THEMA: Mit ROTEL 9000 km durch das südliche Afrika
12 Okt 2013 14:01 #307941
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  • travelNAMIBIA am 12 Okt 2013 14:01
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Hi Australienfan,

ich lese übrigens auch mit.
Nur eine Info zu "Bei dieser Dame könnte es sich theoretisch auch um eine Hererofrau handeln, die sich als "Himba" verkleidet hat.". Die Himba sind Hereros und unterscheiden sich nur in ihrer Lebensweise von diesen.

Viele Grüße aus Windhoek
Christian
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13 Okt 2013 20:46 #308095
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18. Tag: Von Khorixas nach Etosha (Okaukuejo)

Heute hatten wir 280 km vor uns. Die Route führte von Khorixas mit einem Abstecher zum Vingerklip über Outjo bis zum Okaukuejo Camp im Etosha Park. Wie üblich verliessen wir um 8.00 Uhr den Campingplatz.


Nach knapp 50 km bogen wir auf die nicht asphaltierte D 2743 ab. Diese bietet einen imposanten Ausblick in das Tal der Ugab-Terrassen.


Unser Rotel hinterliess eine mehrere Hundert Meter lange Staubwolke


Der erste kurze Fotostopp erfolgte spontan als unser Reiseleiter einen Termitenhügel entdeckte


Termitenhügel können sehr groß werden und mehrere Millionen Termiten beherbergen. Vor allem in Afrika prägen sie oft das Bild von Steppenlandschaften. Bei Bauten der afrikanischen Termiten wurden Höhen von bis zu sieben Metern und ein Basis-Durchmesser von bis zu 28 Metern gemessen. Das Baumaterial der Termitenhügel setzt sich aus Erde und zerkautem Pflanzenmaterial (Zellulose) zusammen, als Bindemittel dienen Kot und Speichel der Termiten. Diese Mischung erreicht eine enorme Festigkeit und Härte, die etwa jener von Sandstein entspricht. Das Zentrum eines Termitenhügels bildet die Kammer mit der Termitenkönigin, dem einzigen fruchtbaren Weibchen, das sämtliche Eier des Insektenvolkes produziert. Um die Kammer der Königin herum erstreckt sich der meist konzentrisch angelegte Bau.



Auch unser Fahrer Reinhard nutzt die eine oder andere Gelegenheit Fotos zu machen und steigt dafür schon mal auf das Dach des Rotels...



Unser erstes Tagesziel erreichten wir gegen 9:30 Uhr: Die 35 m hohe Vingerklip (Fingerklippe) ist auch als Kalkkegel bekannt und erhebt sich rund 75 km östlich von Khorixas. Sie wurde aus einem Kalksteinplateau herauserodiert, das vor über 15 Mio. Jahren entstanden ist.


Wer Lust hatte konnte die Vingerklip besteigen. Ein nicht allzulanger Pfad führte hinauf. Die Vingerklip liegt im Zentrum eines Tals, das an den amerikanischen Wilden Westen erinnert und deshalb auch das "Arizona von Namibia" genannt wird.


Von der Vingerklip aus hat man einen guten Ausblick über die Landschaft und einige andere Ugab Terrassen. Trotzdem zogen es übrigens einige Mitreisende vor, lieber unten beim Rotel zu bleiben. Und das obwohl der Aufstieg keineswegs sonderlich lang oder sehr anstrengend gewesen wäre.


Nach rund 40 Minuten setzten wir die Fahrt Richtung Outjo fort.


Outjo erreichte wir gegen 11:30 Uhr und es gab eine Möglichkeit die Vorräte im Supermarkt aufzufrischen und zum Mittagessen wurde eine Bäckerei empfohlen. Was mir hier ziemlich gegen den Strich ging war die extrem lange Mittagspause: Erst um 14:00 Uhr ging es weiter - eine Stunde Mittagspause hätte längstens gelangt und wir hätten am Abend noch etwas mehr Zeit im Etosha Park gehabt.


Die 2,5stündige Mittagspause erscheint noch absurder, wenn als Lokal für die Mittagspause eine deutsche Bäckerei empfohlen wird - alle Gerichte hier waren binnen maximal 5 Minuten zubereitet und nach weiteren maximal 10 Minuten verzehrt.


Die knapp 100 km von Outjo bis zum Etosha Park schafften wir in einer Stunde.


Der Etosha-Park ist einer der bekanntesten Tierparks der Welt.


Im Etosha Park darf nur maximal 60 km/h gefahren werden - Tiere haben immer "Vorfahrt". Eigentlich hatte ich erwartet, dass wir den ganzen Nachmittag mit Pirschfahrten im Park verbringen - stattdessen fuhren wir nur die 15 km bis zum Camp Okaukuejo.


Zebras sahen wir zuhauf...


Zebra im Etosha Park


Für Springböcke wurde gar nicht mehr angehalten... so viele hatten wir davon gesehen.


Oft versammelten sich die Tiere unter einem Baum im Schatten


Kudubulle


Um 16:00 Uhr erreichten wir unser Tagesziel, Okaukuejo - das Camp im Park mit dem schönsten Wasserloch!


Direkt neben unserem Rotel war ein Webervogelnest




Mich zog es in Okaukuejo natürlich zum Wasserloch, was rund 250 Meter von unserem Rotel entfernt war. Hier war den ganzen Nachmittag noch etwas los.


Natürlich hoffte ich auf was Spektakuläres... einen Löwen, der einen Springbock erlegt oder so etwas... aber es blieb friedlich.




Weisshand Nashornvogel




Gnu umgeben von zig Springböcken


Da mir ein tschechischer Fotograf, der ebenfalls hier am Wasserloch wartete sagte, er hätte gestern Abend einen Löwen hier gesehen, traute ich mich gar nicht mehr das Wasserloch zu verlassen - nicht dass ich genau in den paar Minuten weg wäre, wenn der Löwe käme. Daher verzichtete ich auch auf das Abendessen und verbrachte den ganzen Abend am Wasserloch - der Löwe liess sich leider nicht blicken.


Oryx


Das Land hier war in früherer Zeit äusserst wildreich. Es enthielt einige der grössten Elefanten- und Nashornpopulationen der Welt. Die Nachrichten vom Wildreichtum lockten jedoch Freibeuter an. Elfenbein brauchte man für Klaviertasten und Billardkugeln, Straussenfedern für die Hüte der Damen und das Horn der Nashörner wurde von reichen Chinesen als Jugendelixier gekauft.


Die Eingeborenen hatten nichts gegen die Wilderer, denn sie brauchten diesen nur zu folgen, um genügend Fleisch zu haben. So endete die Massenjagd auf Elefanten mit ihrer völligen Ausrottung. Selbst in der Etosha-Pfanne war um 1880 kein einziger Elefant mehr vorhanden. Als in der deutschen Kolonialzeit Schutztruppen hierher kamen, reichte das Antilopenfleisch nicht mehr aus, um die wenigen Menschen zu ernähren.


1907 erklärte der Gouverneur von Lindequist ca. ein Viertel der Fläche von Namibia zum Naturschutzgebiet. Die Etosha-Pfanne mit ihrer Umgebung gehörte auch dazu. Schnell konnte sich die TIerwelt wieder regenerieren.


Damals war die Parkgrösse auf rund 93'000 km2 festgelegt. Ab 1947 wurde das Naturschutzgebiet sukzessive verkleinert, um der wachsenden einheimischen Bevölkerung mehr Lebensraum zu verschaffen. 1970 wurde die heutige Grösse von gut 22'000 km2 festgelegt.


Heute findet man im Etosha National Park nahezu alle Grosstierarten des südlichen Afrika sowie eine beeindruckende Anzahl verschiedener Vogelarten.


Sonnenuntergangsstimmung am Wasserloch von Okaukuejo. Übrigens gibt es hier mobiles Internet - ich konnte meinem Mann live vom Wasserloch hier draussen per Handy ein paar Bilder nach Hause schicken ;-)


Mit der Abenddämmerung liessen sich auch einige Elefanten blicken.


Im Etosha Park leben 1500 - 2000 Elefanten.




Elefanten leben in Familien, bestehend aus einer älteren Kuh und ihren verschiedenaltrigen Nachkommen. Diese schließen sich oft zu Sippenverbänden zusammen und manchmal zu großen Herden von bis zu 100 Tieren. Erwachsene Bullen bewegen sich unabhängig zwischen den Familien.


Sehr schöne Stimmung abends gegen 20.00 Uhr am Wasserloch. Zu sehen ist ein Elefant und ein Nashorn.


Ich war von 16:00 - 0.00 Uhr durchgehend am Wasserloch.


Irgend ein Tier war eigentlich immer da... mal kam ein Elefant, dann ein paar Giraffen, dann ein Schakal... aber alle schienen sich irgendwie in Zeitlupe zu bewegen.


Nashorn am Wasserloch von Okaukuejo


Hier zu fotografieren ist übrigens gar nicht so leicht. Das Wasserloch ist zwar beleuchtet, aber es verlangt doch einiges von der Kamera noch halbwegs brauchbare Bilder zu machen. Dieses Foto ist beispielsweise mit einem ISO-Wert von 6400 aufgenommen.


Nashornmutter mit Jungtier


Dieses Nashorn badete erst eine Zeitlang im Wasser und beschloss dann ganz neugierig auf mich zuzukommen...


Hier ist es nur noch wenige Meter von mir entfernt. Da war mir dann schon ein wenig mulmig... es gab an dieser Stelle keine Absperrung zwischen mir und dem Tier, die ein Nashorn hätte aufhalten können. Mitlerweile war es Mitternacht und ich war ganz allein am Wasserloch. Greifen die Tiere eigentlich manchmal harmlose Fotografen an....?


Als das Nashorn nur noch 3 Meter von mir entfernt war, beschloss ich sicherheitshalber das Feld zu räumen und machte mich auf den Weg zurück zum Rotel.
Grosser Reisebericht meiner 1. Namibia-Tour mit vielen Fotos:
namibia-forum.ch/for...uedliche-afrika.html
Letzte Änderung: 13 Okt 2013 20:50 von Australienfan.
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13 Okt 2013 21:52 #308101
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  • Rocky1964 am 13 Okt 2013 21:52
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Hi,

wie immer sehr schöne Bilder. Wenn ich überlege wie unsere mit der Pentax Optio W90 sind! :( :huh: :blink: :S

Und Ihr seid wirklich bis auf den Vingerklip hoch geklettert? So bergersteigermäßig? ;)
Oder doch nur bis zum Sockel des Vingerklip? :whistle:

2,5h in Outjo sind natürlich etwas viel. Außer einfachen Läden und Einkaufszentren sowie Bäcker gibt's da nicht viel. Aber vielleicht durfte oder wollte Rotel ja nicht so früh in Okaukuejo sein. Nicht daß einer noch fragt, was man mit dem freien Nachmittag in Okaukuejo machen kann... :woohoo:

Gruß

Rocky

...der schon öfter 4x4 in Afrika war...

www.4x4club-leipzig.de/
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Letzte Änderung: 13 Okt 2013 21:53 von Rocky1964.
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13 Okt 2013 23:53 #308108
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  • piscator am 13 Okt 2013 23:53
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Hi, kurze Anmerkung: Der mit dem gelben Schnabel ist ein Gelbschnabeltoko.

Gruß Piscator
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14 Okt 2013 11:05 #308138
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  • Australienfan am 13 Okt 2013 20:46
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@Rocky
Du musst bedenken, dass die Bilder den "Preis" haben, dass ich z.B. die meiste Zeit mit über 5 kg Gewicht um den Hals herumlaufe. In der Regel hatte ich zwei sehr schwere Spiegelreflexkameras umhängen. Das ist nicht jedermanns Sache. Und das war wg. Rotel natürlich eine abgespeckte Kameraausrüstung. In den anderen Urlauben wiegt mein Fotorucksack über 10 kg...

Und mit dem Vingerklip hast Du natürlich Recht: Wir sind selbstverständlich nur bis zum Sockel gelaufen ;)
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Letzte Änderung: 14 Okt 2013 11:06 von Australienfan.
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14 Okt 2013 11:43 #308141
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  • Rocky1964 am 13 Okt 2013 21:52
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Australienfan schrieb:
...dass die Bilder den "Preis" haben, dass ich z.B. die meiste Zeit mit über 5 kg Gewicht um den Hals herumlaufe. In der Regel hatte ich zwei sehr schwere Spiegelreflexkameras umhängen...
Dafür unsere Hochachtung.

Hast Du auch Bilder vom Lagerleben rund ums Rotel? Und vom Okaukuejo Camp?

Gruß

Rocky

...der schon öfter 4x4 in Afrika war...

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Letzte Änderung: 14 Okt 2013 12:01 von Rocky1964.
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