Hallo,
erdferkel schrieb:
Ich kann von den all-in-one-Objektiven (18-200+x mm, f4.5-stockduster) nur abraten. Schau Dir einfach mal auf der Herstellerseite an, wieviele Linsen in so einem Ding eingebaut sind (knapp zwanzig) und stell Dir dann vor, dass das alles vom billigem Plastik zusammengehalten wird und dann obendrein noch aus insgesamt drei gegeneinander verschobenen konzentrischen Röhren besteht, die auf ebenfalls billigen Plastikrollenlagern laufen. So ein Ding hält die Rüttelei auf afrikanischen Pisten nicht lange durch, such mal in einschlägigen Foren nach "group tube unit". Die >700 Euro für so ein Ding sind rausgeschmissenes Geld.
Man transportiert das Objektiv ja üblicherweise nicht nackt auf der Pickupladefläche, sondern in einer gut gepolsterten Tasche. Im Süden Europas sind beispielsweise viele Städte voll mit altem Kopfsteinpflaster, wo es das Auto übelst rüttelt und schüttelt. Die Leute, die da wohnen, fahren das Tag für Tag mehrfach und das über Jahre hinweg. Da hört man auch nicht, das allen Kamerabesitzern dort die Objektive zerfallen.
Es ist völlig richtig, dass die Superzooms nicht die Bildqualität und insbesondere nicht die Auflösung guter Festbrennweiten liefern. Aber ich weiß nicht, ob es richtig ist, wenn man Hobby-Fotografen immer teure Highend-Profi-Objektive empfiehlt? Wofür? 99% der Bilder werden ohnehin nur per Internet/E-Mail gezeigt. Die Bilder sind so herunterskaliert, das 20-50 Originalpixel zu einem Pixel zusammen gerechnet werden. Da ist die Schärfe/Auflösung des Originalbildes irrelevant.
Und wie Bernd (Kiboko) völlig richtig schrieb: Mit 4 Megapixeln bekommt man schon einen guten Abzug im A4 Format. Mit 6-8 Megapixeln einen sehr guten. Aktuelle APS-C-DSLRs haben 14-24 Megapixel. Wenn nicht bis an die Ränder jeder Pixel exakt aufgelöst ist: So what? Wer macht denn hier andauernd Abzüge im A2-Format, wo man das deutlich sieht? Michael Poliza, einer der bekanntesten Wildlife-Fotografen unserer Zeit, zeigt in Ausstellungen z.B. auch Fotos, die er mit einer billigen Canon Ixus geschossen hat - als Abzug mit 2 Metern Größe. Andere durchqueren aus Gründen der Praktikabilität mit einem 18-200 Grönland und haben ganzseitige Bildstrecken in diversen Magazinen. Aber Amateuren wird in Foren gern weis gemacht, dass sie unter einem 400/2.8 kein gescheites Foto zustande bekommen werden? Die Industrie freut sich natürlich, aber irgendwie stimmen die Relationen da nicht ganz.
erdferkel schrieb:
Ich würde gerne von Nikon das 180mm f2.8 empfehlen, leider benötigt es aber einen Autofokus-Motor in der Kamera, den die D3200 nicht hat, da es selber noch den alten "Schraubenantrieb" hat. Manuell fokussiert funktioniert es natürlich.
Ich wette, dass er damit schlechtere Fotos macht, als mit einem 18-200. Exaktes manuelles Fokussieren ist an dem kleinen Sucher der D3100 definitiv nicht möglich. Die Ausschnittvergrößerung in Liveview hilft bei unstabilisierten Objektiven mit Brennweite größer 100mm auch nicht wirklich. Das wackelt Freihand viel zu stark und Focuspeaking unterstützt die D3100 auch nicht. Mit dem 180mm bekommt er nur mit Stativ etwas Ordentliches hin.
Und jetzt hier bitte die "Abers" einfügen, z.B. Ausschnittvergrößerung
Beste Grüße
Guido