Hallo Janika,
JaFi-85 schrieb:
Man man man... ich bin gerade etwas platt....
Eigentlich waren wir gerade schön an unserer ersten Namibiareise am planen, aber nun hab ich ehrlich gesagt richtig Schiss... Klar, da leben wilde Tiere, man weiß nie wie sie drauf sind und wie sie reagieren. Auch klar, dass meistens nichts passiert, aber....puuuh.... ich frage mich gerade echt, ob es das wert ist, sein Lebens auf Spiel zu setzen, "nur" um mal Namibia zu bereisen
??
Wir wollten eigentlich selbst mit Mietwagen die Landschaft erkunden, aber nun überlege ich, ob es nicht ratsamer wäre, eine langweilige Gruppenbusreise zu buchen, da sind Guides mit bei, die wissen, wie der Hase läuft und wie man sich zu verhalten hat...
ich finde es grundsätzlich gut, wenn man mit etwas Respekt und nicht zu naiv an solche Reisen ran geht, denn so manche Reise beginnt dann mit dem ersten Schritt und endet mit dem zweiten.
Meine größte Sorge vor der ersten Namibiareise galt dem Essen. Dann kam der Kulturschock vor Ort: In nahezu jedem Lokal Namibias gab es Schnitzel Wiener Art.
Auch eure Bedenken bzgl. der Tierwelt werden sich recht schnell relativieren. Wenn Elefanten am Pistenrand stehen, besser nicht weiter darauf zu fahren. Die finden das evtl. nicht lustig und starten eine Attacke. Auch bei Nashörnern schadet Vorsicht nicht. Die anderen Tiere kümmern sich eher nicht um euer Auto und wenn, dann am ehesten noch die Bullen in den teilweise umher ziehenden Rinderherden. Oder sie flüchten plötzlich und kreuzen dabei die Straße/Piste. Rehe machen das hierzulande ja auch gerne so.
Um Dir ein wenig die Angst zu nehmen ... ich bin in Namibia (alleine und unbewaffnet) über 5.000 km mit dem Rad unterwegs gewesen und habe im Damaraland und Kaokoveld teilweise wild gezeltet. Ich war auch in 13 anderen afrikanischen Ländern mit dem Rad unterwegs und hier meine Einschätzung:
Die größte Gefahr ist der Straßenverkehr. Für mich als Radfahrer, weil sich die Rechte im Straßenverkehr in Afrika aufgrund der Größenverhältnisse der Verkehrsmittel ergeben und ich somit mit Ratten und Kakerlaken nahezu auf einer Stufe stehe, für euch als Autofahrer, weil ihr euch schnell wegen der möglichen Geschwindigkeiten auf Pisten verschätzt und euer Auto möglicherweise auf dem Seitenspiegel parkt.
Ich achte ansonsten auf Folgendes:
Von Sonnenuntergang bis -aufgang bleibe ich im Zelt, wenn ich irgendwo in der Wildnis übernachte. Wenn ich irgendwas ins Zelt räume oder raushole, schließe ich immer die Reißverschlüsse des Moskitonetzes zwischendurch. Ich habe keine Lust, dass sich da eine Schlange oder ein Skorpion in meinem Schlafsack einnistet.
Tiere haben normalerweise kein Interesse an Begegnungen mit Menschen, es sei denn, sie bringen es mit Futter in Verbindung (Paviane, Schakale) oder fühlen sich bedroht. Wenn man auf eine Schlange tritt, wird sie höchstwahrscheinlich zubeißen. In der Regel gehen Tiere aber aus dem Weg. Tun sie es nicht, sollte man sich überlegen, selbst den Rückzug anzutreten.
Was ein Reisen mit Guides angeht, hast Du Recht. Die meisten kennen sich wohl aus. Es gibt aber auch ein paar Vollpfosten, die die Touristen erst in gefährliche Situationen bringen, weil sie ihnen etwas bieten wollen. In diese Situationen hätten sich die Touristen selbst nie gebracht.
Mein Fazit: Fahrt alleine los. Einfacher als in Namibia geht es kaum anderswo in Afrika.
Gruß
Wolfgang