Mankwe Lodge - Camping Platz:
Wir scheinen die einzigen Gäste zu sein – werden aber recht freundlich begrüßt. Während Volker In einem großen Zelt, das als Reception dient, einige Formulare ausfüllt, spaziere ich mal zwischen den kleinen, recht hübsch gebauten Hütten herum. Wenn Mankwe so schlecht bewertet wird, will ich mich doch wenigstens mal umschauen und mir eine Meinung bilden:
Also, die Anlage an sich gefällt mir und den Kindern eigentlich recht gut. Es ist im Busch gelegen, macht einen rustikalen, aber sauberen Eindruck. Das entspricht uns erst mal (ich mag pompöse Lodges nicht). Die kleinen 2-Bett-Hütten sind recht neu gebaut und blicken in eine etwas lichtere Ebene. Der einst abgebrannte kleine Pool ist wieder hergerichtet, und dazwischen schlängeln sich hübsche, von Solarlampen gesäumte kleine Schotterwege. So auf den ersten Blick kann ich nicht meckern. Jedoch kann ich weiter nichts zu der Lodge sagen, da wir dort ja auch keinerlei Essen zu uns genommen haben.
Dann werden wir zu unserem Campingplatz geschickt, der (wie zuvor auch von freshy bemerkt) ziemlich weit von der Lodge entfernt liegt. Man fährt den Sandweg wieder zur Hälfte zurück Richtung Straße (den Abzweig zu den Campingplätzen hatten wir vorher schon gesehen, mussten aber zur Anmeldung ja bis zur Lodge fahren).
Schlecht ist auch das auf den ersten Blick nicht: im Gebüsch tut sich ein größerer Sandplatz auf, in dessen Mitte einige größere, schlanke Bäume stehen. Ein Wassertank steht in einem Baum (man hatte uns gesagt, wir müssten dort den Hahn öffnen – und bei Verlassen des Camps bitte auch wieder schließen). An der Feuerstelle hat man uns eine ordentliche Portion Holz hingelegt.
Bald wird die Sonne uns verlassen, und so bauen wir flink Zelte auf!
Die Dusch- und Toilettenörtlichkeiten begeistern die Kinder anfangs: die Eimerdusche sieht abenteuerlustig aus – und entpuppt sich am Ende auch als „abenteuerlich“…. Im Bild hinten mit Planen abgehängt zu sehen)
Neben dem Waschbecken kriecht an der Wand eine hübsche grünliche dicke Raupe.
Erst später zu Hause dämmert mir: DAS war ein Mopane-Wurm!!! Und ich bereue, ihn nicht fotografiert zu haben!
Als ich das den Kindern sage, meint Benni: „Ja klar!!!! Wieso sind wir da nicht drauf gekommen!? Auch die Bäume dort hingen voll davon!“
Andrerseits bin ich nicht böse, dass uns das dort nicht klar geworden war – sonst hätte Joel sie in eine Tüte vom Baum geklaubt und einige Tage später hätten wir uns im Auto über einen penetranten Geruch gewundert….
Das Klo stinkt in einem Radius von mindestens 10 Metern, und zeigt die Hinterlassenschaften der letzten Camper….
Wir drehen den Hahn des Tanks auf, aber die Klospülung gibt nicht viel her. Ich fülle zwei bereit stehende Blecheimer mit Wasser und spüle kräftig nach und putze erst mal Klo. Nun kann man das Ganze wenigstens wieder benutzen.
Also – das sind gleich mal zwei Minuspunkte: dass man es nicht mal fertig bringt, für angemeldete Camper die Toiletten ordentlich bereit zu halten, nachdem die Angestellten nun wirklich gerade nicht unter Überlastung zu leiden haben….
Ich gönne mir noch schnell eine Eimerdusche – nachdem ich die Sackkonstruktion auf eine für mich passende Höhe gebracht und den Sack mit ordentlich Wasser gefüllt habe, funktioniert das Ganze auch einigermaßen – aber was ist denn mit dem Wasser los??? Ich fühle mich an, als hätte ich das gesamte Duschgel über mich gekippt – ekelig schmierig. Und salzig schmeckt es noch dazu! Nur mit viel Mühe kriege ich diese Schmiere wieder einigermaßen von meiner Haut. Aber ein klein bisschen erfrischt fühlt es sich trotzdem an!
Als die Kinder später duschen wollen, krampfen wir eine Weile herum, bis das Ding endlich auf einer für sie brauchbaren Höhe hängt, aber obwohl der Sack neu gefüllt ist, kommt irgendwie nur noch tröpfchenweise Wasser raus. Ich suche den Sack nach toten Spinnen oder Käfern ab
– vielleicht hat ja was das Ding verstopft? Kann aber nichts finden. Joel ist aber bereits von Kopf bis Fuß eingeschäumt! Ich kippe mehrere Eimer Wasser über ihn – er bleibt ein eingeseiftes Etwas
, wir nehmen es mit Humor und benutzen hier erstmals zum Zähneputzen nicht das Wasser aus dem Hahn!!!
Auch zum Kochen der Nudeln verwende ich diesmal unser Trinkwasser aus den Kanistern. Bis morgen abend wird unser Vorrat sicher reichen.
Wir sind nicht unfröhlich – der Platz an sich gefällt uns. Die Abolutions haben wir einfach unter „ekelig“ abgehakt, aber die Feuerstelle lädt uns noch zu einem gemütlichen Abend ein. Die Kinder sammeln noch kleines Feuerholz – es liegt genug abgerissenes Trockenes im Gestrüpp. Es sieht aus, als wären hier regelmäßig Elefanten am Werk! Wir hören sie auch immer wieder in der Ferne.
Lange sitzen wir heute noch gemeinsam ums Feuer, schauen in die tanzenden Flammen, hören dem knisternd Geschichten erzählenden Feuerspiel zu und wagen kaum über unsere Hoffnungen und Befürchtungen für den morgigen Tag zu sprechen:
wir wollen in einem Rutsch über Savuti hoch zum Chobe – bei Kavimba habe ich im „Mwandi View“ eine Campsite gebucht. Einerseits freuen wir uns auf diese „legendäre“ Strecke – andererseits wissen wir nicht, was uns erwartet an Straßenbeschaffenheit. Und von dem heutigen Tag doch ziemlich desillusioniert fragen wir uns, ob es evtl. hauptsächlich ein langweiliger, langer Fahrtag werden wird?
Und was bleibt nun von diesem Tag?
Das Beste - da sind wir uns alle einig - war noch das Stecken-Bleiben!!!
Sowas sagt man aber nur, wenn alles gut ausgeht! Wenn’s Auto absäuft oder es „tierische“ Zwischenfälle gibt, sieht sowas sicher schon wieder anders aus….
Der Khwai - tja, vermutlich schlechte Reisezeit, da man bei dem vielen Wasser viele Weg nicht abfahren konnte. Ob wir nördlich des Khwai mehr gesehen hätten, bleibt zu bezweifeln, von dem was andere Camper uns so berichteten. Es würde mich allerdings wirklich reizen, diese Gegend nochmal in der Trockenzeit zu besuchen!
Was hätten wir anders machen können?
Eine bessere Wahl wäre gewesen, morgens gleich um 6 nicht zum Khwai hoch, sondern nochmal eine ausgiebige Schleife um die Black Pools zu fahren. Ich glaube, das wäre lohnenswert gewesen! Dann hätten wir einen schönen Abend-Drive um die Black Pools und einen schönen morgen-Drive dort hin gehabt. Wir hätten dann immer noch mittags am South Gate die Zelte abbauen und weiter fahren können. Hier wollten wir vermutlich einfach zu viel verschiedenes sehen.
Es liegt also, wie so oft im Leben, bei jedem selbst, wie man einen Tag abschließend beurteilt.
Man könnte diesen gesamten Tag wohl getrost als “Griff ins Klo“ bezeichnen.
Ich persönlich verbuche ihn lieber unter: „Lebenserfahrung“!