THEMA: Wild Camping in Botswana?
03 Apr 2013 09:14 #283466
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  • Berg-Eule am 03 Apr 2013 09:14
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fittken schrieb:
Wieso bin ich als Tourist verpflichtet Einnahmen bei den Enheimischen durch meine Übernachtung zu generieren? Durch Automiete, Nationalparlgebühren etc. lasse ich ohnehin nicht wenig Geld im Land.

Und wenn ein Angebot nicht nachgefragt wird (in dem Fall der Campingplatz), ist das ja nicht mein Problem. Das mag jetzt hart klingen, aber geht ihr in Deutschland jeden Abend außer Haus essen, damit die Gastwirtschaft um die Ecke nicht pleite geht?

Mir scheint diese Argumentation ein wenig zu hinken. Zum einen profitiert von Automiete oder Nationalparkgebühren i. A. nur eine Minderheit der Bevölkerung. Zum anderen lebt der Staat von seinen Bürgern, wenn die nichts verdienen, geht auch der Statt pleite. Dann gibt es Zustände im Land, dass du dort nicht mehr als Tourist hin willst.

Natürlich gehe ich nicht jeden Abend zum Essen, aber wenn ich in D einen Wochenend-Ausflug mache, packe ich nicht das ganze Auto voll mit Essen und Trinken, sondern ich gehe im Ausflugsort essen oder einkaufen. Ich stelle auch nicht mein Zelt auf die nächstbeste Wiese, sondern auf einen Campingplatz oder miete ein Zimmer.

Tourismus sollte nicht nur mein egoistisches Privatvergnügen sein, man sollte das Land nicht nur ausnützen zum eigenen Zweck, sondern auch dem Land nützen, indem man die lokale Bevölkerung unterstützt durch Übernachtung, Essen, Kauf von handgefertigten Waren, ...
Liebe Grüße von Gabriele


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03 Apr 2013 09:38 #283467
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  • fahrinurlaub am 03 Apr 2013 09:38
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Tja, so ist es uns vor zwei Jahren auch ergangen. Planten eine Reise durch BOT, ZIM und MOS und mussten dann feststellen, dass wird ganz schön teuer… zur teuer für unser Budget!!

Obwohl wir, wenn es sein muss, auch schon einige Male wild gecampt haben, wollten wir dann doch die ganze Reise nicht darauf abstimmen… ist ja irgendwie auch stressig, jeden Cent umzudrehen.

Da bleibt einem nichts anderes übrig, als sich ein günstigeres Reiseziel zu suchen.
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03 Apr 2013 10:06 #283471
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  • jaw am 03 Apr 2013 10:06
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Hallo fittken,
warum willst du nach Botswana? Wohl doch, weil dort Natur noch vorhanden ist. Und du bist dir sicher im Klaren, dass du mit deiner Reise genau diese Natur ein Stück kaputt machst. Für mich ist es begrüßenswert, dass Botswana (anders als z.B. Namibia) schon sehr früh entschieden hat, statt auf Massentourismus auf einen hochpreisigen Individualtourismus zu setzen.
Wieso bin ich als Tourist verpflichtet Einnahmen bei den Enheimischen durch meine Übernachtung zu generieren? Durch Automiete, Nationalparlgebühren etc. lasse ich ohnehin nicht wenig Geld im Land.
langfristig werden afrikanische Länder ihre Naturreichtümer nur erhalten, wenn dadurch auch ein spürbarer Nutzen für die Bevölkerung entsteht. Der Druck in den NP Tierseuchen zu bekämpfen und Schadinsekten zu beseitigen, damit dort auch Rinder weiden können, ist sehr hoch.
Botswana hat schon mal Ansätze gemacht, die Selbstfahrer komplett aus allen NP's zu vertreiben und Besuche nur noch mit 7 von lokalen Touroperater durchführen zu lassen. Wenn jetzt auch noch massenweise Wildcamper dort auftauchen, nur um angesichts mehrerer tausen Euro für Flug, Mietwagen, und Sprit vor Ort Geld sparen zu können, dann kann ich nur zu gut verstehen, wenn bald Selbstfahrerreisen verboten werden. Mich verwundert immer wieder, mit welcher Ignoranz Leute wie fittken an dem Ast sägen, auf dem sie selbst sitzen möchten. Und natürlich sind das alles Menschen, die sich optimal verhalten, keine Hinterlassenschaften zurück lassen etc. Warum ist es so schwer zu verstehen, dass das besondere, die einsame, weitgehend unberührte Natur eben durch jeden Besuch und jeden Eingriff ein Stück zerstört wird. Und ich finde es gut, dass Botswana versucht, diese Eingriffe so klein wie möglich zu halten. !0 gutzahlende Gäste schädigen weniger als 100 Selbstfahrer oder gar 1000 Wild- und Billigcamper. Leute wie fittken werden aber dafür sorgen, dass irgendwann nur noch ausgewählte, wohl dann 2-3 Jahre im Voraus gebuchte Lodgegäste zugelassen werden und ich mir das dann überhaupt nicht mehr leisten kann.
So - jetzt verstehst du vielleicht, warum sich hier einige so über deine Frage aufregen.
Nachdenkliche Grüße
jaw
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03 Apr 2013 10:29 #283477
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  • carl am 03 Apr 2013 10:29
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helliulli schrieb:
oder im gebiet nördl. des kaa gate, KTP.

Hallo,

nur mal als Beispiel, das Gebiet nördlich des Kaa Gates gehört zum Qhaa Qhing Conservation Trust. Hier darf man sich zwar "wild" in die Landschaft stellen, muss aber dafür Gebühren zahlen.
Im letzten Jahr haben wir uns ca. 10 km vor Hukuntzi in die Landschaft gestellt. Kurz vor Sonnenuntergang kamen Ranger aus dem KTP und haben uns informiert, dass wir das nur dürften, wenn wir in Hukuntsi um Erlaubnis fragen und die entsprechenden Gebühr entrichten.
Wir haben uns dann am nächsten Tag in Hukuntsi am Kiosk gemeldet und die Gebühren (130 Pula) entrichtet. Natürlich mit Preistafel und Quittung. ;)

Ich denke man sollte sich informieren bzw. in den Dörfern fragen und auf Community Grund ruhig etwas zahlen. In der Regel sind die Gebühren im Verhältnis zu den restlichen Kosten (Flug, Auto, Sprit) fast zu vernachlässigen und kommen (hoffentlich) der Dorfgemeinschaft zu Gute.

Gruß
Carl
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03 Apr 2013 11:19 #283485
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danke jaw ..
ich haette es nicht besser schreiben koennen..
gott geht mir das auf den ...... .. !!! ihr wollt nach botswana wegen der natur, weil es schoen ist, weil es wild ist .. je wilder desto lieber .. warum ist botswana noch wild ?? Weil es vergleichsweise gut gemanaged wird und eben geschuetzt wird.. Verhalten wie wildes campen traegt der gesamten Selfdriver Liga schlechte quoten zu ... ob es nur ausdruecklich verboten ist oder geduldet wird spielt eigentlich keine rolle .. ein land, wo man es eigentlich, ausser im notfall, von einer unterkunft zur naechsten schaffen kann, muss einfach nicht tolerieren, dass sie da leute einfach in die natur stellen... frueher oder spaeter, na klar ist ja nie jemand gewesen, hinterlaesst dieses garantiert auch unschoenen beischmuck.. (abfall, faekalien etc etc )...
ich kann es einfach nicht begreifen wie arrogant und egoistisch manche sind.. alleine hier fuer direkt zwei laender die frage zu stellen finde ich echt frech... sei dir ueber eines gewiss : sollte ich dich wild campen sehen schick ich dir die dorf aeltesten oder die ranger auf den hals und ich hoffe andere tun das auch .. sonst wird das doch irgentwann zur totalen anarchie ..
[b]"eine der blamabelsten Angelegenheiten der menschlichen Entwicklung ist es, dass das Wort Tierschutz ueberhaupt geschaffen werden musste" theodor heuss [/b]
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03 Apr 2013 11:36 #283488
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Also, so ganz verstehe ich die Aufregung über fittken nicht. Vielleicht ist er jung und noch Student hat einfach nicht genügend Geld zur Verfügung und da finde ich diese Fragen ganz OK. Irgendwo muss er sich ja informieren.

Aber auch ich rate von wildcampen in Botswana oder im südlichen Afrika generell ab. Wir haben das nur gemacht, wenn es einfach nichts anderes gab… dies war der Fall in total abgelegenen Gebieten. Auch bei Pannen kann es sein, dass man irgendwo übernachten muss.

Botswana möchte doch eigentlich uns Selbstfahrer los werden und setzt total auf hochpreisigen Lodgetourismus. Hier gibt es auch nicht, wie in Australien, Campgelegenheiten die umsonst sind… fand ich eine gute Idee dort.

Wenn es dein Budget nicht zulässt, kannst du das südliche Afrika und auch Teile Ostafrikas (hier besonders Tansania) voll vergessen. Wir waren in Äthiopien Reisebericht Äthiopien und das war günstig und super interessant. Interessanterweise hat dort eine österreichische Gruppe von jungen Leuten an den Blue Nil Falls wild gecampt. Die wurden Nachts überfallen und ein junger Mann wurde erschossen. Dies passierte während unserer Rundreise,
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Letzte Änderung: 03 Apr 2013 11:38 von fahrinurlaub.
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