Nein, ich bin nicht eingeschnappt... es gab ja auch einige, die den Bericht regelmässig gelesen haben und ihn interessant fanden. Es liegt wirklich daran, dass Zeit für mich absolute Mangelware ist. Ich habe beruflich in meiner Firma Hauptsaison und leite noch ein weiteres Projekt, was noch mehr Zeit frisst (hab allein letzte Nacht von 20.00 Uhr bis 6.00 Uhr morgens daran gearbeitet). Meistens arbeite ich tagsüber in meiner Firma und nachts und am Wochenende an dem anderen Projekt, bin deswegen praktisch jedes Wochenende im Ausland unterwegs - letztes Wochenende waren es über 2000 Bahnkilometer, dieses werden es nur 800 und nächstes Wochenende wieder über 2000 Bahnkilometer. Mein durchschnittlicher Arbeitstag geht zwischen 15 und 18 Stunden - an 7 Tagen pro Woche. Da ist es dann Luxus, sich Zeit für so einen Bericht nehmen zu können.
So, weiter geht's:
19. Tag: Etosha: Von Okaukuejo nach Namutoni
Heute wollte ich bei Sonnenaufgang am Wasserloch sein und stand deswegen bereits um 6:00 Uhr auf.
Das Rotel im Camp Okaukuejo kurz vor Sonnenaufgang
Sonnenaufgangsstimmung
Am Wasserloch war fast gar nix los
Ausser Springböcken, Kudus und Zebras liessen sich keine Tiere blicken.
Ich ging zurück zum Rotel und beobachtete einige Zeit die Webervögel in diesem Nest. Die Nester können übrigens so gross werden, dass sie einen Baum zum Einsturz bringen können.
Webervogel
Um 8:00 Uhr verliessen wir das Camp und machten uns auf zur ganztägigen Pirschfahrt durch den Park
Unser erstes Ziel war das 20 km entfernte Wasserloch Gemsbokvlakte... hier war echt was los. Hunderte von Zebras machten hier gerade Halt!
Auch wenn man auf dem Bild sicher nicht viel erkennen kann, es soll nur die Ausmasse demonstrieren. Selbst unser südafrikanischer Reiseleiter meinte, er hätte in seinem ganzen Leben noch nie so viele Zebras auf einmal gesehen.
Es wird geschätzt, dass 6000 Zebras im Etosha Park leben... ein Grossteil davon war hier versammelt!
Auch unser Fahrer Reinhard ist sehr beeindruckt und macht Fotos
Das Rotel ist geradezu umzingelt von mehreren Hundert Zebras!
Auf der Fahrt zum nächsten Wasserloch sehen wir eine Giraffe
Und dann ein perfektest Timing: Genau als wir am Wasserloch Olifantsbad ankommen marschiert ein Löwe aus dem Gebüsch
Grosse Aufregung im Bus. Die wenigsten haben bereits einen wilden Löwen gesehen. Leider ist er total im Gegenlicht.
Schliesslich kommen noch weitere Löwen nach. Leider waren sie ziemlich weit weg und die ganze Zeit im Gegenlicht.
Ich denke, dass die meisten aus der Gruppe kein brauchbares Bild hinbekommen haben. Das hier ist mit über 600mm Brennweite fotografiert und wegen dem Gegenlicht aufwendig nachbearbeitet.
Wir setzen unsere Fahrt fort und können einen Blick auf die riesige weisse Etosha-Pfanne werfen
Desto weiter wir in die Parkmitte kamen, umso weniger Tiere sahen wir. Rund um das Camp Halali waren viele Wasserlöcher völlig ohne Tiere. Zwischen 10.00 Uhr und 15.30 Uhr sahen wir fast keine Tiere!
Im Camp Halali in der Parkmitte machten wir von 12:30 Uhr bis 13:30 Uhr Mittagspause.
Swimming Pool im Halali Camp
Auf dem Weg zum Laden in Halali entdecke ich diesen Toyota mit Berner (!) Kennzeichen. Die verwirklichen nach den Beschriftungen auf dem Auto meinen Lebenstraum: Mit dem 4x4-Camper um die Welt. Genau das wäre meine Art zu reisen (so habe ich es ja bereits mehrfach in Australien und auch schon in Namibia gemacht). Am liebsten wäre ich umgestiegen.
Vogelnester am Strassenrand
Erst am Nachmittag am Chudop-Wasserloch sahen wir wieder Tiere
Gnu mit Jungtieren am Chudop Wasserloch
Unser Reiseleiter dementierte dass das das ist, wonach es aussieht... er meinte es sei nur eine Machtdemonstration zwischen zwei Männchen... ich bin mir da ja nicht so sicher...
Chudop Wasserloch, eines der am stärksten von Tieren frequentierten Wasserlöcher des Parks. Bei meinem letzten Etosha-Besuch haben wir hier stundenlang gestanden!
Girffen haben's beim Trinken schwer...
Um 16:00 Uhr erreichen wir das Camp Namutoni. Ich bin nicht ganz glücklich mit der frühen Anreise im Camp: Genau jetzt beginnen die für die Tierbeobachtung besten drei Stunden des Tages. Und wir müssen diese im Camp verbringen, anstatt an den umliegenden Wasserlöchern.
Okay, ein Grossteil unserer Gruppe scheint mehr auf Entspannung und Baden anstatt auf Tierfotografie zu stehen. Das ist dann wohl der Unterschied, ob man eine Rotel-Reise oder eine Foto-Reise bucht...
Im Camp Namutoni steht ein altes Fort, in dem ein schönes Restaurant und eine Bar untergebracht sind
Bei einem Spaziergang entdeckte ich einen Mungo, der gerade einen Frosch gefangen hatte
Unweit davon entdeckte ich eine Art Nest. Hier sind vor wenigen Tagen offenbar eine Reihe Jungtiere geboren worden.
Die Jungtiere wurden von einem Ort zum anderen getragen
Mungo mit Jungtieren
Den Sonnenuntergang verbrachte ich am Wasserloch von Namutoni - allerdings war das Wasserloch so schlecht platziert, dass man es kaum sehen konnte. Aber es gab auch keine Tiere.
Also konzentrierte ich mich auf ein paar Aufnahmen der Abendstimmung
Das Fort Namutoni in der blauen Stunde. Hier drin gab es ein Restaurant, in dem man im Hof bei Kerzenlicht hätte zu Abend essen können - ich hätte es 100x besser gefunden, den Spätnachmittag (also eine der Top-Zeiten des Tages) an den Wasserlöchern zu verbringen und dafür anschliessend hier im Restaurant zu essen als die Kocherei am Rotel. (Hab vom Camping-Abendessen aber auch so nix mitbekommen, weil ich die Mungos entdeckt hatte und da relativ lang fotografierte hatte ich es verpasst).