem an den Kreuzungen großer Straßen, wie beispielsweise der Robert-Mugabe-Avenue, gebe es derzeit circa vier bettende Kinder pro Kreuzung.

Nachdem die Polizei bereits dazu aufgerufen hatte, diesen Bettlern kein Geld oder andere Almosen zu geben, um sie in ihrer Tätigkeit nicht zu bestärken (AZ berichtete), nannte Polizei-Kommissar Edmund Khoaseb die Straßenkinder nun auch als eine Gefahrenquelle für die Autofahrer. „Wenn sie an den Straßenkreuzungen nach Geld fragen, ist das nicht nur ein Risiko für sie selbst, sondern auch für die anderen Verkehrsteilnehmer, weil sie diese ablenken“, so Khoaseb am Dienstag.

Die Stadtpolizei stehe daher in der Pflicht, jene Personen, die die Sicherheit auf den Straßen gefährden, festzunehmen oder zumindest vom Platz zu verweisen.


Gruß Piscator
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19 Jan 2017 14:23 #459882
  • Yoda911
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  • Yoda911 am 19 Jan 2017 14:23
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Danke für den Hinweis.
Als Namibia-Ersttäter bin ich sowieso ein bisschen unsicher, wie ich mit den typischen Problemen einer Erste-Welt-Dritte-Welt-Konfrontation umgehen soll. Ich weiß jetzt schon, dass wir und insbesondere unserer beiden Töchter (17, 15) zwischen Mitleid (Hunger, Armut) und Bedenken (Diebstahl) hin- und hergerissen sein werden.
Ist es eigentlich aus Prinzip abzulehnen, Bettelnden etwas zu geben?
Oder steckt in dem Kauf von diesen seltsamen Nüssen oder dem Weitergeben von Bonbons / Spielzeug / Malstifte (?) an Kids an einem Straßenverkaufsstand oder wenn sie Dir Viehtore öffnen und schließen etc. auch ein bisschen Mini-Entwicklungshilfe, die zumindest nicht schadet und evtl. sogar ein bisschen 'Gutes tut'?

In Deutschland hat man sich im Laufe der Zeit eine 'Strategie' zugelegt, wo man evtl. was gibt (Straßenmusiker, Straßenmaler, Pflasterstrand-Verkäufer o.ä.) und wo nicht (U-Bahn-Bettler, Ampel-Scheibenwischern, Mutter-Kind-Bettlern in der Fußgängerzone etc.), aber die Maßstäbe taugen für Namibia sicher nix.
Letzte Änderung: 19 Jan 2017 14:58 von Yoda911.
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19 Jan 2017 14:26 #459883
  • Markus615
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  • Markus615 am 19 Jan 2017 14:26
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piscator schrieb:
Die Stadtpolizei stehe daher in der Pflicht, jene Personen, die die Sicherheit auf den Straßen gefährden, festzunehmen oder zumindest vom Platz zu verweisen.

Hallo Piscator,

die Maßnahme der Polizei finde ich gut, nur ob ein Platzverweis Wirkung zeigen wird? Bettelnde Kinder kann man wohl kaum fest nehmen...
jetzt mal unabhängig ob Namibia oder ein anderes Reiseland. Es wird immer darauf hin gewiesen bettelnden Kindern kein Geld zu geben! Man tut den Kindern damit keinen Gefallen. Häufig werden Kinder zum betteln geschickt und müssen alles abgeben, was sie erbetteln. Das Betteln wird, wenn es mit Erfolg belohnt dann zum Problem, wenn die Kindern anstatt zur Schule zu gehen um etwas zu lernen nur noch betteln. Während manche vielleicht noch Mitleid mit den Kindern haben, so werden diese Kinder irgendwann erwachsen.
In Namibia können die Leute in den abgelegenen Gegenden vor allem sauberes Trinkwasser gebrauchen. Das kann man meiner Meinung nach ruhig geben, solange man noch selber von dem kostbaren Gut hat.

Gruß Markus

Edit @Yoda911: Bitte keine Bonbons verteilen! Gerade in Ländern wo die Zahnpflege als wichtig empfunden wird tust Du damit niemandem einen Gefallen! Gilt auch für andere Süßigkeiten die viel Zucker enthalten!
Letzte Änderung: 19 Jan 2017 14:29 von Markus615.
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19 Jan 2017 15:07 #459895
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  • travelNAMIBIA am 19 Jan 2017 15:07
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Hi zusammen,
Laut der Windhoeker Stadtpolizei steigt die Zahl der bettelnden Straßenkinder in der Hauptstadt von Tag zu Tag an.
ich weiß ja jetzt nicht ob in Katutura, Okuryangava oder Otjomuise die Straßenecken mit bettelnden Kindern voll sind, aber im "normalen" Windhoek sieht man diese nur an der Ecke Centaurus Rd/Robert Mugabe Ave (bei der Maerua Mall) und an der Ecke Nelson Mandela Ave/Sam Nujoma Dr in Klein Windhoek. Zugegebenermaßen gab es die vor einigen Monaten noch nicht, aber es ist jetzt auch keine "schlimme Situation" oder gar Bedrohung. Die Stadtpolizei hat diese, insgesamt vielleicht 12-15 Kinder, auch schon mehrmals festgenommen, des Platzes verwiesen und dem Jugendministerium übergeben.

Viele Grüße aus Windhoek
Christian
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19 Jan 2017 16:21 #459906
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Bei meiner kürzlichen ersten Namibiareise habe ich so gut wie keine Bettler gesehen, auch nicht in Windhoek. Angesichts der wirtschaftlichen Verhältnisse fand ich das eher ertaunlich. Gefahrenquelle für Autofahrer? Naja... :dry:

Bettelnden Kindern kein Geld zu geben halte ich in der Regel auch so. Allerdings wird die Entscheidung Betteln oder Schule kaum von den Kindern getroffen, das ist eine eher romantische Vorstellung. Oft geht es entweder ums nackte Überleben oder ist bandenmäßig organisiert, die leittragenden sind so oder so die Kinder. Daraus ein polizeiliches Problem zu machen ist eine Herangehensweise, die leider auch nicht selten ist.
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19 Jan 2017 16:23 #459908
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Hallo Yoda,

schließen etc. auch ein bisschen Mini-Entwicklungshilfe, die zumindest nicht schadet und evtl. sogar ein bisschen 'Gutes tut'?

Nein, Du tust nichts Gutes, sondern erziehst nur zum Betteln, da das ja vordergründig lukrativer ist als in die Schule zu gehen.

Und wo heute 2 Kinder stehen, da stehen dann morgen 4. Weil dann natürlich alle von diesem Geschäftsmodell profitieren wollen.

LG
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