THEMA: Tourismus in Namibia im Aufwärtstrend
17 Jul 2013 10:48 #296576
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  • carl am 17 Jul 2013 10:48
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Swakop1952 schrieb:
Wenn ich als Vielreisender in Europa (ausgenommen Schweiz) über das Jahr einen Zimmerdurchnitt von 40 Euro inkl. Frühstück für einen 3-Sterne Komfort bezahle, dann muß ich mich fragen, mit welcher Rechtfertigung manche Unterkünfte in NAM solch horrende Preise ansetzen (niedrigere Investitionskosten, niedrigere Löhne, meistens keine Heizkosten u.s.w.).

Also kann für mich in diesem Fall das Preis- und Leistungsverhältnis nicht stimmen.

Hallo,

ohne jetzt eine genaue Kosten/Profit Rechnung einer Lodge in Namibia zu kennen, finde ich den Vergleich mit einem europäischen 3 Sterne Hotel nicht gerecht.
Die Tatsache, dass viele Lodges relativ wenig Zimmer haben (Ausnahmen bestätigen die Regel) und die Versorgung (Lebensmittel, Getränke) häufig nur mittels langer Einkaufsfahrten zu realisieren ist sollte beim Vergleich Berücksichtigung finden. Auch müssen die europäischen Hotels sicher keine Unterkunft für die Angestellten stellen. Gerade privat geführte Lodges (keine Ketten), die nur 8-10 Zimmer anbieten, dürften, nach meiner Einschätzung, auch in Namibia nicht wirtschaftlich zu führen sein, wenn das Zimmer unter 100 Euro pro Tag angeboten würde. Ich denke die teilweise exklusive Lage. die Einsamkeit und die Abgeschiedenheit, die wir ja alle in Namibia suchen, hat eben auch Ihren Preis. Es ist meiner Meinung nach nicht nur ein "Zimmer mit Bett".
Ich persönlich fände es schlimm, wenn es bald überall 3 Sterne IBIS Hotels in Namibia gäbe, die dann 40 Euro pro Nacht kosteten.

Natürlich gibt es in Namibia Lodges/Hotels, die einen zu hohen Preis aufrufen, aber hier ist es wie überall auf der Welt ein Frage von Angebot und Nachfrage. Solange die teuren Preise bezahlt werden, werden diese angeboten. Hier bietet sich dann doch noch ein Vergleich mit Europa an, die 40 Euro Zimmer kosten zu Messezeiten (z.B. Hannover oder München) dann bestimmt das fünffache ohne auch nur einen Deut besser zu sein.

Gruß
Carl
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Letzte Änderung: 17 Jul 2013 10:51 von carl.
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17 Jul 2013 10:57 #296577
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  • freddykr am 17 Jul 2013 10:57
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Guido. schrieb:
Welche Aspekte machen noch einen Unterschied?
Für mich persönlich hat SA v.a. im Bereich Online-Services die Nase vorn.
Ich kann nahezu alles direkt online von zu Hause buchen, ohne großartig Mails hin und her schicken zu müssen; Kreditkartendaten einmal eingegeben und fertig, ohne noch ein Fax hinterher senden zu müssen.
Hier merkt man einfach, dass Namibia nicht den gleichen technologischen Stand wie Südafrika hat.
LG, Danilo
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17 Jul 2013 11:24 #296580
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Hallo Carl,

ich habe mich bezogen auf Einzelzimmer, nicht als Doppelzimmer, obwohl das heute oft der gleiche Preis ist.

Außerdem habe ich das Thema Essen und Getränke bewußt außen vor gelassen. Auch da bleibt in den meisten Fällen trotz Transport immer noch genug übrig.

Wenn Du von 1.000 NAM $ für ein Zimmer redest im 3-Sterne-Standard, dann muß ich dort nicht hin gehen. Wenn Du Schweizer bist, dann seid Ihr es ja gewohnt, solche Preise zu zahlen. Aber auch in der Schweiz haben viele Hotels preislich abgesattelt, wohl auch weil selbst die Schweizer nicht mehr bereit sind, solche Traumpreise zu zahlen.

Schau doch mal die B&B Preise in Swakopmund an. Die meisten sind ein Aberwitz. Genauso die Preise für Ferienwohnungen. Wenn sie vernünftige Preise hätten, würden die Besucher auch außerhalb der Saison kommen, und sie könnten trotzdem mehr verdienen.
Aber zu viele Wirte haben die Praxis: Nimm heute was Du kannst, morgen nach mir kommt die Sintflut.
Lieber wenig arbeiten und viel Geld, als mehr arbeiten und ein bischen mehr Geld ist die Devise.

Sorry, auch ich kann Gestehungskosten ausrechnen. Und ich weiß, daß die Belegungen überall viel besser wären bei angemesseneren Preisen. Die Besucher können sich das viele Geld nicht aus den Rippen schneiden. Wenn Du es Dir leisten kannst, OK. Aber es gibt massenweise Menschen denen das eben zu weh tut und wo es außerhalb derer finanziellen Möglichkeiten liegt. Auch diese Menschen mit kleinerem Geldbeutel wären zum Nutzen des Landes.

H.
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17 Jul 2013 11:36 #296582
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Hallo,

da sich ja doch einige für das Thema interessieren: Hier kann man die Namibia-Touristen-Umfrage 2012-2013 herunterladen und sich mit Zahlenreihen bis der Arzt kommt auseinander setzen.
www.namibiatourism.com.na/research-center/

Man kann da u.a. sehen, wie groß der Anteil der Touristen aus Deutschland ist, die mit einem Mietwagen unterwegs sind (in Relation zu geführten Rundreisen mehr als ich dachte), Campsites nutzen, ihre Reise komplett selbst buchen usw. Einige Zahlen erscheinen mir etwas fragwürdig, aber es wurden 6.500 Touris befragt, darunter 712 aus Deutschland. Das ist doch eine Basis. Wichtigste Informationsquelle für die Touris ist erwartungsgemäß das Internet, wo Namibia trotz der obszön teuren NTB-Website (8 Millionen N$!) meines Erachtens nicht besonders gut aufgestellt ist.

Beste Grüße

Guido
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17 Jul 2013 13:20 #296588
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Swakop1952 schrieb:
Aber es gibt massenweise Menschen denen das eben zu weh tut und wo es außerhalb derer finanziellen Möglichkeiten liegt. Auch diese Menschen mit kleinerem Geldbeutel wären zum Nutzen des Landes.

Diese Aussage ist per se richtig, aber Namibia ist kein Land für Massentourismus. Sollte es das wider Erwarten trotzdem werden, komme ich dort nicht mehr hin! Die meisten von uns schätzen es doch gerade, dass nicht an jeder Ecke 100 Reisebusse stehen!
Liebe Grüße von Gabriele


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17 Jul 2013 13:46 #296589
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Massentourismus (übrigens ein nur schwer eindeutig definierbarer Begriff) mittels überhöhter Preise vermeiden zu wollen, ist eine Sackgasse, wenn dann -wie im vorliegenden Fall- den Exclusivtouristen für viel Geld wenig Leistung geboten wird.
Viel Leistung für viel Geld wäre ja noch in Ordnung und dann würde sich auch ein entspr. Klientel finden, Namibia übt sich aber derzeit in Abzocke - und das harmoniert weder mit den Ansprüchen der Vielzahler, noch mit den Möglichkeiten des Otto Normalverbrauchers.
Letzte Änderung: 17 Jul 2013 13:49 von fototour.
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