THEMA: Mit ROTEL 9000 km durch das südliche Afrika
29 Sep 2013 08:08 #306254
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  • Tanja am 29 Sep 2013 08:08
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Hallo Australienfan,

mal wieder gaan z tolle Bilder!! Ich mag die von den Pinguinen besonders gern. Uns hat es dort damals auch sehr gut gefallen und ich kann gut verstehen, dass du bei geplanten 15 Minuten Aufenthalt heftig protestiert hast!
Ich freue mich auf die Fortsetzung deines Berichts.
Viele Grüße
Tanja

(die sich solch eine Tour auch niemals vorstellen könnte. Dafür liebe ich die Stille und Einsamkeit zu sehr, außerdem das selbstbestimmte Gestalten des Urlaubs...)
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29 Sep 2013 12:03 #306277
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In Kapstadt haben einige Reisende gemeint, die erste Woche (Johannesburg bis Kapstadt) hätte man sich schenken können, weil das fast nur Fahrt war. Ich sehe das anders. Es war auch eine Art die Weite des Landes zu erleben. Auf Oudtshoorn hätte ich auch nicht verzichten wollen. Und im grossen und ganzen war ich mit der Routenplanung zufrieden. Vielleicht ein Tag mehr an der Garden Route wäre nett gewesen. Andererseits war ein Freund von mir letztes Jahr in Südafrika und hat die Garden Route mit dem Mietwagen gemacht - sämtliche Fotomotive, die mir von seinem Fotobuch in Erinnerung geblieben sind, habe ich auf unserer Rotel-Tour auch gesehen.

@Tanja
Danke für das Kompliment. Die Pinguine waren eines der Highlights für mich :-)

@RT-Treiber
Ich mach nicht immer so viele Urlaube, der letzte ist auch schon wieder ein halbes Jahr her. In nächster Zeit häuft es sich etwas. Ich bin selbstständig und daher nicht auf die 25 Tage Urlaub beschränkt, die in der Schweiz üblich sind. Aber dafür kenne ich dann auch, wenn ich zuhause bin keine 38 Std. Woche... heute (Sonntag) bin ich z.B. den 10. Tag am Stück auf einer Messe. Der nächste Tag in meinem Kalender ohne Termine ist am Sonntag, 5. Januar 2014.
Grosser Reisebericht meiner 1. Namibia-Tour mit vielen Fotos:
namibia-forum.ch/for...uedliche-afrika.html
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29 Sep 2013 21:44 #306354
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11. Tag: Von Kapstadt nach Springbok

Heute war ein reiner Fahrttag. Wir starteten nach dem Frühstück um 8.00 Uhr in Kapstadt und hatten rund 550 km nach Norden vor uns bis Springbok kurz vor der namibianischen Grenze.


Insgesamt waren wir unterwegs von 8.00 Uhr bis 17.00 Uhr. Die Landschaft war nicht wirklich spannend.


Um 11.00 Uhr machten wir einige Minuten Pause, da unser Guide uns ein Rooisbosfeld zeigen wollte. Roibuschtee ist sowas wie ein Nationalgetränk in Südafrika.


Zur Zeit bauen etwa 300 Farmer in Südafrika Rotbusch an. Der Rotbusch wird weltweit ausschließlich im Gebiet der Zederberge etwa 200 km nördlich von Kapstadt, rund um die Städte Clanwilliam und Citrusdal angebaut.


Beidseitig der kleinen Strasse befinden sich Rooibos-Felder


Rooibosfeld


Wir machen ein knapp einstündige Mittagspause in Vanrhynsdorp nach 280 km


Die Gegend rund um Springbok erreichen wir kurz vor 17.00 Uhr


Was mich ein bisschen an dieser Art zu reisen stört, ist dass wir fast nichts von den Städten sehen. Wir übernachten auf einem Campingplatz ausserhalb des Ortes. Ich weiss nicht mal wie weit es bis Springbok noch ist. Es besteht keine Möglichkeit abends noch irgendwohin zu gehen. Auf dem Campingplatz entdeckten wir diese (laut Guide giftige) Heuschrecke, die sich gerade gehäutet hatte.


Heute ist übrigens Koffertag


Alle 3 Tage darf man auf der Reise an seinen Koffer, für die Zeit dazwischen gibt es eine normale Reisetasche, die tagsüber in der Kabine und nachts im Vorzelt steht. Von mir aus hätte auch nur alle 6 Tage Koffertag sein können...
Grosser Reisebericht meiner 1. Namibia-Tour mit vielen Fotos:
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Letzte Änderung: 29 Sep 2013 22:58 von Australienfan.
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30 Sep 2013 09:08 #306372
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  • lionfight am 30 Sep 2013 09:08
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Ich finde Deinen Bericht nach wie vor sehr interessant.
Auch wenn ich vieles eher wie eine Hatz empfinde. "Der Weg ist das Ziel" hat hier wirklich seine extremste Bedeutung erreicht.
Diese Interesselosigkeit vieler Busfahrer ist mir auch schon oft aufgefallen. Im Zweifel ist tratschen und essen wichtiger wie etwas anschauen.

Ich könnte mir nach wie vor nicht nicht vorstellen so etwas zu machen. Dein Bericht hat mich eher noch bestärkt.


Gruß!
der Joe
"I detest racialism, because I regard it as a barbaric thing, whether it comes from a black man or a white man." Nelson Mandela

10x Süfafrika, 2x Namibia, 1x Botswana, 1x Zimbabwe, 1x Tanzania
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30 Sep 2013 11:28 #306377
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  • Berg-Eule am 30 Sep 2013 11:28
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Wunderschöne Bilder zeigst du uns - obwohl auf dieser Reise so wenig Fotomöglichkeiten waren!
Besonders die Pinguine habe ich mit Begeisterung angeschaut. Ich habe sie bisher nur vor Lüderitz von einem Segelboot aus gesehen, da war starker Nebel und Eiseskälte - nicht gerade das Richtige, um lange zu verweilen und zu genießen! ;)

Bei unseren beiden Busreisen hatten wir das Glück, dass der Fahrer sehr flexibel war und von sich aus noch lohnende Ziele ansteuerte, die im Reiseplan nicht vorgesehen waren.

Allerdings habe ich - wie du bei den Pinguinen - über einige der Mitreisenden immer wieder den Kopf geschüttelt: Sie schliefen oder lasen im Bus anstatt hinauszuschauen (waren alles "Ersttäter"), in den Lodges stürmten sie sofort an die Bar, statt die Tiere oder den Sternenhimmel zu betrachten, musste an der Bar geratscht werden, in Städten war nur wichtig, wo man Bier kaufen konnte, ... :sick:

Allerdings kann ich nicht nachvollziehen, dass du die Landschaft teilweise langweilig fandest. Ich finde jede Landschaft interessant, aber die Details sieht man wohl nicht so gut vom Bus aus, das habe ich bei der diesjährigen Autotour gemerkt.

Was mich noch interessieren würde: Bekamt ihr unterwegs Infos vom Fahrer über die Gegend, die ihr durchfahren habt? Wir haben damals von unserem Fahrer sehr viel erfahren über Land, Leute, Tiere, Pflanzen, Geologie, ...
Liebe Grüße von Gabriele


Jeder Augenblick ist von unendlichem Wert. (Seneca)
Letzte Änderung: 30 Sep 2013 11:30 von Berg-Eule.
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30 Sep 2013 17:25 #306417
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12. Tag: Von Springbok bis Keetmanshoop

Morgens um 7:00 Uhr gab es in der Regel Frühstück. Wir hatten übrigens den Grossteil des Urlaubs grandioses Wetter. Das hat mich sehr positiv überrascht, ich hatte gefürchtet, es würde die meiste Zeit regnen oder bewölkt sein.

Frühstücksauswahl




Um 8:00 Uhr war in der Regel Abfahrt. Unser erstes Ziel heute war Springbok


Die 10'000-Einwohner-Stadt Springbok ist ein Versorgungszentrum im Namaqualand.


Ihren Namen erhielt die Stadt nach den grossen Springbockherden, die im 19. Jahrhundert diese Gegend durchstreiften, bis diese dann von den Siedlern fast ausgerottet wurden.


Das Einzige, was wir wirklich von Springbok sahen war wieder mal nur der SPAR-Supermarkt. Zeit noch durch den Ort zu schlendern gab es natürlich nicht.


Eine halbe Stunde nachdem wir Springbok verlassen hatten passierten wir den kleinen Ort Steinkopf, der im 18. Jhd. von Missionaren gegründet wurde. Einen Stopp gab es nicht.


Unsere Fahrt auf der N7 führte übrigens quer durch das Namaqualand, welches für die Wüstenblüte bekannt ist. Ende August / Anfang September verwandelt sich diese Wüste in ein Blütenmeer, falls es geregnet hat.


Um so weiter wir nach Norden kommen, desto häufiger sehen wir Köcherbäume.


Von Springbok sind es 120 km auf der N7 bis zur namibianischen Grenze


Kurzer Fotostopp. Also um genau zu sein: Für mich war es ein Fotostopp, für einige andere eine Pinkelpause und für wieder andere ein Zigarettenstopp. Je nach individuellem Bedüfnis halt...


Kurz vor der Grenze nach Namibia


Der Oranje-Fluss ist die Grenze nach Namibia. An den Grenzübergängen darf nicht fotografiert werden.



Die Überquerung der Grenze kostet uns gut eine Stunde. Jeder muss mit seinem Pass am Immigrationschalter anstehen - einmal für die Ausreise aus Südafrika und ein weiteres Mal für die Einreise nach Namibia. Die Behausungen auf der namibianischen Seite direkt hinter der Grenze machen erstmal einen sehr einfachen Eindruck


In Namibia ändert sich sehr bald der Strassenzustand. Wir fahren nun nicht mehr auf Asphalt sondern erstmal auf einer breiten Schotterstrasse.


Ich bin ein bisschen geschockt, dass unser Fahrer gut 100 km/h auf der Schotterpiste fährt. Zumindest bei kleineren Autos wäre das sehr gefährlich, weil dann das Auto die Bodenhaftung verliert. Keine Ahnung, wie das bei einem 40-Tonnen-Bus inkl. Anhäger ist. Ich weiss, dass Schotterstrassen dazu verleiten schnell zu fahren. Wir haben auf unserer Selbstfahrerreise damals eine Strikte Obergrenze von 70-75 km/h eingehalten, auch wenn es bei gutem Strassenzustand sehr verlockend gewesen wäre schneller zu fahren. Ausnahmslos ALLE Reisenden mit denen ich mich damals unterhalten hatte und die ich fragte, wie schnell sie auf den Schotterpisten fahren sagten "ca. 100 km/h". Solange nix Unvorhergesehenes passiert geht das auch gut... aber wenn ein Tier vor's Auto springt oder ein Reifen platzt kann diese Geschwindigkeit sehr gefährlich sein. Auf einer 200 km langen schnurgeraden Strecke durch eine halbwüstenartige Landschaft wurden wir bei unserer Selbstfahrerreise mal von einem ca. 100 km/h fahrenden Auto überholt. Wir haben kurz diskutiert und beschlossen unsere 70-km/h-Policy einzuhalten, auch wenn es manchmal etwas eintönig ist... 2 Stunden später sahen wir wie der Wagen, der uns zuvor mit 100 km/h überholt hatte auf dem Dach neben der Strasse lag nachdem er sich überschlagen hatte. Und das war eine schnurgerade Strecke!


Fotostopp auf dem Weg zum Fish River Canyon


Die Piste zum Fish River Canyon


Gegen 14:00 Uhr erreichen wir den Fish River Canyon. Hier machen wir eine Stunde Mittagspause. In dem schattigen Unterstand besteht die Möglichkeit ein am Morgen in Springbok gekauftes Picknick zu verzehren.


Der Fish River Canyon ist nach dem Grand Canyon in den USA der zweitgrösste Canyon der Welt. Während sicher 90% der Leute auf der Strasse sagen können wie der grösste Canyon der Welt heisst werden vermutlich keine 5% den zweitgrössten benennen können. Mit anderen Sachen ist's ähnlich... jeder kennt den Namen des ersten Menschen auf dem Mond ... aber nur die wenigsten den des zweiten!


Der Canyon liegt an einer der heissesten Stellen Namibias. Hier wurden schon Temperaturen über 50°C gemessen. Während unserer Besichtigung waren es 42°C.


Vom Fischfluss Canyon bis zum Tagesziel, Keetmanshoop, sind es 300 km. Die letzten 40 km auf der asphaltierten B4.


Wir erreichen den Campingplatz in Keetmanshoop um 17.20 Uhr. Insgesamt sind wir heute 500 km gefahren, unterbrochen von einer Stunde Warterei an der Grenze und einer Stunde Mittagspause am Canyon. Wir übernachten auf einem Campingplatz am Schützenhaus.


Abends erklärte ich einigen aus der Reisegruppe etwas über die Blaue Stunde. Da einige das offenbar nicht kannten machte ich ein paar Bilder, um die Blaue Stunde vorzustellen. In dieser Nacht erreichte die Temperatur in meiner Rotel-Kabine übrigens erstmals die 40°C-Marke.
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Letzte Änderung: 30 Sep 2013 17:26 von Australienfan.
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