THEMA: Plastiksackverbot in NWR-Nationalparks
25 Aug 2018 17:38 #530479
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  • Randfontein am 25 Aug 2018 17:38
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Die Diskussion nährt sich aus weltweiter Ignoranz.
Der größte erste Schritt zu einer Eindämmung des Plastikproblems, wie aller Umweltprobleme, läge darin, daß sich jeder Mensch einigermaßen vernünftig verhält.
Dazu braucht es kein Reiseverbot, keine Totalvermeidung von Plastiktüten, kein Veganertum und keine Selbstkasteiung.
Die ersten 50% des Müllaufkommens wären einfach zu erreichen. Über die nächsten Prozente muß man dann ringen.

Es scheitert aber sowohl an den "asiatischen Fischern", als auch den "amerikanischen Konsumenten", den "europäischen Verbrauchern" und den "afrikanischen Umweltsündern".

Meine Plastiktasche vom Café Boa Viagem in Porto ist mittlerweile ca. 40 Jahre alt und noch nie in der Wildnis oder im Meer angekommen. Ihre Umweltbilanz ist damit herausragend. Viele ihrer Schwestern gingen seither evtl. schon durch die komplette Nahrungskette. Daran ist weniger die Tasche schuld, als der Umgang mit ihr.

Bildung, Verantwortung und Anstand sind die Schlüsselwörter zum Problem.
Das Erstere ist oft politisch nicht gewollt, die Letzteren weltweit zu weithin unbekannten Fremdwörtern verkommen.
Damit sind "einfache Lösungen" gestorben und man kompliziert die Sache bis hin zum "Verzicht auf Trinkhalme zur Rettung des Planeten". Gespenstisch!

Mit einem Minimum an "gesundem Menschenverstand" ist mehr geholfen, als mit der ganzen gegenseitigen Schuldzuweisung, eigenem Narzissmus inclusive.

Wünsche fröhliches Reisen und Konsumieren und fröhlichen Gebrauch des eigenen Verstands!
"Sapere aude" ist aus der Mode gekommen, aber wichtiger denn je!

Grüßle
Randfontein
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25 Aug 2018 19:15 #530494
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  • loser am 25 Aug 2018 19:15
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Guten Abend, in Österreich bestehen eigentlich eine gute „Abfalltrennungsmoral“ und hohe Recyclingquoten. Dass es noch geistige Dinosaurier gibt, die das nicht packen, frustriert wie mich genauso wie die, die hier Pessimismus geäußert haben. Trotzdem meine ich zum konkreten Thema hier, dass man schon den Versuch wagen könnte/sollte, möglichst viel der Verpackungen (Dosen, Kartons, Flaschen, Sackerln etc.) durch die BESUCHER wieder mitnehmen (abtransportieren) zu lassen(mein Vorschlag #530283). Würde man die Leute fragen, ob sie eine Mülldeponie in ihrer geliebten Etosha wollen, würden doch die meisten sagen: NEIN, KEINESFALLS! Man müsste ihnen dann nur noch erklären, wie viel Volumen auf Deponie und Zwischenlager, Sortieraufwand und LKW-Fuhren nach Windhoek oder sonst wohin sie SELBER vermeiden können, wenn sie ihren Müll SELBER dorthin bringen, oder auf einen geordneten Weg dorthin. Und es wäre mE dem Besucher auch durchaus zumutbar und von diesem auch leicht durchführbar. Wenn dieser den Platz im Auto hatte um den PACKUNGSINHALT einzuführen, dann hat er auch den Platz um die VERPACKUNG zurückzuführen. Ich denke, dass die Leute das auch verstehen würden, wenn man ihnen erklärt, dass durch ihre Kooperation Mülldeponierung IM Park reduziert werden kann. Außerdem ist es betriebswirtschaftlich nicht sinnvoll, dass der Parkbetreiber Bierdosen oder Petflaschen auf eigene Kosten nach Windhoek oder die nächste Stadt mit Sammelstelle transportiert, wenn der Besucher das gratis erledigen kann. Hier könnten zigzig sinnlose LKW-Kilometer, Investitions- und Betriebskosten eingespart werden.
Aber wie gesagt, man müsste es den Leuten erklären, denn modernen Menschen sind solche Überlegungen und Verhaltensweisen schon fremd geworden. Und bitte mir jetzt nicht sagen, dass das naiver Utopismus sei, diese Befürchtung habe ich schon selber. Wenn das aber so ist, kann man dieses Thema genauso gut löschen.
Grüße
Werner
I. A. erinnert mich das hier an uralte Debatten über den Verpackungs(müll)wahn und wie dieser reduziert werden könnte. Es gab damals gute Initiativen von Erzeugern und Handel, die am Konsumenten scheiterten, der diese nicht annahm. Spätestens mit der Einpreisung der Entsorgungskosten war das auch kein großes Thema mehr. Aber wenigstens wurden dabei in Europa dann Sammel-, Sortier- und Recyclingsysteme eingeführt, die mehr oder weniger gut funktionieren. Aber an einer REDUZIERUNG scheint nur mehr wenig Interesse zu bestehen, denn die Mengen steigen, wobei die dünnen Sackerln für Obst und Gemüse mE keineswegs das eigentliche Problem sind.

Gute Informationen zum "Plastikproblem" gibt es hier
www.nationalgeograph...ent/planetorplastic/
Pflichtlektüre für am Thema Plastikmüll Interessierte. Z. B. weil
DIE HÄLFTE ALLEN JEWEILS PRODUZIERTEN PLASTIKS IN DEN LETZTEN 15 JAHREN ERZEUGT WURDE.
Der mit Abstand größte Eintrag in die Ozeane ist über die großen Flüsse Asiens. Was man an der Meeresoberfläche sieht ist nur ein verschwindend kleiner Teil davon, der Löwenanteil ist schon so fein vermahlen, dass man ihn mit freiem Auge nicht mehr sieht. Es brennt also der Hut!
Das Plastiksackerl ist wohl ein echtes Problem und der große Aufreger (weil er für uns auch ein ästhetisches Problem darstellt) aber der Großteil allen produzierten Plastiks steckt in Produkten des täglichen Gebrauchs, die wir uns nicht mehr wegdenken können, die langlebig und teilweise heute noch nicht wiederverwertbar sind und daher irgendwo (wo?) landen. „Plastikwerkstoffe“, die Textilien und Metalle ersetzen können, halten eben auch sehr viel länger als ihr Produktzyklus. Wird noch spannend.
Letzte Änderung: 25 Aug 2018 19:20 von loser.
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25 Aug 2018 20:11 #530496
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  • Focus am 25 Aug 2018 20:11
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@loser... Ich benötige mal einen Tip. Ich habe mich nun entschlossen meinen Müll nach 6 Wochen Rundreise aus Nächstenliebe zu NWR mit nach Windhoek zu nehmen.
Wohin schaffe ich ihn dann zur ökologischen Verwertung?
Ich hoffe natürlich nicht, dass die umligenenden Gästebetriebe zu NWR nun ach die Preise erhöhen müssen, da sich das Müllproblem nach "außerhalb" verlagert.
Neugierige Grüße
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25 Aug 2018 20:37 #530497
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  • loser am 25 Aug 2018 19:15
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Focus schrieb:
@loser... Ich benötige mal einen Tip. Ich habe mich nun entschlossen meinen Müll nach 6 Wochen Rundreise aus Nächstenliebe zu NWR mit nach Windhoek zu nehmen
Das weiß der TravelNamibia/Christian und hat das u.a. in diesem Thema im#523873 geschrieben :)
Guten Abend noch
Werner
PS Es geht nicht um Nächstenliebe zu NWR sondern um Naturschutz. Wie viele Mülldeponien willst du in Nationalparks :angry:
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25 Aug 2018 20:44 #530500
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  • Focus am 25 Aug 2018 20:11
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.... Du glaubst, das NWR seinen anfallenden Müll nach wdh fährt?? Ebenso die Farmer und Gästebetriebe außerhalb der Städte?
Hmmm, na dann.....
VG
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25 Aug 2018 21:05 #530503
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  • loser am 25 Aug 2018 19:15
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Focus schrieb:
.... Du glaubst, das NWR seinen anfallenden Müll nach wdh fährt?? Ebenso die Farmer und Gästebetriebe außerhalb der Städte?
Hmmm, na dann..... VG
stand zumindest betr. Etosha so in der Zeitung, ich wunder(t)e mich auch. Weißt du es besser, wo wird "der Etoschamüll" denn verbuddelt und bist du zufrieden damit? Darum geht's. Sollten z. B. Parks mit kleinen Besucherzahlen eine Abfallwirtschaft wie im KNP aufziehen, wie sowas finanzieren? Wenn nicht, was schlägst du vor? Übrigens rede ich von Wertstoffen, nicht von Müll, lesen zu können hilft
Werner
Letzte Änderung: 25 Aug 2018 21:07 von loser.
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