Hallo,
maggus schrieb:
Wenn ein alter Elefant, oder ein alter Löwe geschossen wird, der eh schon altersbedingt seinem Ende nahe ist und hier noch zusätzliche Einnahmen kreiert werden, dann ist dies ein Gewinn für diese Region!
Das ist die schöne Theorie, die immer und immer und immer wieder erzählt wird. Der alte klapprige Löwe, der morgen sowieso tot umfällt, den kann man doch heute besser für viel Geld wegschießen, ach was: gutherzig von seinem elendigen Dasein erlösen. Da haben alle was von. Nur das dieses Märchen in der Realität seit 20 Jahren nicht funktioniert. Der Trophäenjäger, dem der Outfitter 80.000 USD für die Löwenjagd abknöpft, der will für sein Geld die prächtigste Trophäe schießen und nicht den schon leicht abgemagerten, struppigen alten Herrn.
maggus schrieb:
Es dürfte doch gerade bei so einer geringen Anzahl von Elefanten / Löwen möglich sein, zu bestimmen welches Tier jetzt hier ohne Schaden für die Population entnommen werden kann, die Tiere sind doch mehr oder weniger "namentlich" bekannt!
Auch hier wieder: Pure Theorie vs. Realität. Fakt ist, dass das so nicht gemacht wird. Die abzuschießenden Löwen in der Gegend werden nicht von Philip Stander ausgewählt, so dass die Jagd den geringstmöglichen Impact hat. Sondern es gibt einfach eine Quote und der Jäger wählt aus. Und ob der Löwe ein Sat-Halsband hat und offenkundig Forschungsobjekt ist, hat in der Vergangenheit nie eine Rolle beim Abschuß gespielt.
Wenn man auch nur ansatzweise seriös über eine Einnahmeerzielung durch nachhaltige Trophäenjagd auf Löwen nachdenken wollte, dann käme in der Gegend viel eher eine Löwin für einen Abschuss in Betracht. Aber damit lässt sich nicht so gut Rumposen, deshalb wäre die für Trophäenjäger nicht so interessant. Und weil es eben nicht um Nachhaltigkeit geht, wird wieder ein prächtiger Mähnenlöwe geschossen.
Aber mal ehrlich: Wir beide diskutieren das hier seit 5 Jahren alle 3 Monate. Du hast noch nie den Nachweis erbringen können, dass die Trophäenjagd nachhaltig funktioniert. Das hindert Dich aber nicht, in 3 Monaten wieder zu erzählen, wie wunderbar Trophäenjagd funktionieren kann und ganz unschuldig zu fragen, ob denn jemand Fakten hat, die dagegen sprächen. Du hast ja noch nie welche gehört.
Deine Studie (
onlinelibrary.wiley....1111/cobi.12643/full) bestätigt übrigens meine Aussagen. "Total Benefit" aus der Trophäenjagd in 2013 über alle Conservancies: 3,5 Mio. USD, was beim damaligen Wechselkurs ca. 35 Mio. NAD entsprach. Ich hatte 40 Mio. für die letzten Jahre genannt. Und die Karten aus dem Dokument sind 1:1 aus den NACSO-Reporten.
maggus schrieb:
wenn man jetzt diese Lücke durch eine höhere Anzahl von Fototouristen füllen will, dann bedeutet dies wohl auch zwangsläufig mehr Flugkapazitäten,....,das hierdurch wiederum unser Klima mehr geschädigt wird, sollte auch klar sein, wir hätten dann zwar den Wüstenlöwen gerettet, dafür würde dann aber der Eisbär schneller absaufen,...
Ernsthaft? Wenn Dich das Thema umtreibt, dann verschrotte doch bitte zunächst mal deinen spritsaufenden Magirus und reise etwas umweltfreundlicher. Sonst wird das wirklich albern. Davon abgesehen wird der Eisbär nicht von 5 zusätzlichen Namibia-Flügen pro Woche ausgerottet und das ganze wäre lösbar: Statt die pseudoumweltbezogene, neue Lufverkehrsabgabe und den Ablasshandel in Form von CO2-Zertifikaten einzuführen, hätte Deutschland/Europa für die Luftfahrt lieber Atmosfair und Co. verpflichtend gemacht. Für 40-90 EUR fliegt man dann tatsächlich komplett klimaneutral nach Namibia (abzüglich Luftverkehrsabgabe wären es netto 0-50 EUR). Ist halt auch nur schöne Theorie und wird in der Praxis einfach nicht gemacht.
Beste Grüße
Guido