Fortsetzung
Also, es war ja eh klar, dass wir im April die SandRidge Road, und nicht die Marsh Road wählen würden. Und das hatten uns die Leute, mit denen wir am North Gate geplaudert hatten, auch SEHR ans Herz gelegt, denn in der Marsh Road würde man ziemlich sicher im Matsch versinken…. Sie selber seien die Sand Ridge Road kaum durch gekommen. Aber nicht etwa wegen Tiefsand, sondern wegen Tiefmatsch!
Bei ihnen hatte es nämlich 3 h am Stück tropisch geregnet gehabt! Ja, und nun waren wir einen Tag später dran, und man konnte auch an der Straße und den Matschmulden erkennen, dass vor kurzem das Wasser noch sehr viel höher gestanden haben muß.
Volker fährt das erste Stück recht langsam und „besonnen“ – denn im Moremi hatten die Matschmulden eine andere Qualität, mit keiner-weiß-was-einen-überrascht und viele plötzliche „unterirdischen“ Kanten, aber hier sind wir nun schon eine ganze Zeit unterwegs, und die Straße ist eigentlich „gleichförmig“: ein permanentes wellenförmiges auf und ab, als ob jemand in sehr regelmäßigen Abständen diese Mulden vermessen hätte!
Sie sind auch allesamt harmlos und geschmeidig, so dass Volker irgendwann meint: „Also, das macht hier alles einen harmlosen Eindruck – wenn wir in dieser Geschwindigkeit weiterfahren, kommen wir wer weiß wann an. Ich glaube, ich schalte jetzt mal in einen anderen Fahrstil. Alle einverstanden???“ – „Jaaaaah!“
schreit die Besatzung einstimmig – doch dafür müssen wir die Fenster schließen!
Tabea vergißt anfangs, das eine hintere Schiebefenster zu schließen, und die Spuren davon sieht man noch heute auf der Matratze….
Hui! Jetzt macht es RICHTIG Spaß!
Die Kinder jauchzen bei jedem „SPLASH!“
Spätestens hier haben wir die anderen dann weit abgehängt….. Und auch wenn ich nach ca. Nr. 50 aufhöre zu zählen: es geht vermutlich 350 mal so….. vielleicht warn’s auch 550….. Bis sich plötzlich die Vegetation ändert und wir uns: in Savuti wieder finden!
Also Fazit zu dieser "legendären" Tiefsandstrecke: wir haben uns die ganze Zeit über gefragt, wann denn endlich der Tiefsand kommt…..
Nix mit Reifendruck ablassen! Das haben wir in diesem April in Botswana nicht ein einziges Mal gebraucht!
Aus diversen Gründen hatten wir für Savuti ja keine Zeit eingeplant.
Grund Nr.1: wir hatten nicht genügend Tage.
Grund Nr.2: das Camp war uns mit 50 Dollar pro Person zu teuer.
Grund Nr.3: im Forum hatte ich mehrere Stimmen gehört, die Savuti inzwischen nicht mehr für besonders lohnenswert halten.
So war eigentlich der Plan gewesen, durch zu fahren. Aber während Volker das Auto so durch die 350 oder 550 puddles steuerte, habe ich mich ein wenig in den Führer/Karte vom Chobe geschmökert, und darauf entdeckt, dass es in Savuti ja noch ein kleines feines Wegenetz um einige pans herum usw. gibt. Das hat mich dann doch sehr verlockt, noch hier oder da eine kleine Schleife einzubauen!
Die Gegend gefällt uns auf Anhieb gut, und Volker ist auch sofort einverstanden. Ich glaube, es ist ca. 1 Uhr, als wir Savuti erreichen, so dass wir also noch etwas Zeitpuffer haben.
Wir biegen von der Hauptstraße nach rechts zu dem ersten größeren Tümpel ab, wo uns auch eine Schar Comb Ducks begrüßt:
Da alles sehr flach uns graslos ist, erlauben wir uns auszusteigen und waschen unsere Guck-Luken!
Inzwischen konnte man nämlich durch die Fenster nicht mehr nur noch keine Fotos mehr machen, sondern auch so beim raus Schauen nicht mehr viel sehen!
Und vielleicht – tja ganz vielleicht – sehen wir doch jetzt endlich noch unsere Löwen!!!!!?
Zunächst bleibt es außer der Vögel erst mal nur bei ein paar Gnus und Impalas – aber nach dem gestrigen „Nieten-Tag“ sind wir total glücklich über jedes Tier und fast verzückt von dieser wunderschönen Landschaft! (endlich nicht mehr nur noch GESTRÜPP!!!
)