THEMA: "Wüsten"elefant tötet Touristen im Huab
14 Nov 2019 13:00 #572841
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  • travelNAMIBIA am 14 Nov 2019 13:00
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OFF TOPIC
Das interessiert anscheinend niemanden. Nun ist "einer von uns" betroffen, ein (weißer) deutschsprachiger Tourist. Ganz große Betroffenheit.
Wahre Worte! Das ist doch leider aber immer so. Da sterben 200.000 Menschen bei einem Tsunami, z. B. die deutsche Presse interessiert sich aber praktisch nur dafür, ob es denn deutsche Opfer gab. Ist total Banane ob die Toten Deutsche, Namibier, Nordkoreaner oder Argentinier waren. Insbesondere für die Angehörigen ist es immer schlimm.

Viele Grüße
Christian
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14 Nov 2019 13:21 #572844
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  • Achdoch am 14 Nov 2019 13:21
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Auch alles relativ, wenn es hier in Deutschland, Spanien, Italien nen Erdbeben, massenkarambolage o. Ä gibt mit zig Toten, wird es den schwarzen Namibianer in Rundu auch nicht in tiefste Trauer stürzen.... Meine ich.
Ich habe auch noch nicht erlebt, dass ein weißer Südafrikaner Bestürzung darüber geäußert hat, dass es hier 3000 Verkehrtstote gibt.
Letzte Änderung: 14 Nov 2019 13:25 von Achdoch.
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14 Nov 2019 13:24 #572845
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  • EundM am 14 Nov 2019 13:24
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Lieber Avoniker,
statistisch gesehen ist das Risiko gering, da hast du völlig recht. Aber eben auch nicht ausgeschlossen.
Mehr wollte ich damit auch nicht sagen.

Dass die einheimische Bevölkerung sehr viel gefährdeter ist- auch da hast du völlig recht.
Die leben in dort, und der zunehmende Tourismus macht es für sie auch noch schwieriger, wie loser bereits auf Seite 4 schrieb.
Auszug aus dem Beitrag von Loser:
"In den Lokalmedien berichten Einheimische, wie zunehmend frech und unerschrocken die Elefanten über die Jahre geworden sind und sie sehen diese Gewöhnung an Menschen durchaus als Folge des Tourismus und viele haben auch eine Stinkwut deswegen. Es wird den meisten Touristen nicht bewusst sein, dass ihr Freud des Anderen Leid bedeuten und verursachen kann. "


Ich bin der Meinung, dass es auch an uns als Touristen liegt, uns verantwortungsvoll und achtsam zu benehmen.
Wenn ich aber Berichte lese, wie andere FoMis beschreiben, dass so manches Fahrzeug von geführten Safari-Touren unangenehm auffällt, dann glaube ich, gelingt das leider nicht immer.
Und Tierwelt und einheimische Bevölkerung geraten noch mehr unter Druck.
Das hat mit Irrationalität nichts zu tun, finde ich.

Liebe Grüße
Elisabeth
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14 Nov 2019 22:02 #572874
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1. An die harten Typen, die hier, in der Anonymität des Forums, so rational erklären, das man sich doch bitte nicht so anstellen möge (sinngemäß).
Ihr werdet bestimmt an eure Worte denken, wenn es bei euch einen tragischen Zwischenfall in der Familie oder im Freundeskreis gibt. Aber Hey! Dann bitte kein Selbstmitleid und Gejammer ;)

2. Schon vor 15 Jahren war ich teilweise entsetzt und verärgert über so manchen Touri oder Guide in NAM oder BOZI. Tiere füttern, off road fahren, Tiere mit dem Auto jagen, Abfall legen lassen usw.
Die Folgen rücksichtslosen Verhaltens sind ja nicht immer gleich zu erkennen. Aber Tendenzen kann man ja schon erkennen.
In Savuti, Moremi und Etosha gab es schon damals Elefanten, die erschossen wurden, weil sie Autos und Zelte zerlegten. Schuld waren Touris, die trotz aller Warnungen Obst und Kekse im Zelt hatten...
Oder wer kennt noch die bösen Paviane von Third Bridge? Die verloren ihre Scheu und klauten den Leuten das Brot aus den Händen.

Jeder von uns trägt da Verantwortung.
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15 Nov 2019 01:24 #572876
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  • La Leona am 15 Nov 2019 01:24
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Liebe Vorschreiber es geht mir nicht darum den Tod des weissen Touristen mit schwarzen einheimischen Opfern zu vergleichen. Jedes Menschenleben ist kostbar, und je näher man dem Opfer steht umso heftiger ist der Verlust.

Ich versuche mir halt die Situation der Reisegruppe vorzustellen und ob es eventuell Anzeichen für eine unerwartete Begegnung gab, welche jedoch übersehen oder falsch eingeschätzt wurde. Wer schon selbst einmal in die brenzlige Situation kam und sich plötzlich von Elefanten umgeben wusste, versteht genau worauf ich hinaus will. Nämlich die Frage wie solch ein Unfall dort vermieden werden kann. Das ist der ausschlaggebende Punkt für mich. Wann sah die 8-köpfige Gruppe die Tiere zum ersten Mal? Wann sah der Guide sie? Wusste er dass es eine verstreute Gruppe Elefanten war oder dachte er sie seien alle am anderen Ufer des Reviers? Kamen sie an diesem Morgen oder waren sie schon am Vorabend oder in der Nacht zu hören und sehen? Waren die Elefanten am kommen oder bereits am weitergehen? Hielten sich die Tiere lange zuvor bereits in der Nähe auf? Hätte er den Mann vom Gang in die Büsche abhalten sollen? Niemand wird mir diesen Fragen beantworten können, ausser jemand der dort war, aber hypothetisch können wir uns austauschen und ich hoffe von diesem Unfall zu lernen, damit ich mich auf zukünftigen Reisen bewusst besser verhalten kann.
Gruss Leona
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15 Nov 2019 06:42 #572878
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  • Seyko am 15 Nov 2019 06:42
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Bei Unfällen dieser Art ist es am Ende wichtig zu verstehen warum es dazu kam. Meiner Ansicht nach ist es nur in ganz wenigen Ausnahmefällen "dumm gelaufen" und es hat das berühmte Restrisiko zugeschlagen.

Leider ist in den allermeisten Fällen Fehlverhalten der Grund.

Studiert man die namibische Presse bzgl. des Vorfalls, insbesondere die aktualisierten Berichte, wo mehr Details ans Tageslicht kommen, dann ergibt sich auch da ein Bild, das massives Fehlverhalten von gleich mehreren Beteiligten aufzeigt. Am Ende hat das leider zu dem Tod eines Menschen geführt der, so muss man sagen, total unnötig und leicht vermeidbar gewesen wäre (ich unterstelle dabei, dass die aktualiserten Berichte inhaltlich stimmen).

Laut dem Namibian bspw. hat diese Gruppe wild gecampt. Es war eine Privatgruppe, die mit einem namentlich bekannten Tourguide aus Omaruru unterwegs war. Sie haben ihr Camp im Khorixas District (recht mittig zwischen Kamanjab und Uis) aufgeschlagen.
Dort bewegen sich häufig und völlig natürlich Elefanten.

An der Stelle entscheidet sich dramatisch was weiter passiert und wie der Aufenthalt abläuft.
Wildes Camping mit unbedarften Menschen benötigt besonders strenge Regeln damit nichts passiert.

Der Guide muss hier imho ein "Meeting" abhalten wo er einige klare Regeln (zum Schutz) bekannt gibt. Wie mehrfach berichtet wird, hat der tödlich verletzte Österreicher die Gruppe beim Frühstück verlassen und ist in ein schlecht einsehbares/nicht einsehbares Gebüsch gegangen um sich zu erleichtern. Da haben wir den Salat...

Wieso gab es keinen "gesicherten" Toilettenbereich in diesem wilden Camp? Es ist kein Zustand bei einer Gruppengrösse von 8+Guide, dass jeder einfach hinter irgendwelchen Bäumen verschwindet wenn er mal muss. Niemand hat den Mann in seinem Vorhaben aufgehalten - das sagt mir, dass keiner der anderen Beteiligten die Gefahr erkannt hat.

Man kann es drehen und wenden wie man will aber nach den bisherigen veröffentlichten Infos wussten die Menschen schlicht nicht wie man sich in "wilder Umgebung" benimmt und welche Verhaltensregeln einzuhalten sind um Gefahren so gering wie möglich zu halten und somit diese tolle Natur mit sehr reduziertem Restrisiko zu geniessen.

Das die Elefanten sich vom Guide unbemerkt so nah am Camp befanden und "die Toilette" nicht gesichert (überprüft) war, ist imho der Hauptgrund für diesen schrecklichen Vorfall.

Nach meiner Ansicht ein vermeidbarter tragischer Vorfall...
feste Schuhe oder FlipFlop spielen da eher eine untergeordnete Rolle.
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