THEMA: Mord an Farmerehepaar
20 Mär 2009 15:16 #94943
  • konno
  • konnos Avatar
  • Beiträge: 1456
  • Dank erhalten: 149
  • konno am 20 Mär 2009 15:16
  • konnos Avatar
\"die Nationalpark-Besuche sind z.T. 10x so teuer \"
das kann ich so nicht stehenlassen, denn es handelt sich nicht um \"Rassenpreise\", sondern um Preise je nach Nationaliät \" ein Namibier/Simbabwer zahlt weniger für den Eintritt egal ob er weiss ist oder nicht.

Als ich durch Simabwe getrampt/gebust bin, hatte ich (aus versehen) einen \"temporary resident permit\", weil die Grenzbeamtin kein Verfallsdatum eingetragen hat . . . Das hat mir (auch als Weisser) in 4 Parks, den Eintritt mächtig vergünstigt !

Gleich verhält es sich mit Ananas etc. In Thailand wird der schwarze Ami genauso über den Tisch gezogen, wie der weisse Holländer . . .

Es gilt da schon zu differenzieren.

Zum Thema, ich denke da muss man sich nicht mehr zu äussern . . .
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
20 Mär 2009 15:56 #94949
  • Miss Ellie
  • Miss Ellies Avatar
  • Beiträge: 1723
  • Dank erhalten: 346
  • Miss Ellie am 20 Mär 2009 15:56
  • Miss Ellies Avatar
Verschiedene Preise fuer Einheimische oder Gaeste sind ueberall dort bekannt wo Touristen ueber eine wesentlich groessere Kaufkraft verfuegen als die Menschen im eigenen Land.
Das ist manchmal aergerlich, menschlich aber durchaus verstaendlich. Da brauch man auch gar nicht nur von Aftika zu sprechen, das ist in Asien so, auf Mauritius, in Suedamerika ...
Wenn es um Eintrittpreise in die Nationalparks geht kann ich nur sagen die Entscheidung von NRW zum Beispiel ist da gar nicht falsch.. Mal ehrlich, das ermoeglicht doch Namibier mit einem 10 mal geringerem Grundeinkommen auch von der Schoenheit des Landes zu profitieren.
Man muss auch mal die Kehrseite der Medalie ansehen koennen und nicht immer direkt in die Rassendiskussion verfallen.
[b]"eine der blamabelsten Angelegenheiten der menschlichen Entwicklung ist es, dass das Wort Tierschutz ueberhaupt geschaffen werden musste" theodor heuss [/b]
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
20 Mär 2009 16:19 #94953
  • sven.kallies
  • sven.kalliess Avatar
  • Beiträge: 104
  • sven.kallies am 20 Mär 2009 16:19
  • sven.kalliess Avatar
Wenn es um Eintrittpreise in die Nationalparks geht kann ich nur sagen die Entscheidung von NRW zum Beispiel ist da gar nicht falsch.. Mal ehrlich, das ermoeglicht doch Namibier mit einem 10 mal geringerem Grundeinkommen auch von der Schoenheit des Landes zu profitieren.
Ganz genau und bis zur letzten Silbe wahr!
Ich persönlich würde sogar noch weiter gehen: Schon in Anbetracht dessen, dass natürliche Ressourchen einfach mal in erster Linie dem Volk gehören, auf dessen Territorium sie liegen, deren Erbe, Heimat und Identität sie sind, halte ich diese Unterschiede für absolut gerecht. Und das eigentlich sogar ganz losgelöst von dem dazukommenden Problem der gewaltigen Einkommensunterschiede.
Es ist durchaus gerechtfertigt, dass Einwohner von Touristen profitieren und sei es über den Umweg des Staates, auch wenn sie keine direkte Gegenleistung dafür erbringen.
Und letztlich (sollten doch eigentlich) kommen die Eintrittsgelder dem Land und damit der Bevölkerung zu Gute. Und das mit Recht!
Meine Reiseseite Namibsand.de mit Reiseberichten, dem Afrika-ABC, einer Tierdatenbank und einer Menge Tipps und Trick zu Reisen nach Namibia und Südafrika
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
20 Mär 2009 18:47 #94964
  • Gerd1942
  • Gerd1942s Avatar
  • Sag' was Du denkst, aber bedenke, wie Du es sagst
  • Beiträge: 5538
  • Dank erhalten: 2665
  • Gerd1942 am 20 Mär 2009 18:47
  • Gerd1942s Avatar
Hallo Zusammen,

mit Interesse verfolge ich diese Diskussion und staune, was aus dem ursprünglichen Thema „Mord an Farmerehepaar“ so alles geworden ist.

Ich lebe seit fast 10 Jahren in diesem Land. Es ist richtig, dass das Thema Sicherheit auf unserem Kontinent viel öfters und lauter diskutiert wird als in vielen Ländern Europas. Aber ist das eigentlich gerechtfertigt? Ich meine nein – denn wenn Ihr Euch mal auf dieser Welt umseht, dann werdet Ihr feststellen, dass überall dort, wo der Unterschiede zwischen arm und reich so krass ist wie in Afrika, die Gewaltbereitschaft derjenigen Menschen, die zur ärmeren Bevölkerungsschicht zählen, größer ist als in den Ländern, wo es noch einen größeren Mittelstand gibt. Das war schon vor 25 Jahren in Nordirland so, denn das waren keine religiösen Auseinandersetzungen. Da ging und geht es nur darum, dass die ärmere katholische Schicht an dem Wohlstand der anderen teilhaben will.

Und genau das haben wir in Afrika (und anderen Kontinenten wie z. B. in Südamerika und Teilen von Asien) auch. Hier im südlichen Afrika kommt noch dazu, dass sich die weiße = besitzende Schicht wegen der Apartheid stark abgeschottet hatte. Kein Schwarzer durfte sich nach einer bestimmten Uhrzeit ohne Permit in den Wohngebieten der Weißen aufhalten. Dadurch gab es ziemlich wenige Verbrechen Schwarz an Weiß. Und Schwarz an Schwarz – das kann ich auch heute noch immer in der AZ feststellen – wurde und wird nicht zur Kenntnis genommen. Heute darf sich aber jeder Schwarze zu jeder Zeit in seinem Land bewegen, wo er will und wann er will – auch in den in der Vergangenheit privilegierten Gebieten. Da ergeben sich natürlich für die Armen und leider auch die Diebe ganz neue Gelegenheiten und wie heißt es so schön, Gelegenheit macht Diebe. Und jedes Verbrechen von Schwarz an Weiß wird von den einheimischen Zeitungen – insbesondere von unserer heiß geliebten AZ - auf der Titelseite hochgejubelt. Und das, nur das nehmen wir dann wahr und nur das prägt dann unsere Meinung. Das ist – so schrecklich wie jedes einzelne Verbrechen, insbesondere diese Morde auch sind – kein fairer Blickwinkel, aber leider verständlich. So lange ein Einkommen von N$ 10.000 – das sind so um die € 800 – für mehr als 80 % der schwarzen Bevölkerung in utopischer Ferne liegt und der soziale Unterschied zwischen Schwarz und Weiß noch so groß ist, wird es auch solche Verbrechen geben. Das ist natürlich keine Entschuldigung für diese Verbrechen, aber das ist keine Frage der Rasse, sondern des sozialen Unterschieds.

Und zu meinem Schluss zum Thema Sicherheit habe ich noch eine Frage an Frank:

Kannst Du mir einmal sagen, wie Ihr mehr Sicherheit in der Bahnhofsgegend von Frankfurt und München oder auf der Domplatte von Köln oder in den meisten Stadtteilen von Berlin schaffen wollt? Vielleicht hast Du ja ein paar gute Vorschläge für Eure Politiker. Hast Du Dir schon einmal Gedanken darüber gemacht, wie Ihr die Junkies, die für die 50 €, die sie für den nächsten Schuss brauchen, Leute überfallen, in Häuser einbrechen oder Autos knacken, in den Griff bekommt?

Was die Preisunterschiede zwischen Touristen und Einheimischen (nicht zwischen Schwarzen und Weißen) angeht, so ist das nicht anders, als wenn Du mal nach Prag/Bukarest/Budapest oder Warschau fährst. Du wirst Dich wundern, welche Preise die Einheimischen bezahlen, wenn sie in die Kneipe gehen und welche Du bezahlst, wenn Du nicht in Begleitung eines Einheimischen bist. Das haben wir hier zwar nicht, aber dass die Eintrittspreise für die Residents hier wesentlich geringer sind, liegt daran, dass die Einkommen hier nicht so hoch sind und wir uns die Etosha auch noch ansehen wollen.

Ich wünschen Allen noch einen schönen Abend.

Viele Grüße
Gerd
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
20 Mär 2009 21:05 #94977
  • kwh
  • kwhs Avatar
  • Beiträge: 71
  • Dank erhalten: 8
  • kwh am 20 Mär 2009 21:05
  • kwhs Avatar
Hollo ggelink

danke für deine differenzierte Antwort.

Auch ich wundere mich welche Dimension diese Diskussion angenommen und sich vom eigentlichen Ausgangspunkt entfernt hat. Wenn du schon fast 10 Jahre in diesem Land lebst (außer du bist nur in Wdh o der Swakop) dann hast du dich sicher auch mal mit Farmern unterhalten. Die werden auf Grund der Vorfälle in den letzten 2 Jahren (05,08,2008 Morde an Kleinbauern bei Okajanda, 10,2007, Farmüberfall nördlich von Wdh, 01,2008,Farmüberfall Juli 2008 Kalkfeld, Farmüberfall Juli 2008 Omaheke verbunden mit bestialischen Folterungen, Farmüberfall Juli 2008 verbunden mit üblen Folterungen und Misshandlungen,Juli 2008 Farmüberfall bei Kalkfeld, Juli 2008 Farmüberfall bei Dordabis mit Folter und üblen Misshandlungen. Als Abschluss jetzt das Rentnerehepaar bei Omaruru.
Nochmal, die Farmen liegen zig km auseinander. Sie sind für jeden Kriminellen ob scharz oder weiß ein leichtes Opfer.
Scharfe Hunde sind mit Einschränkung ein gutes Vrteidigungsmittel.

Was das Fomi Holger betrifft er kann gerne seinen Stuss verbreiten. Wir leben in einer freien Gesellschaft.


Es grüßt euch
Klaus
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
20 Mär 2009 21:14 #94979
  • skywalker2003
  • skywalker2003s Avatar
  • Beiträge: 92
  • Dank erhalten: 6
  • skywalker2003 am 20 Mär 2009 21:14
  • skywalker2003s Avatar
Hallo ggelink,

vielen Dank für Deine ruhige Antwort, das muss ja auch mal gesagt werden.

@kwh: ich verstehe ich nicht, was Holger für Stuss verbreiten soll, ich fand seine Beiträge im Forum bisher ganz sinnvoll.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.