THEMA: Air Namibia
22 Mai 2013 06:28 #289261
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  • Burschi am 22 Mai 2013 06:28
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Hallo,
wir sind in diesem Jahr 3x mit AN geflogen dazu:
1. Die Flieger waren immer voll besetzt bis auf wenige Plätze.
2. Der Service war normal, das Essen auch nicht schlechter als sonst
3. Wir hatten einmal 3 Std. Verspätung in FFM, sonst waren die Flieger sehr pünktlich.
Das Problem von AN dürfte aber nicht auf der Langstrecke nach FFM liegen. Bei einem Blick in die Bordzeitung braucht man nur mal die anderen Verbindungen anschauen, um festzustellen, wo die defizitären Flugrouten sind. Oder glaubt ihr, dass die Flieger nach Accra, Lusaka oder täglich mehrfach nach SA alle voll besetzt sind? Das sind aber politische Prestigelinien! Zum Glück sieht man das jetzt auch bei AN ein und streicht hier einiges aus dem Programm. Daher denke ich, dass langfristig die Strecke nach FFM erhalten bleibt und auch so schnell keine ausländische Konkurrenz Windhoek anfliegen wird.
Burschi
20x Namibia, 6x Botswana, 6x Südafrika, 4x Simbabwe, 2x Sambia, 1x Tansania, 2x Kenia, 1x Mauritius
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22 Mai 2013 08:37 #289276
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Hi Burschi,

die defizitäre Strecke ist aber v.a. die nach FRA, da ein Flieger nur kostet und nichts einringt, wenn er am Tag 12 Stunden am Boden steht. JNB, CPT und vor allem Luanda sind eigentlich recht profitabel. Accra wurde ja für 14 Tage eingestellt und dann wieder aufgenommen...rein aus politischen Gründen und ohne wirtschaftlichen Hintergrund.

Sonnige Grüße aus dem kalten Windhoek
Christian
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22 Mai 2013 08:58 #289279
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  • Guido. am 22 Mai 2013 08:58
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Hallo,Burschi schrieb:
Das Problem von AN dürfte aber nicht auf der Langstrecke nach FFM liegen.

Doch es liegt bislang vor allem da. Air Namibia ist zu klein und zu isoliert, um Interkontinentalverbindungen wirtschaftlich betreiben zu können. Mit den neuen A330 könnte es zumindest ein bisschen besser aussehen, da diese deutlich niedrigere Betriebskosten haben. Ein Hauptproblem - das inkompetente Management - ist weiter ungelöst.
Burschi schrieb:
Zum Glück sieht man das jetzt auch bei AN ein und streicht hier einiges aus dem Programm.

Nur hat AN in Erwartung grenzenlosen Wachstum in den letzten beiden Jahren die Flottenkapazität im Kurz- und Mittelstreckenbereich mehr als verdoppelt und nun steht das Gerät herum, produziert Fixkosten aber wenig Umsatz.

Ich hoffe weiterhin, dass mittelfristig weitere Airlines Namibia anfliegen. Harare wird mittlerweile von 6 Airlines über ihre jeweiligen Drehkreuze mit Europa verbunden, die alle eine Reputation deutlich über der von Air Namibia haben (Emirates, KLM, Egyptair, Ethiopian, Kenya Airways, SAA). Es will mir nicht ganz einleuchten, warum es in Namibia kein Potential für weitere Airlines geben soll. Sicher hat Zimbabwe mehr Einwohner, aber das BIP von Zimbabwe liegt derzeit noch unter dem von Namibia.

Beste Grüße

Guido
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22 Mai 2013 09:19 #289280
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Hi Guido,
Harare wird mittlerweile von 6 Airlines über ihre jeweiligen Drehkreuze mit Europa verbunden, die alle eine Reputation deutlich über der von Air Namibia haben (Emirates, KLM, Egyptair, Ethiopian, Kenya Airways, SAA). Es will mir nicht ganz einleuchten, warum es in Namibia kein Potential für weitere Airlines geben soll.
Die Personen die nach Harare fliegen sind zu 95 % (grob geschätzt) Geschäftsreisende für die Simbabwe ein Markt mit 12 Millionen Einwohner (und damit mind. 6x so viel Potential wie Namibia) ist. Namibia hat schlichtweg keinen Markt und wird somit auch Airlines wie Emirates niemals ansprechen (zumal Emirates nun fast jedes andere Land in der Region anfliegt). Es kommen nur Fluggesellschaften in Frage, die preislich eher auf Touristen setzen, und da war eben Air Berlin sozusagen die erste Wahl. Ohne, dass man die Business Class voll besetzt, wird ein Emirates o.ä. keine Verbindung nach Nam aufnehmen... reine Rechenfrage. Man könnte sicherlich Fluggesellschaften wie Condor gewinnen, die dann 1-2x die Woche vollgepackte "Ferienflieger" nach Namibia schicken.

Viele Grüße
Christian
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Letzte Änderung: 22 Mai 2013 09:20 von travelNAMIBIA.
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22 Mai 2013 10:23 #289284
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Hi Christian,

travelNAMIBIA schrieb:
Die Personen die nach Harare fliegen sind zu 95 % (grob geschätzt) Geschäftsreisende für die Simbabwe ein Markt mit 12 Millionen Einwohner (und damit mind. 6x so viel Potential wie Namibia) ist.
Langfristig ist das theoretische Potential in Zimbabwe zweifellos größer, aber deshalb fliegen da doch nicht heute Tag für Tag hunderte Geschäftsleute hin? Welches Potential in den nächsten Jahren ausgeschöpft werden kann, ist in Zimbabwe auch mit großen Unsicherheiten behaftet. Aktuell findet in Namibia mehr "Business" statt.

travelNAMIBIA schrieb:
Namibia hat schlichtweg keinen Markt und wird somit auch Airlines wie Emirates niemals ansprechen (zumal Emirates nun fast jedes andere Land in der Region anfliegt). Es kommen nur Fluggesellschaften in Frage, die preislich eher auf Touristen setzen, und da war eben Air Berlin sozusagen die erste Wahl.
Allein das Tourismuspotential, das für Namibia in Asien noch brach liegt, dürfte mehr als genug Potential für solche Strecken bieten. Für Leute wie mich ist Emirates auch immer eine Alternative. Ich wohne - wie die Mehrheit der Europäer - nicht in Frankfurt und mit Anreise nach Frankfurt bin ich beim "Direktflug" nach Namibia auch 13-17 Stunden unterwegs. Da ist der Flug ab Hamburg über die arabische Halbinsel immer attraktiv (16-19 Stunden). So wie Emirates derzeit Harare mit Zwischenstop in Zambia bedient (irgendwann aber Direktflüge zu beiden Zielen bieten will), ließe sich Windhoek für andere Airlines für den Anfang auch immer mit Kapstadt kombinieren.

Zum Thema "Emirates nach Namibia" ansonsten siehe aktuell auch:
allafrica.com/stories/201305200721.html

Möglicherweise zahlt Namibia nun aber auch die Zeche dafür, dass Windhoek zugunsten von Air Namibia so lange abgeschottet wurde und andere Länder nun einen Vorsprung haben. Botswana hat offenbar Verträge mit der Türkei und Katar eingetütet und Turkish und Qatar wollen Botswana bald anfliegen. Turkish Airlines war laut türkischem Botschafter ja auch für Windhoek im Gespräch. Ich bezweifle etwas, dass die gleich beide Strecken aufnehmen.
www.mmegi.bw/index.p...ir=2013/May/Friday10

Wie schon mal geschrieben: Wenn es Namibia nicht schafft, weitere Airlines nach Namibia zu locken, dann wird die Tourismusbranche in Namibia mittel- bis langfristig signifikante Verluste erleiden. Leute, die nach Botswana, Zambia, Zimbabwe wollen, starten heute häufig von Windhoek. zahlen zu zweit 2000 EUR an Air Namibia, zahlen 2.000 EUR an einen namibischen Autovermieter und lassen vielleicht weitere 1000 EUR für Zwischenübernachtungen, Einkäufe etc. in Namibia. Wenn immer mehr Airlines nach Zimbabwe, Botswana und Zambia fliegen, werden sich da früher oder später auch brauchbare 4x4-Vermieter ansiedeln und die Leute verstärkt von da aus starten. Die im obigen Beispiel 5.000 EUR, die Namibia heute häufig abbekommt, obwohl Namibia gar nicht das primäre Reiseziel ist, werden dann an Namibia vorbei gehen.

Beste Grüße

Guido
Letzte Änderung: 22 Mai 2013 10:24 von Guido..
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22 Mai 2013 11:51 #289294
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Hi Guido,
Aktuell findet in Namibia mehr "Business" statt.
Definitiv nein. Guck Dir doch mal an wie viele Geschäftsreisende Du im Flieger nach Namibia hast? Nicht mal bei denen aus JNB sind mehr als 20 % Geschäftsleute. Aber diese bringen eben die Kohle. Ich habe im AN-Flieger von WDH nach D oder umgekehrt in 15 Jahren etwa eine handvoll Geschäftsreisende in der Business gesehen. Aber genau dass ist der Ort wo eine Airline Geld verdient.

Es gibt ja auch Gerüchte, dass Shanghai Airways (Airlines?) von Peking nach Windhoek fliegen will. So viel zum "brachliegenden Markt" in Asien :-) Emirates fliegt bereits nach Angola, Simbabwe, Südafrika... ich sehe nicht, wo da Potential für Namibia wäre. Was man vielleicht machen kann, aber das sind auch noch Träume der AN, ist ein Code-Share von den Emirates-Zielen im südlichen Afrika nach Windhoek. Übrigens: Nach Botswana fliegt keine Fluggesellschaft von außerhalb des südlichen Afrika (mit Ausnahme aus Kenia) direkt... schadet dem Tourismus aber irgendwie nicht...

Ich sehe, wir können das noch stundenlang diskutieren :-)

Viele Grüße
Christian
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