THEMA: Namibia 2022 mit bleibenden Schäden...
25 Jan 2024 17:41 #681156
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12.-14. März
Vreugde Guest Farm.




Die Fahrt Richtung Etoshapark zum Guest House Vreugde dauerte ca. zweieinhalb Stunden. Es waren wieder insgesamt etwas mehr als 30 km Schotterpiste und der Rest geteerte Straße.
Die Fahrt von Vreugde zum Anderson Gate dauert ungefähr eine halbe Stunde. Leider war das Wetter schon sehr unbeständig als wir von Kambaku abreisten und das sollte die nächsten beiden Tage nicht anders sein.
Vreugde ist ein kleines, sehr hübsches Guest House und liegt in einer Palmen Oase mit sehr idyllischem Garten und einer großartigen überdachten Gemeinschaftsterrasse mitten im Grün. Am Ankunftstag war nichts geplant, außer die schöne Unterkunft zu genießen.
Die geführten Etosha Drives fanden Halbtags am Vormittag statt, oder einen ganzen Tag. Beides war für den Anreisetag nicht mehr möglich.

Fragt mich jemand, warum wir nicht selbst gefahren sind, muss ich antworten, dass wir nicht einmal auf die Idee kamen. Wir hielten uns als Namibia Erstbesucher für zu unerfahren um uns allein in den Park zu wagen und weil wir in allen Unterkünften geführte Touren gebucht hatten, kam uns der Gedanke erst gar nicht, dass wir doch auch selber groß sind. Sooo schade!!!
Aber is wies is.

Dafür lernten wir Elsi kennen. Sie war die Vorbesitzerin des Hauses, bevor es an ihren Sohn und ihre Schwiegertochter Dani und Rachel übergeben wurde. Elsi ist sehr gesellig und spricht sehr gut Deutsch. Sie ist eine Perle von Mensch. In ihren jungen Jahren war sie Geschichtslehrerin und sie gibt auch heute noch gerne ihr Wissen weiter, aber nicht aufdringlich.

Wir machten es uns am Anreisetag auf der Terrasse gemütlich und bekamen Kaffee und Kuchen gereicht. Elsi setzte sich zu uns und nach einem kurzen Kennenlernen fragte ich sie, ob sie uns ein bisschen was über die Buschmänner, die Hereros und die Himba erzählen möchte und das tat sie liebend gerne. So kamen wir in den Genuss einer oder zweier Geschichtsstunden.
Das Wetter war unbeständig, aber es kam immer wieder die Sonne durch und wir kamen sogar noch in den Genuss eines sehr schönen Sonnenuntergangs, in den sattesten Rot-Violett Tönen, die man sich nur denken kann. Nach dem Abendessen, diesmal nicht an einer langen Tafel, zogen wir uns in unser Zimmer zurück.







Am nächsten Tag mussten wir früh aufstehen, weil wir einen Ganztags Drive in den Etosha gebucht hatten. Leider erwachten wir schon mit Regen-Sound. Wobei die Namibier für jeden Tropfen dankbar sind. Also wollen wir mal nicht undankbar sein.
Aber unseren Ausflug in den Etosha hat es uns ordentlich verregnet. Es wurde sehr kalt und ungemütlich bei schlechter Sicht und ohne nennenswerte Tiersichtungen. Als wir am Okaukuejo Camp einen Stopp einlegten, regnete es sintflutartig. An Weiterfahren war nicht zu denken. Wir warteten eine Regenpause ab und fuhren zurück nach Vreugde.









Ooooh, waren wir enttäuscht. Wir sahen bisher weder Katzen außer in der Cheetah Conservation, noch Elefanten oder Hippos oder Hyänen und im Etosha lag unsere größte Hoffnung auf Erfolg.

Wie kann man nur für den Etosha Park lediglich zwei Nächte einplanen? Wollten wir zu viel auf einmal sehen und konnten nicht mehr Zeit freischaufeln oder was hat uns da geritten? Ich weiß es nicht mehr. Aber es ist ein Grund für einen zweiten Anlauf mit mehr Zeit und vielleicht im Mai. Hilft ja nix sich jetzt zu überlegen, was man damals gedacht hat.

Den ganzen Tag gab es Regenschauer. Erst gegen Abend kam wieder die Sonne raus. Wir verbrachten die Zeit auf der überdachten Terrasse die wunderschön von Grün und Bäumen umgeben war und fanden es sogar stimmungsvoll während des Regens draußen und trotzdem im Trockenen zu sitzen. Ohne den Fahrtwind war es auch nicht mehr kalt. Also wurde gelesen und gescrabblet und ein bisschen mit Elsi und anderen Gästen gequatscht. Mit Elsi konnte man schließlich über Gott und die Welt reden.
Wenigstens sahen wir noch einmal den gleichen farbenprächtigen Sonnenuntergang wie am Vortag. Bis zum Abend haderten wir schon gar nicht mehr mit unserem Schicksal.



Namibia hat so viel mehr zu bieten als nur die großen Tiere. Wir begegneten so vielen Menschen, deren Gesellschaft unser Leben bereicherte. Darüber hinaus waren wir nach wie vor vom Land an sich schwer begeistert. Ich persönlich konnte mich tagtäglich an den wolkenverhangenen Himmelsbildern begeistern.
Und so näherte sich auch schon der Abreisetag mit neuer Hoffnung auf Tiersichtungen. Unser nächstes Ziel war die Mount Etjo Safari Lodge.
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26 Jan 2024 12:46 #681218
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14.-16. März.
Mount Etjo Safari Lodge


Bis Kalkfeld konnten wir auf Teerstraße fahren und dann hatten wir wieder ungefähr 45 km Schotterpiste.



Die Lodge an sich hat mich schon bei der Recherche nicht überzeugt. Sie war einfach nicht nach meinem Geschmack und eine Renovierung wäre auch aufgrund von Sicherheitsmängeln längst überfällig gewesen. Es war wohl auch eine geplant, aber dann kam Corona.

Vom Eigentümer hörten wir, er sei ein sehr sozialer Mensch, der sowohl darum bemüht war, den Tierbestand durch die Krise zu bringen, als auch alle seine Mitarbeiter weiter zu beschäftigen. Dafür zolle ich ihm auch meinen Respekt. Da wurden die Prioritäten richtig gesetzt.
Inzwischen sollen die Zimmer ein bisschen aufgehübscht worden sein. Vermutlich gab es keine Kernsanierung, aber einen Kompromiss.



Die Videos auf YouTube, die das Reservat zeigten und die begeisterten Kommentare zu den Drives, waren es mir dennoch Wert für zwei Nächte die Lodge in Kauf zu nehmen. Und was soll ich sagen: Mount Etjo war mit Abstand das schönste und abwechslungsreichste Reservat auf unserer ganzen Reise und hier bekamen wir auch die meisten Tiere zu sehen. Endlich hatten wir sowas wie ein Safari Gefühl.

Am Ankunftstag erkundeten wir das Anwesen, zu dem ein großer See gehörte in dem angeblich ein Hippo sein Zuhause haben sollte. Gesehen hatten wir es aber nicht. Trotzdem war der Blick auf den See mit seinem Inselchen wunderschön anzusehen.





Zusätzlich gab es auch noch eine sehr schön angelegte Wasserstelle, in der Flamingos herumstolzierten. Sie hatten bemerkenswert schönes Gefieder.





Auf dem Gelände gab es einen spektakulär großen und außergewöhnlich geformten Baum mit tiefhängenden Ästen, unter dem nachmittags Kaffee und Kuchen serviert wurde. Leider weiß ich nicht, was das für einer war. Die Blätter boten herrlich Schatten und es war ein Genuss dort ein wenig zu sitzen und das Leben zu genießen.



Wir fanden eine wunderschöne idyllische Ecke mit gemütlichen Sesseln und mit Blick auf den großen See, wo wir später noch dabei zusehen konnten wie sich die Sonne verabschiedete und das Wasser und den Himmel in zarte rosa-violett Töne verwandelte. Dazu hatten wir uns rechtzeitig in der Bar einen Cocktail geholt und jede Minute genossen.









Weil die Gäste in den Bewertungen so davon schwärmten und wir noch keinen Löwen gesehen hatten, meldeten wir uns spontan zur Löwenfütterung an. Abgeholt wurden wir nach dem mittelmäßigen Dinner so gegen neun Uhr mit einem Bus (ähnlich wie ein Stadtbus, aus dem die Fensterscheiben entfernt wurden). Es sah stark nach Massenabfertigung aus. Das mehr als altersschwache Vehikel war eine echte Zumutung. Wir blieben sicher drei Mal auf dem Weg zu den Löwen stehen, weil der Motor streikte, und jedes Mal wurde er auf kreative Weise wieder zum Laufen gebracht. Die Anfahrt dauerte gefühlt eine halbe Stunde. Dann wurden wir in eine Art Gang gebracht, welcher einen vergitterten Sehschlitz hatte und Aussparungen zum Fotografieren. Nachdem das das Menü angerichtet war, kamen die Löwen und das recht nah, aber nicht gefährlich. Wir sahen etwa zwanzig Minuten dabei zu, wie sie nach Rangordnung sehr gesittet am Fleisch nagten. Diese Erfahrung hätten wir uns aber wirklich sparen können. Das war nix für uns. Das Foto, welches dabei herauskam, konnten wir auch nicht als wilden Riss „verkaufen“. Um so ein Stück Fleisch zu reißen, hätten die Löwen wohl Metzgerbesteck gebraucht.



Für den nächsten Morgen hatten wir einen privaten Drive gebucht. Wir hatten das Glück einem sehr humorvollen, engagierten und gesprächigen Guide anvertraut worden zu sein. Er war wirklich bemüht uns eine eindrückliche Zeit zu schenken und das ist ihm absolut gelungen. Zum Sonnenaufgang ist er, nachdem er unser Einverständnis eingeholt hatte, sehr waghalsig einen felsigen Weg hochgefahren, bei dem unser Adrenalinausstoß am Anschlag war. Ich hätte es im Leben nicht für möglich gehalten, dass man da rauffahren könnte, und ein paar Mal hielt ich bei der Schräglage auch den Atem an. Oben auf dem Hügel hatten wir eine fantastische Aussicht und ein sehr schönes kleines Picknick.



Danach ging es kreuz und quer durchs Reservat. Wir hielten an einem See, in dem wir einige Hippos sehen konnten. Endlich Hippos: Welch eine Freude!!! Leider waren sie sehr weit weg. Ich hätte sie gerne näher gesehen.

Weiter ging es zu den Nashörnern. Wir sahen Bruno und seine Liebste, aber hauptsächlich von Hinten.



Natürlich versuchte unser Guide auch mittels der Spuren die Löwen zu finden. Das war ja unser Traum. Unterwegs trafen wir auf den Eigentümer der Lodge, der uns erzählte, wo er vor wenigen Minuten einen sah. Uwe und ich waren begeistert und konnten die Begegnung kaum erwarten. Nach ca. einer viertel Stunde Fahrt stoppte unser Guide und zeigte auf ein Busch Areal. Dort liegt er, flüsterte er uns mit ausgestreckter Hand zu. Wir scannten das Gebüsch ab und sahen nichts als Grün. Nach ungefähr fünf Minuten flüsterte Uwe: Ja dort, ich seh ihn auch….Ich schaute und schaute um weitere fünf Minuten später etwas zu sehen was zwischen den Zweigen aussah wie das Fell eines Löwen, erkannte aber nicht wo Vorne und Hinten war. Dabei sollte es auch bleiben. Mehr Löwe gab es nicht zu sehen.
Aber das Reservat war so traumhaft schön. Es war unglaublich abwechslungsreich. Bushland wechselte sich ab mit freien Flächen, mit Gewässer und Felsenlandschaften.





Giraffen, Zebras und Gnus kreuzten unsere Wege. Auch den einen oder anderen Vogel bekamen wir zu sehen. Elefanten zeigten sich uns leider auch hier nicht. Dennoch kam dieser Drive dem was wir uns vorgestellt und gewünscht hatten, schon sehr nah. Die Zeit verging viel zu schnell.





Zum Sundowner buchten wir ebenfalls einen privaten Drive, der mit ähnlichen Tiersichtungen gesegnet war. Und wieder gab es einen spektakulären Sonnenuntergang mit einmaligen Farben.
Dieser Stopp auf unserer Reise hat sich wirklich gelohnt. Die Eindrücke dieses Tages begleiteten uns bis in unsere Träume.
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26 Jan 2024 13:26 #681222
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16.-18. März
Ai Aiba Rock Painting Lodge


Ungefähr, bis Omaruru war die Straße geteert, dann folgten wieder knapp 50 km Schotterpiste, die wir total gerne gefahren sind. Auf dem Weg zur Ai Aiba Lodge sahen wir diesen ersten und letzten Elefanten während unserer Namibia -Reise.



Die Unterkunft war ein Träumchen. Sie wurde wahnsinnig schön in die Erongo Mountens integriert. Ich war auf der Stelle schockverliebt, als ich sie während meiner Recherche entdeckte.





An den Erongo Mountens konnten wir uns kaum satt sehen.
Jedes Häuschen hatte einen fantastischen Ausblick auf die weite Landschaft und die wunderschönen Felsenformationen ringsum.







Das Vogelgezwitscher war auch hier Balsam für die Seele.
Wir genossen nach unserem Check In erstmal ein kühles Getränk im offenen Restaurantbereich und sogen den Anblick dieser fantastischen Landschaft in uns auf. Für den Spätnachmittag hatten wir einen Natur Drive gebucht, der seinen Job mit Leib und Seele machte. Während der Fahrt staunten wir nur so über das Wunder der Natur und versuchten die Felsanordnungen zu interpretieren, wie Kinder, die in den Wolken Fabelwesen sehen.

Franzose mit Hut






Auch die eine oder andere Höhlenmalerei gab es zu bestaunen. Zum Sundowner begegneten wir sogar ein, zwei Giraffen, die sich malerisch in den roten und rosafarbenen Sonnenuntergang stellten. War das ein schöner Anblick!!!









Beim Dinner saßen wir im offenen Restaurantbereich mit Blick aufs Wasserloch. Wovon wir aber nichts erhofften. Während wir unser Wildfleisch aßen, kam eine Mitarbeiterin an unseren Tisch, um uns drauf aufmerksam zu machen, dass Oryxes am Wasserloch waren.
Da war das Essen erst mal vergessen, wir ließen auf der Stelle unser Besteck fallen und richteten unsere Aufmerksamkeit auf die Antilope. Dieses wunderschöne Tier war in Namibia meine Nummer 2 auf der Rangliste der Lieblinge. Den ersten Platz behielten die Geparde. Wir sahen zwar in den anderen Reservaten auch schon Oryxes, aber nicht so nah. Wir rührten uns nicht von der Stelle, bis das Tier wieder das Weite suchte.



Jetzt hatte ich ein schlechtes Gewissen dabei, mein Steak weiter zu essen. Es ist schon widersprüchlich, dass mein ein Tier, egal ob Oryx oder Kalb essen kann, obwohl man sie lebendig so gern herzen, streicheln oder knuddeln möchte. Was stimmt da nicht in unsrem Kopf? Ich bin trotz Namibia kein Vegetarier geworden.

Als wir in der Dunkelheit zu unserem Häuschen liefen, war der Weg auf beiden Seiten wunderschön mit Solarlichtern beleuchtet. Das war unglaublich romantisch und der große Felsen, vor dem die Lodge gebaut war, wurde angestrahlt. Dazu gab es einen klaren Nachthimmel mit funkelnden Sternen. Das war märchenhaft schön.



Einen Steinwurf von unserer Hütte entfernt, gab es einen Baum voller kleiner runder Webervogel Nester. Auch sonst wurde unser Urlaub viel vom Vogelgesang untermalt. So wurde das Morgenerwachen auch hier von wunderbaren Vogelkonzerten begleitet.
Wir mussten uns sputen, um rechtzeitig in der Lobby zu sein, weil wir zum Nature Walk abgeholt wurden. Es war der gleiche Guide wie am Vorabend und für den nächsten Drive durften wir auch nochmal mit ihm unterwegs sein.

Für mich war es der erste Bush- oder wie in diesem Fall Nature Walk. Ich hatte Angst davor versehentlich auf eine Schlange zu treten. Zwar wurde uns oft gesagt, dass sie die Erschütterung im Boden spüren und sich vom Acker machen, wenn sie in ihrem Schlummer gestört werden. Blindlinks drauf verlassen würde ich mich aber auch nicht. Die Guides tragen sicher nicht umsonst Stulpen über ihren Schuhen und wedeln auch bestimmt nicht aus reinem Spaß mit dem Stock in den Grasbüscheln am Wegrand rum.
Na, jedenfalls war ich so sehr drauf bedacht zu schauen wo ich hinlaufe, dass ich von der Umgebung während des Laufens im Grunde gar nichts gesehen hatte. Aber wir blieben ja öfter mal stehen, um den Blick in die Ferne wandern zu lassen und um unser Wissen über Insekten und Käfer zu erweitern. Auch über manche Pflanzen gab es neues zu Lernen. Unser Guide wusste schon, wie er seine Gäste bei Laune halten konnte. Der Weg führte zu den Felsmalereien, denen ich aber nicht allzu viel Begeisterung abgewinnen konnte. Ich bin mehr für die Gesamtkomposition der Erongo Mountens zu haben.







Der letzte Nature Drive zum Sundowner war ebenfalls wieder ein Genuss. Die Fahrt durch die Landschaft war unbeschreiblich schön ganz besonders im Licht kurz vor Sonnenuntergang. Die Felsformationen sind einfach eine Augenweite von der ich nicht genug bekommen konnte. Als sich der Tag verabschiedete saß ich selbst nach unseren vielen Ehejahren ziemlich verliebt neben meinem Uwe auf einem Felsen, einen Gin Tonic in der Hand und mit Blick in die untergehende Sonne. So viel Glückseligkeit ist schwer zu beschreiben.





Letzte Änderung: 26 Jan 2024 13:33 von Nacho.
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26 Jan 2024 13:45 #681227
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Auf nach Swakopmund.
18.-20. März


Es folgten wieder teils Schotter und Teerstraßen, bis wir nach ca 2,5 Std. in Swakopmund ankamen. Die Strecke habe ich nicht schön in Erinnerung. Zwar war auch die Schotterstraße gut zu fahren, aber landschaftlich war die Strecke sehr öde.

Unser Hotel der Wahl war das „The Delight Swakopmund“. Ein gepflegtes Hotel, aber Hotel eben und nicht Lodge. Das Frühstück war aber sensationell.

Wir sind leider so gar keine Stadtmenschen und können daher die allgemeine Begeisterung für Swakopmund nicht teilen.

Wir schlenderten über den Handwerker Markt und durch die kleinen Gassen mit hübschen Boutiquen. Ein paar nette Ecken haben wir durchaus entdeckt, aber der Funke sprang nicht über.







Die Strandpromenade hat uns auch nicht in Begeisterung versetzt. Das Meer spülte dreckigen Schaum an den Strand und wir wunderten uns über die Handvoll Menschen, die in dieser dreckigen Brühe baden gegangen sind. Es roch sogar unangenehm.

Zur Robbenkolonie wollte ich nicht, weil ich mal gelesen hatte, dass man den Gestank schon riecht, bevor man die Tiere sieht. Das ist nix für mich. Für eine Katamaranfahrt war mir das Meer zu rauh.

Mecker, Mecker, Mecker….wahrscheinlich wollten wir einfach nicht in der Stadt sein und konnten uns gar nicht drauf einlassen.

Die Flamingos hätten wir gerne gesehen. Leider waren sie sehr weit draußen. Selbst mit maximal Zoom war das Fotografieren nicht möglich. Gerochen haben wir sie aber auch.

Warum wir die Little Five Tour nicht gebucht hatten weiß ich gar nicht mehr. Die fände ich eigentlich noch sehr interessant und sie wäre nicht in der Stadt gewesen.

Naja, ohne Swakopmund wäre die Strecke zur nächsten Lodge definitiv zu weit gewesen. Jetzt waren wir mal da. Es würde uns aber dennoch kein zweites Mal hinziehen.
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26 Jan 2024 14:18 #681232
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20.-22. März
The Desert Grace in der Namib


Vier Stunden und zehn Minuten Fahrtzeit gibt google Maps für die Strecke von Swakopmund zum Desert Grace an. Wir haben für alle unsere Strecken deutlich länger gebraucht, weil wir uns Zeit ließen und Pausen machten. Außerdem genossen wir fast jede Fahrt wie einen privaten Nature Drive. Diese Strecke war auch wieder abwechslungsreich und ansprechend.



In Solitare wollten wir unbedingt eine längere Pause einlegen, Kaffee trinken und den weltbesten Apfelkuchen probieren, von dem wir schon öfter gelesen hatten. Der Stopp hat sich mehr als gelohnt. Dort ist es so uhrig. Man fühlt sich mehr wie in Mexiko als in Namibia. Der Apfelkuchen hat uns hervorragend geschmeckt und auch der Kaffee war gut. Wir brauchten auch ein bisschen Zeit, um die coolen Autos zu fotografieren. Die meisten Fomis werden Solitare kennen und ebenfalls dort pausieren bevor sie weiterfahren.







An der Lodgezufahrt vom Dessert Grace sind wir ein paar Mal vorbei gefahren weil unser Navi irgendwie nicht kapierte wo wir lang mussten….oder waren wir diejenigen welche einfach nur zu dämlich waren um die Einfahrt zu erkennen? Jedenfalls haben wir sicherlich 30 km zusätzlich gemacht, bis wir die Einfahrt als Zugangstor wahrnahmen. Sie sah nämlich für uns aus wie eine Tankstelle, die nicht fertig gebaut wurde.

An der Rezeption wurden wir mit abgrundtief schlechtem Englisch empfangen. Wir hatten kaum was verstanden. Im Zimmer gab es auch kein Info-Heft, indem man das eine oder andere hätte nachlesen können.

Für den nächsten Tag hatten wir einen Halbtagsausflug in den Namib Naukluft Park gebucht. Wir hatten auch das Voucher dabei. Aber die Dame an der Rezeption behauptete trotzdem, diese Aktivität hätten wir nicht gebucht. Leider erreichten wir unsere Reisekauffrau nicht. Am nächsten Tag meldete sie sich sehr früh, und klärte das für uns, aber zu spät, um den Ausflug noch mitmachen zu können.
Ans Selbstfahren hatten wir tatsächlich wieder einmal gar nicht gedacht. Aber da wir uns nicht vorstellen konnten, wie die Pads dort sind, hätten wir uns vermutlich sowieso nicht getraut selbst zu fahren.

Wir empfanden das Verhalten der Dame als höchst unprofessionell. Man hätte seinen Gästen den Ausflug möglich machen und später den Fehler suchen können. Nachholen ließ er sich während des Aufenthaltes schließlich nicht mehr und der Naukluft Park dürfte für fast alle Gäste der Grund sein, warum sie überhaupt hierherkamen. Selbst wenn die Lodge auf den Kosten sitzen geblieben wäre, gehört das meines Erachtens zu einem guten Kundenservice. Wir konnten ja sogar unser Voucher vorlegen.

Aufgrund des Bemühens unserer Reisekauffrau wurde uns stattdessen ein privater Drive durch die Dünen angeboten. Es war kein Ersatz aber dennoch eine riesengroße Gaudi. Unser Guide bretterte über die Sanddünen, dass es uns aus den Sitzen hob und wir mehr geflogen als gefahren sind. Unser Rücken bedankte sich, aber es war, tschuldigung: Ein saumäßiger Spaß. Sogar einen wunderschönen und wieder mal sehr romantischen Sundowner mit Gin Tonic und für Uwe mit Bierchen war noch drin.









Irgendwie ist es uns auf dieser Reise immer wieder gelungen uns nicht lange damit zu beschäftigen, wenn etwas nicht so war wie wir es erhofft oder erwartet hatten. Es war einfach zu schön um sich über Dinge, die man eh nicht ändern konnte, lange zu ärgern.

Auch das Abendessen im Restaurant war sehr stimmungsvoll. Nur mit dem Fleisch waren sie ein bisschen geizig. Ich bekam lediglich ein ganz kleines Stück und wollte nicht unverschämt gleich nach einem zweiten fragen. Stattdessen hatte ich vor, mir bei einer zweiten Runde noch eins holen. Da war allerdings nix mehr übrig. Dafür hab ich halt am Dessert-Buffet gut zugelangt.

In der Namib sahen wir viele Heuschrecken und Insekten unterschiedlichster Art und recht groß. Aber nichts gegen das, was wir in der nächsten Lodge erlebten. Außerdem hatten wir zwei Schlangensichtungen und ein paar Schabrackenschakale.





Unsere Zimmer waren zwar nicht afrikanisch anmutend gestaltet, aber sehr stylisch mit toller Sicht über die Dünen. Über die ganze Breite des Zimmers hatten wir eine Glasfront. Sogar auf dem stillen Örtchen konnte man raussehen, als würde man im Freien Sitzen.
Es war herrlich aufzuwachen, sich den ersten Hallo-Wach-Kaffee zu brühen, vom Bett aus nach draußen zu blicken und nichts als Sand, Dünen und …nichts…. zu entdecken, sondern Stille und gefühlte Einsamkeit. Zu einer anderen Zeit kann man sicherlich auch Antilopen beobachten.





Anstelle des Halbtagsausflugs in den Namib Naukluft Park buchten wir einen Morning Drive. Er wurde wieder zu einem spaßigen Dünenritt aber weitgehend ohne Tiersichtung. Trotzdem war es spaßig und die Landschaft war ein Traum. Während unserer Reisezeit grünte und blühte es ja überall. In der Namib wuchs ein Gras mit weißen Wedeln so dicht, dass es, wenn der Wind drüber blies, aussah, als würde man einem Polarfuchs ins Fell pusten. Ich liebte diesen Anblick und schwärme noch heute davon. Es waren keine kleinen Flächen, sondern es wuchs soweit das Auge reichte. Ein Teppich aus weißem Polarfuchs-Fell.










Am Abend kreuzten zwei Schlangen unseren Weg. Ich vermute es waren schwarze Mambas, noch nicht ausgewachsen. Es war schon dunkel, als sie über den Weg krochen. Zum Glück waren wir mit Taschenlampe unterwegs. Bei der ersten blieben im respektvollen Abstand stehen und warteten bis sie wieder im Gebüsch verschwand. Die zweite bewegte sich auf den Restaurantbereich zu, war aber noch ein gutes Stück weg.
Einer der Mitarbeiter sah sie gleich als wir sie anleuchteten und sprintete los, um eine Zange und einen Eimer zu holen. Mit größtem Respekt und größtmöglichen Abstand beförderte er sie in den Eimer und schob den Deckel drauf. Erst als wir sahen mit welchem Respekt der Mitarbeiter die Schlange einfing wurde uns bewusst, dass sie nicht ungefährlich war.

Laut Fomi- Logi war es keine schwarze Mamba, sondern eine Puffotter.




Unsere Tier-Ausbeute während des Aufenthaltes bestand aus dem einen oder anderen Vater Strauß, einem Schabrackenschakal, zwei Schlangen und einigen Käfern, Heuschrecken und Skorpionen.

Für diese Nacht hatten wir einen Skorpion Walk gebucht und nach der Schlangenbegegnung und dem Bewusstsein, dass da Speikobras unterwegs sein könnten auch schnell wieder bereut. Aber wir dachten, mit der Taschenlampe würde es schon gehen.

Die Nacht war mild und der Vollmond machte es im Grunde auch ohne Taschenlampe möglich, was zu sehen. Zum Glück, denn es dauerte nicht lange bis der Guide mich aufforderte sie auszuschalten, sonst würden wir die Skorpione nicht finden.





Leider waren wir eine sehr große Gruppe. Die anderen gehörten alle zusammen und traten ausgesprochen dominant und egoistisch auf. Sie sprachen ununterbrochen auf Holländisch oder Afrikaans mit einem der beiden Guides und bauten sich wie eine Mauer vor uns auf. Der zweite Guide bemerkte es, wiederholte ihre Fragen auf Englisch und beantwortete sie auch in Englisch. Gegen die „Mauer“ konnte er nicht viel ausrichten. Ab und zu gelang es uns aber doch, einen Blick auf die Tierchen zu erhaschen, die mit UV-Licht angestrahlt wurden. Ihr fluoreszierendes Protein lässt sie sehr cool in Lila oder Blau leuchten.
Ohne Schlangen oder Skorpion Bisse gingen wir anschließend auf unser Zimmer und ließen den Tag ausklingen.
Anhang:
Letzte Änderung: 26 Jan 2024 16:58 von Nacho.
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26 Jan 2024 14:49 #681234
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Nacho schrieb:
20.-22. März
The Desert Grace in der Namib


Soll das hier die "Schwarze Mamba" sein? B)

LG
Logi
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