Da mein Onkel einige Jahre in Punta Arenas lebte, hatte ich die Möglichkeit mehrmals nach Patagonien zu reisen (2005 und 2014).
Mietwagen und Patagonien scheinen ein eigenes Kapitel zu sein. Wir bekamen 2014 bei einem bekannten Autovermieter in Punta Arenas ebenfalls eine Schrottkare (mit Rissen im Amaturenbrett, schleichendem Plattfuss und leerer Batterie). Am Ende stellte sich heraus, dass es kein offizieller Wagen des Anbieters war, sondern die Privatkarre eines Kollegen des Geschäftsinhabers. Wir haben dann zwar die Hälfte des Preises erstattet bekommen, aber es war nicht lustig, in einer eher abgeschiedenen Gegend in ein AUto zu steigen, ohne zu wissen, ob es wieder anspringen wird.
Vielleicht auch noch eine interessante Anmerkung: Der Kiesdamm im Lago Grey (hinüber zu dem kleinen Inselchen) ragte 2005 erst zu 3/4 in den See hinein. Der ständige Wind hat in im Laufe der Jahre gebildet und weiter wachsen lassen (bei schwerem Wind wird man auf dem Damm sandgestrahlt).
Beim zweiten Besuch ist mir auch aufgefallen, wie enorm sich die Infrastruktur und die Verbindungen gebessert haben. Bspw. war die Strasse zum Park viel weniger weit asphaltiert als es heute der Falls ist. Und auch die Busverbindungen (z.B. El Calafate nach El Chalten von 3x die Woche zu 3x täglich, aber auch Puerto Natales nach El Calafate).
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Eine Sprintlegende, da rennst du bei mir offene Türen ein
Frankie Fredericks schrieb:
Am Ende stellte sich heraus, dass es kein offizieller Wagen des Anbieters war, sondern die Privatkarre eines Kollegen des Geschäftsinhabers.
Gerissen - und auch in unserem Fall durchaus denkbar, dass das ein ähnlich gelagerter Fall war. Allerdings - das Ding fuhr und fuhr und fuhr - zum Glück!
Frankie Fredericks schrieb:
Vielleicht auch noch eine interessante Anmerkung: Der Kiesdamm im Lago Grey (hinüber zu dem kleinen Inselchen) ragte 2005 erst zu 3/4 in den See hinein. Der ständige Wind hat in im Laufe der Jahre gebildet und weiter wachsen lassen (bei schwerem Wind wird man auf dem Damm sandgestrahlt).
Beim zweiten Besuch ist mir auch aufgefallen, wie enorm sich die Infrastruktur und die Verbindungen gebessert haben.
Vielen Dank für diese sehr interessanten Einblicke/Ergänzungen! Und für dein Interesse.
In Hochstimmung kehren wir schließlich den "Cuernos" den Rücken und machen uns auf den Rückweg. In den Bergen hängen die Wolken fest, aber über uns scheint die Sonne.
Wir kommen nicht weit, denn die Guanacos sind auch noch da ...
... und wieder legen wir einen längeren Stopp ein. In dieser Kulisse wäre ich auch gern Zuhause.
Am Mittag sind mehr Wanderer unterwegs als bei unserem Start am Morgen. Dennoch überwiegt der Eindruck von Weite und Einsamkeit.
Neben mir raschelt es, und ich brauche einen Moment, bis ich den Verursacher identifiziere. Ein kleines Gürteltier scharrt hektisch am Boden. Wir bleiben wie angewurzelt stehen, um es nicht zu erschrecken.
Die Sorge erweist sich allerdings als unbegründet. Als es sich fast bis zu meinen Füßen vorgearbeitet hat, blickt es kurz auf, schaut gelangweilt aus der Wäsche und widmet sich dann wieder ungerührt seiner Aufgabe.
In einem kleinen Kiosk am Parkplatz ist das Angebot überschaubar, doch wir ergattern einigermaßen gekühlte Limos. Es ist richtig warm geworden und wir setzen uns in die Sonne. Die Magellan-Gänse haben Nachwuchs und versüßen uns die Pause.
Dann fahren wir ein Stück am Lago Pehoe entlang ...
... bis zum Camping Pehoe. Dort startet eine Wanderung hinauf zum Mirador Condor, die wir uns zum Abschluss vorgenommen haben. An den Hängen des Hügels rasten häufiger Kondore, und so besteht mit etwas Glück die Chance, diese riesigen Vögel bei Landung oder Aufstieg aus der Nähe zu beobachten.
Der Pfad zum Mirador führt erst sanft, dann steiler ansteigend durch eine grüne Hügellandschaft, die 200 Höhenmeter sind aber keine besondere Herausforderung. Nach etwa einer Stunde sind wir oben.
Von hier oben haben wir eine geniale Rundumsicht mit Blick auf den Pehoe-See und das Bergmassiv, und die idyllische Hügellandschaft mit den Lagunen in unserem Rücken wirkt völlig unberührt.
Drei ziemlich laute Italiener sind auf der Bergkuppe, als wir ankommen, doch sie kehren schon bald um. Es folgt ein junger Mann mit Guide, der ihm einiges über Kondore erzählt, doch sie haben keine Zeit oder keine Geduld und verschwinden nach wenigen Minuten. Wir sind ganz allein, und für einen kleinen Moment gehört mir die Welt. Ich bin rundum glücklich.
Thomas' Glück ist perfekt, als schließlich tatsächlich ein Kondor über dem Hügel seine Kreise zieht.
Auf dem Hügel bläst zusehends der Wind, und so machen wir uns nach einer guten Stunde leicht durchgefroren auf den Rückweg. Die Natur ist traumhaft, allerdings sind auch hier die Spuren des schlimmen Waldbrandes noch allgegenwärtig. Wir hoffen sehr, dass die Schutzmaßnahmen greifen. Nach knapp drei Stunden sind wir zurück am Auto.
Wir fahren gemütlich zurück zum Lago Grey, genießen dort zum letzten Mal die Abendstimmung am See. Wir hätten problemlos mehr Zeit im Torres del Paine verbringen können, wären noch zur stillen Laguna Azul gefahren oder hätten vielleicht doch an einem schmerzfreien Tag den Aufstieg zu den Torres gewagt. Doch wir sind randvoll mit einzigartigen Eindrücken und Erlebnissen und freuen uns auf die nächsten Abenteuer. Am Morgen geht die Reise weiter, die nächste Station heißt El Calafate.
WOW WOW und nochmal WOW !!!
Was für schöne Bilder!
Bettina, hab vielen Dank dafür. Die Begegnung mit dem Gürteltier ist unglaublich. Gratuliere!
LG
der bayern schorsch
P.S. und trotzdem eine Frage: Ihr habt ja Argentinien und Chile in einer Kombitour gemacht. Wäre auch "nur" Chile eine gute Alternative oder spricht doch deutlich mehr für die Kombitour?
das ist alles OTT. Ich bin sprachlos über diese einmaligen Landschaftsaufnahmen, die Farben, die Zinnen der Berge, die glupschäugigen Guanacos, das Gürteltier, die Gänse und zum Schluss auch noch den Kondor. Das ist alles breathtaking und ich sitze hier mit offener Futterluke, sabbere ein wenig vor mich hin und überlege wie ich mein Guggumann das evtl. schmackhaft machen kann.
Vielen Dank an euch beide für diesen wunderbaren RB.