9. August 2019 – Shortcut bis Camp Syncro (der Rest )
Ich gestehe, dieses Kapitel zu schreiben fällt mir ein bisschen schwer, denn es scheint mir, als ob man tolle Fotos vom Marienflusstal von mir erwartet
. Die habe ich aber nicht
. Erstens war das Wetter weiterhin nicht so toll, zweitens wollten wir nicht ständig anhalten und drittens sah es auf Grund der Dürre auch nicht so aus, wie man das (von anderen Bildern her) im Kopf hat.
Aber ich will nicht kneifen und bringe uns jetzt endlich mal ins Camp Syncro
.
Kurz nach der letzten schwierigen Stelle hat man einen schönen Blick übers Tal.
Unten angekommen biegen wir in spitzem Winkel nach Norden ab.
Vorbei an Himbaansiedlungen
Ludwigstrappen
und Leeeerchen
, die Ameisen aufpicken
geht es recht zügig zum Camp Syncro.
Wir wissen nicht, was uns dort erwartet (und wir haben auch nicht vorgebucht), nachdem die Schweizer Sarah und Ryan nicht mehr dort sind. Als wir durchs Tor fahren, kommt sofort ein Tarecaker
angelaufen und erklärt uns die verschiedenen Unterkunftsmöglichkeiten. Wir wollen natürlich vorne am Wasser campen. Dort erwartet uns nach den vielen Tagen in der Einsamkeit ein Kulturschock
. Campsite 1 ist von einer großen Gruppe - ja was wohl? – Südafrikanern besetzt. Und nein, wir haben keine Vorurteile
. 2 und 3 sind von Franzosen (! Sahara und so….
) belegt, die aber im Aufbruch begriffen sind. Wir nehmen also die 4. Schatten hat es hier kaum, wir fahren daher unsere Markisen aus und richten uns ein, dann wir werden hier 2 Nächte bleiben.
Zuerst müssen wir aber nach dem Fluss schauen, das ist klar. Der Kunene hat nicht sonderlich viel Wasser und der Pegel schwankt auch immer wieder (je nachdem, wie viel Wasser in Ruacana losgeschickt wird), wie man an den feuchten Uferstellen erkennen kann.
Danach freuen wir uns alle auf eine Dusche nach 3 Nächten Bushcamp. Die Ablutions sind sehr gepflegt, geräumig und es hat auch ausreichend warmes Wasser. Was für ein Genuss!
Inzwischen ist es allerdings sehr warm geworden - wir brüten ein bisschen im Schatten vor uns hin und werden von vielen Fliegen genervt. Bei Uwe macht sich leichte Unruhe breit – was werden wir denn hier die ganze Zeit unternehmen? Sollen wir nicht doch morgen schon weiterfahren
?
Ein paar Vögelchen lenken uns vom Grübeln ab.
Eine Stunde später wird das Licht langsam schöner
und meine 3 Reisefreunde gehen mal eben nach den Krokodilen schauen – ich bleibe zurück, jemand muss ja schließlich den Notarzt verständigen und erste Hilfe leisten
.
Als sie wohlbehalten zurück sind, beginnt das gesellschaftliche Leben auf der Campsite. Inzwischen ist ein neues Fahrzeug angekommen und eine Frau spricht mich aus einiger Entfernung (ich habe keine Brille auf
) an: „Bele, kennsch mi no?“
Ähm, Moment – ja klar, das Gesicht kenne ich – bitte noch den Namen dazu? Ulrike und Erwin! Jetzetle, das sind die Hilluxe aus dem Forum!!!! Wir haben uns 2014 in Kirchheim bei dem Treffen, das anlässlich das Musiknachtauftritts der African Vocals stattfand, kennengelernt, sie waren auch danach in Büsnau und wir waren immer mal wieder in schriftlichem Kontakt.
Das ist ja mal ein lustiger Zufall
! Als sie anfangen zu erzählen, erinnern wir uns, dass wir ihre Geschichte flüchtig aus dem Forum kennen. Sie sind seit Oktober 2018 im südlichen Afrika unterwegs und werden Anfang Oktober 2019 ihren Landcruiser an den Käufer in Windhoek übergeben.
Die beiden quartieren sich auf der Campsite neben uns ein.
Inzwischen ist auf der freigewordenen Nr. 2 ein weiteres Auto mit Dachzelt eingetrudelt. Schnell wird klar, dass es sich hier auch um Deutsche handelt und es wird vorsichtig Kontakt aufgenommen. Das sind Martina und Thomas, denen das Namibiaforum ebenfalls ein Begriff ist, Martina hat sogar schon ein paar Fragen dort gestellt.
Man ist sich sofort sympathisch und uns dämmert, dass dies hier wohl mit uns 6 Deutschen doch ein recht unterhaltsamer Aufenthalt werden könnte
.
Sieht nach einem schweren Unfall auf der Gegenfahrbahn aus
In Wirklichkeit wird aber nur neugierig beäugt, wie die Hilluxe ihr Dachzelt, einen uns unbekannten Aufbau, installieren bevor es dämmert – wir haben nämlich schon nach 18 Uhr.
Der Rest des Abends ist meinem Gedächtnis entschwunden – ich vermute, es gab reichlich G&T
und gehungert haben wir sicherlich auch nicht!
Morgen wird unser erster Ruhetag auf dieser Reise sein – Samstag, ein Tag, an dem man üblicherweise vormittags zusammen einkaufen geht. Schaunmermal……