THEMA: Mit ROTEL 9000 km durch das südliche Afrika
01 Okt 2013 08:56 #306489
  • mamba29
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  • mamba29 am 01 Okt 2013 08:56
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Hallo Australienfan,

zunächst ein großes Kompliment für Deine Bilder. Auch wenn die Farben auf den ersten Blick manchmal ein bisschen ungewöhnlich sind, bin ich inzwischen begeistert.

Dein Reisebericht löst bei mir eine Mischung zwischen Interesse und (leichtem) Entsetzten hervor. Für Strecken, die ihr an einem Tag abgespult habt, haben wir uns teilweise bis zu einer Woche Zeit gelassen. Und es war nie einen Tag langweilig. Deshalb finde ich es auch schade, dass Du schon mehrmals geschrieben hast, die Landschaft, durch die der Bus fährt, sei uninteressant/nichts besonderes. Das trifft meines Erachtens absolut nicht zu. Du siehst nur die fanzinierenden Dinge nicht, wenn Du den ganzen Tag im Bus verbringst. Es tut mir irgendwie ein bisschen weh, wie Du die landschaftliche Schönheit Südafrikas behandelst.

Ebenso kann ich nicht nachvollziehen, wie Du schreiben kannst, Du hättest bei Deinem wenigen Stunden Aufenthalt an der Gartenroute genausoviel gesehenwie ein Freund von Dir, der dort eine Mietwagentour gemacht hat - zumindest der Bildauswahl nach. Entweder hat Dein Freund auch nicht rechts und links geguckt, oder er hatte keine Lust zum Fotografieren. Glaub mir, die schönsten Stellen an der Gartenroute hast Du nicht gesehen. Komm wieder und schau es Dir in Ruhe an, die Landschaft ist alles andere als langweilig und bietet viel mehr, als Du sehen konntest.
Und das gilt nicht nur für die Gartenroute, sondern quasi für jede Strecke, die ihr im Schnelltempo absolviert habt.

Aber ganz klar, jedem seine Art zu reisen. Für mich wäre eine solche Reise (das Unterbringungsthema mal ganz außen vor gelassen) absolut nichts. Ich möchte ein Land erleben und nicht nur Kilometer dort abspulen um nachher sagen zu können, da in ich auch mal vorbeigefahren.

Gruß,
Susanne
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01 Okt 2013 09:42 #306491
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  • Guido. am 01 Okt 2013 09:42
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Hallo,

ich dachte zunächst auch: "Hui, dass ist ja eine heftige Tour in der Zeit". Bei genauerem Hinsehen war es aber doch gar nicht so extrem. 9000 km in ca. 5 Wochen sind deutlich unter 300 km pro Tag und ich gehe mal davon aus, dass alle Gamedrives/Ausflüge/Abstecher in den 9000 km schon enthalten sind, d.h. die durchschnittliche reine Transferstrecke pro Tag noch mal deutlich kürzer war.

Es gibt hier ja immer wieder mal kleine Auseinandersetzungen, wie das richtige Reisen denn auszusehen hat, wobei die Fraktion der Langsamreisenden gern für sich beansprucht, die einzig richtig Form des Reisens zu praktizieren. Aber das muss jeder für sich selbst entscheiden. Eine Reise zu machen, um primär bestimmte Fotomotive einzufangen, ist völlig OK.
Australienfan schrieb:
In dieser Nacht erreichte die Temperatur in meiner Rotel-Kabine übrigens erstmals die 40°C-Marke.

Aua, das grenzt ja fast an Körperverletzung. Bei solchen Temperaturen haben ja insbesondere ältere Personen häufig schon ernsthafte gesundheitliche Probleme.

Beste Grüße

Guido
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01 Okt 2013 13:00 #306503
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  • Australienfan am 01 Okt 2013 13:00
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Bin gerade in einer Schulung und hab nur noch 5 Minuten Mittagspause.

Zur Kabinenfrage: es gab ein kleines Fenster (ca. A4 gross). Das liess sich öffnen. War trotzdem nachts 40 Grad...

Damit, dass ich die Landschaft nicht spektakulär empfand wollte ich niemandem auf den Schlipps treten. Ich bewerte die Attraktivität der Landschaft danach wie viele Bilder ich pro Kilometer Autofahrt gemacht habe. Im Kaokoveld in Namibia kam ich auf durchschnittlich alle 200 Meter ein Foto an einem reinen Fahrtag (130 km Fahrt, ca. 600 Bilder, keine Besichtigungen dabei... nur Fahrt).Auf dieser Teilstrecke in Südafrika habe ich nur alle 5 - 10 km ein Foot gemacht. Aber ich hätte die Fahrt trotzdem nicht missen wollen.
Grosser Reisebericht meiner 1. Namibia-Tour mit vielen Fotos:
namibia-forum.ch/for...uedliche-afrika.html
Letzte Änderung: 01 Okt 2013 13:13 von Australienfan.
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01 Okt 2013 17:27 #306521
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  • bayern schorsch am 01 Okt 2013 17:27
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Hallo Australienfan,

ich finde Deinen Bericht und dir Art einer solchen Reise höchst interessant. Das ist mal was ganz was anderes, auch wenn es für mich nie und nimmer in Frage käme. Aber das ist Geschmacksache.

Du schreibst:
Ich bewerte die Attraktivität der Landschaft danach wie viele Bilder ich pro Kilometer Autofahrt gemacht habe. Im Kaokoveld in Namibia kam ich auf durchschnittlich alle 200 Meter ein Foto an einem reinen Fahrtag (130 km Fahrt, ca. 600 Bilder, keine Besichtigungen dabei... nur Fahrt).Auf dieser Teilstrecke in Südafrika habe ich nur alle 5 - 10 km ein Foot gemacht.

So was hab ich noch nie gehört und ich muss gestehen - Du hast mich wirklich sehr nachdenklich gemacht. Ich bin da schon sehr erstaunt, um nicht zu sagen, irritiert. :unsure:

Bin gespannt, wie das bei Dir so weitergeht.

Viele Grüße
der bayern schorsch
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Reiseberichte Bayern Schorsch
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01 Okt 2013 17:52 #306523
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  • Berg-Eule am 01 Okt 2013 17:52
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Mich irritiert das ebenso, denn ich persönlich reise nicht, um Fotos mit nach Hause zu bringen, sondern um etwas gesehen und im Kopf bzw. im Herzen zu haben. Deshalb habe ich auch keine teure Fotoausrüstung. Mit meiner einfachen Kamera halte ich einiges fest, das ich daheim zeigen kann, aber ansonsten habe ich meine Reise im Kopf - ich mache sie ja für mich und nicht für andere.

Deshalb durchfahre ich nicht schnellstmöglich viele Hunderte von Kilometern, sondern verweile und schaue.

Eine auch für mich ganz neue Ansicht, interessant!
Liebe Grüße von Gabriele


Jeder Augenblick ist von unendlichem Wert. (Seneca)
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01 Okt 2013 21:36 #306552
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Was ich jetzt schreibe könnte den einen oder anderen schockieren, viele können sich das auch nicht vorstellen... das weiss ich aus Gesprächen im Bekanntenkreis.
ansonsten habe ich meine Reise im Kopf - ich mache sie ja für mich und nicht für andere.

... das genau ist mein Problem. Ich habe ein extrem schlechtes visuelles Erinnerungsvermögen. Mit anderen Worten ich kann mich praktisch an keine visuellen Eindrücke von etwas erinnern, was ich gesehen habe - genau deswegen fotografiere ich. Das ist für mich die einzige Art die Erinnerung festzuhalten. Ich kann mir die Ortsnamen merken, ich kann mir Herschernamen und Zahlen gut merken, wenn ich irgendwas in einem Reiseführer lese etc. - aber ich kann mir keine Bilder merken. Das betrifft viele Bereiche. Ich hatte heute z.B. eine Ganztagesschulung (bin Kursleiter) - es gab 6 Teilnehmer. Morgen schule ich die gleiche Gruppe weiter - ich würde es nicht merken, wenn alle 6 Personen bis morgen ausgetauscht wären. Ich würde merken, wenn das Verhältnis Frauen - Männer (5:1) anders wäre oder die Kursteilnehmer morgen viel älter wären (waren alle zwischen 21 und 39 Jahre) - aber wenn Leute vom gleichen Geschlecht in einer ähnlichen Altersklasse morgen auf den Plätzen sitzen, würde ich das nicht bemerken. Wenn ich einen Film schaue kann es passieren, dass ich die Hauptdarstellerin von einer Szene zur nächsten nicht mehr erkenne, weil ich mir nicht ein "Bild" ihres Aussehens merken kann sondern nur sachliche Dinge wie: "rote Haare", "blaues Kleid" etc. - aber eben nicht als Bild sondern als reine Information. Ändert sich der Faktor, an dem ich mir die Person gemerkt habe, erkenne ich sie nicht mehr. Dann frage ich meinen Mann wenn wir zusammen einen Film schauen: "Hat die Frau schon mal mitgemacht" und er antwortet: "Ja, ist die Hauptdarstellerin, aber jetzt trägt sie die Haare offen, vorher zusammengebunden...".

Ich lese auch niemals Romane, weil ich mir keine "Bilder" vorstellen kann - und ohne dass man innerlich Bilder sieht ist Romane lesen irgendwie blöd. Informationen kann ich gut behalten - Bilder nicht. Ich könnte jetzt noch den Ablauf der gesamten 30 Tage Südafrika mit allen Ortsnamen Tag für Tag aufzählen - als definitiv einziger aus unserer Reisegruppe. Ich könnte auch die Ortsnamen und jede einzelne (!) Tagesetappe meiner ersten einmonatigen Namibiatour von vor knapp 5 Jahren aufzählen. Aber ohne Fotos wüsste ich von den Epupafällen nicht mehr, als dass sie ganz im Norden an der Grenze nach Angola liegen und die grössten Wasserfälle des Landes sind - ich hätte kein einziges "Bild" des Wasserfalls im Kopf. Gestern habe ich mir die Bilder von einer Kreuzfahrt, die ich letztes (!) Jahr gemacht habe angesehen und das hat mir wieder deutlich gemacht, dass ich praktisch die gesamte visuelle Information vergessen hätte (und das ist nur 1 Jahr her) - nur dank der Fotos, habe ich visuelle Eindrücke von dem was ich gesehen habe. Früher habe ich kaum fotografiert und dann wusste ich zwar hinterher noch "ich war in Sri Lanka"... aber ausser den Ortsnamen etc. wusste ich nix mehr. Dann habe ich angefangen zu fotografieren und ausschliesslich durch das permanente Wiederbetrachten der Bilder gelingt es mir die visuelle Information zu behalten. Wenn ich dazu komme mache ich Fotobücher von allen Reisen und habe diese auch auf dem Ipad, so dass ich sie jeden Monat wieder betrachten kann.

Also: Ich fotografiere in erster Linie für mich - nicht für andere. Und da meine Erinnerung zu 99% durch das Bildmaterial gebildet wird ist mir eine gute Kamera wichtig, denn Bilder im Kopf habe ich praktisch keine.
Grosser Reisebericht meiner 1. Namibia-Tour mit vielen Fotos:
namibia-forum.ch/for...uedliche-afrika.html
Letzte Änderung: 01 Okt 2013 21:40 von Australienfan.
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