THEMA: Enjoy Zimbabwe - Die Sternenhimmeltour
12 Sep 2018 22:44 #532510
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18.08.2018

Immerhin haben wir ganz gut geschlafen, bezahlt haben wir schon am Vortag und gegen 7.20 Uhr geht es los. Es ist 11° warm und es regnet.



Das paßt zur letzten Nacht, aber es ist ja erst der Anfang. Auf dem Weg zur Grenze klingelt mein Telefon. Es ist der Grenzhelfer Tapiwa, der sich erkundigt, wann wir in etwa da sind. Ich habe die Hilfe vorab per email angefragt und für heute terminiert. Wie immer dauert alles länger als geplant, aber gegen 10.00 Uhr sind wir dann doch an der SA Grenze. Die Beamten dort sind nicht besonders freundlich und schnell, warum auch. Das haben wir an deutschen und anderen Grenzen schon genau so erlebt, also kein Grund zur Aufregung. Nach 30 Minuten haben wir alles erledigt und fahren zur Zim Schranke. Dort steht ein gut gekleideter junger Mann, der uns auf Grund der Fahrzeugbeschreibung sofort erkennt und anspricht.
Er macht für uns das Paperwork, nimmt mich mit zu allen Schalter, wird überall bevorzugt bedient und zeigt jedem, der ihn nicht kennt, seinen Ausweis. Alles ganz nett und unaufgeregt. So bleibt mir noch Zeit das Gewusel an der Grenze zu beobachten und mit einem Botswana über seine Buell (eine Motorrad, das auch in Europa auffällt ) zu plaudern. Da war unsere erste Einreise nach Zim für 17Jahren etwas anders… Das einzige was mich stört: Auch höherrangige Grenzbeamte, denen Tapiwa mich vorstellt, sprechen mich mit „Boss“ oder „Baas“ an. Da stellen sich mir die Nackenhaare auf. Das wird höflich gemeint sein, aber für mich klingt das immer nach „früher“. Glücklicherweise ist das nur an der Grenze so und bei allen anderen Gelegenheiten sprechen Besucher und Gastgeber miteinander. Das ist mir entschieden lieber.
Die Zim Seite dauert etwas länger, da der Versicherungsagent sich nicht traut in der Schlange für commercial vehicles vorzudrängeln. Das trägt ihm eine Rüge von Tapiwa ein, der sich gleich mal nach ganz vorn begibt. Dann noch zur Polizei und zurück zum Fahrzeugcheck. Ein Blick in den Stauraum, den Kühlschrank und den Schub interessiert keiner. Tapiwa kommt noch mit zum letzten Posten um sicherzugehen, dass es auch dort keine Probleme gibt. Er betont während der ganzen Zeit, dass alles vollkommen kostenfrei ist, es früher Schlepper gegeben hätte, die mit Horrorgeschichten unerfahrenen Reisenden hunderte von Dollars für den Übertritt abgenommen hätten und gibt uns für alle Fälle seine Handy Nummer. Wenn wir irgendwo ein Problem mit der Polizei hätten, sollen wir ihn anrufen. Das war eine tolle Erfahrung, super Service, ein sympathischer junger Mann und ein erster Hinweis, wie die Reise verlaufen sollte. Nach einer Stunde sind wir durch, aber allein hätte ich das nicht machen wollen. Es würde sicher gehen, aber warum diesen tollen Service nicht nutzen ?

Ich lasse mir noch ein paar Grundbegriffe zur Verständigung aufschreiben und wir verabschieden uns herzlich mit einem Trinkgeld, dass in keinster Weise gefordert oder erwartet schien und mit ehrlicher Freude angenommen wurde.
In SA haben wir nur einen Grundstock an Trockenverpflegung und Getränken gekauft und wollen den Rest in Zim erledigen. In Beitbridge soll es einen Supermarkt geben, den wir ansteuern. Dieser ist allerdings schlecht sortiert und so bleibt die erste Woche fleischlos. Kein Problem für uns, Nudeln mit Sauce und Gemüsereis in allen Variationen ist unsere Safaridiät. Alles andere ist nun komplett und wir fahren auf der A4 nach Norden. Vor der Grenze haben wir noch einmal vollgetankt und wollen in Rutenga noch mal auffüllen. Die moderne Tankstelle bei Mwenezi bekommt gerade Diesel, es dauert aber noch. Also fahren wir weiter. Leider hat die Tankstelle in Rutenga geschlossen . Weil Sonntag ist ? Keine Ahnung. Nach ja, voll schafft der Hillux 1200 km, also kein Grund zur Sorge. Die Kreuzung in Rutenga ist deutlich unübersichtlicher als es die Karte vermuten lässt, insbesondere weil es von allen Seiten wuselt. Trotzdem schaffen wir es auf die rechts abbiegende Piste Richtung Boli und um 15.30 Uhr erreichen wir die Parkgrenze am Boli Gate. Dort gibt es erst mal Small Talk mit den Rangern.






Diese bestätigen, dass die Tieren sich derzeit vorrangig im Norden aufhalten und geben uns ein paar Tips. Wir revanchieren uns mit kühlen Softdrinks und fahren zum Main Camp. Dort sind wir eine Stunde später.
Tapiwa, der Grenzhelfer, hat uns telefonisch angekündigt und Lydia bemüht sich sehr um die bestmöglichen Camps für uns. Leider sind alle Exclusivsites belegt. Wir nehmen eine Nacht Mabalauta 3, eine Rossi Pools, und 3 Nachte Chipinda 6. Im Norden sollen wir dann noch einmal schauen, was geht. Mabalauta 3 liegt schön am Fluß ist groß und: wir sind im ganzen Camp die einzigen. Also fast wie exclusiv  Es gibt zwar einen kleinen Elektrozaun ums Camp, aber die Tierspuren und die Impalas und Nylas im Camp zeigen, dass er nur kosmetische Funktion hat. Die Sanitäranlagen sind sauber und gut in Schuß. Mit dem dort gekauften Holz das erste Lagerfeuer und Afrika hat begonnen. Leider ist das Dachzelt deutlich älter als das Auto. Eine Bodenplatte ist gebrochen, einige Alukanten auch, Schrauben fehlen und die Spannstangen haben unterschiedliche Längen und Durchmesser. Alles nicht so toll. Mit Panzerband wird alles aber bis zum Ende durchhalten.












Wir haben es nicht so eilig mit dem Essen und sehen danach noch ein bisschen Sternen TV.
Die Kinder sind ja jetzt schon größer und so müssen wir nicht schon vor Einbruch der Nacht in der Falle liegen.

Wieder ein langer Tag mit 417 km.

20.08.

Endlich wieder die Geräuschen der afrikanischen Nacht. Das erste Frühstück spät und schon wieder erholt.




Wir haben länger geschlafen und um 9.45 Uhr kommen wir bei 20°los zum Game Drive. Da wir in den vielen Jahren früh morgens entweder Glück oder Pech bei den Tiersichtungen hatten, verzichten wir jetzt in der Regel auf den 5.30 Uhr Wecker und lassen es kommen, wie es kommt.







Wir cruisen erst nach Norden zur Nyavasikaba Picknick Site und sind zum späten Mittag wieder im Main Camp. Nach der Dusche geht es zu den Rossi Pools. Die Landschaften sind toll, unterschiedlich, immer wieder wechselnd zwischen dichtem Mopanebusch und offenen, savannenartigen Gegenden.









Die Tiere sind nicht so zahlreich, die Menschen glücklicherweise auch nicht. Aber es gibt sie beide 






Um 15.30 erreichen wir die traumhaft gelegene Rossi Pools Seite, richten uns ein und genießen die Ruhe und die hereinbrechende Dämmerung.








Vorbereitung für spätere Camps



Abendessen bei Traumkulisse und wir backen das erste Brot der Reise. Das gelingt uns ganz gut, wird aber später immer besser.


Ein schöner, entspannter Tag mit 61 km und 31°in der Spitze.
Anhang:
2 Wochen Camping für Senioren - www.namibia-forum.ch...g-fuer-senioren.html
KT 2022 Einsamn und wild-arm - www.namibia-forum.ch...am-und-wild-arm.html
Botswana für Kurzentschlossene - www.namibia-forum.ch...ene-januar-2022.html
Enjoy Zimbabwe - Die Sternenhimmeltour www.namibia-forum.ch...rb=1&template=simple
Lion in the camp - www.namibia-forum.ch...ung-um-das-ckgr.html
Khutse und CKGR namibia-forum.ch/for...w-far-is-khutse.html
Nam Bots mit Kindern namibia-forum.ch/for...bot-mit-kindern.html
Kinder, Katzen, Krüger Park, die erste www.namibia-forum.ch...bil-august-2010.html
Letzte Änderung: 12 Sep 2018 22:51 von MarcS.
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13 Sep 2018 08:40 #532519
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Hallo,

MarcS schrieb:
Die Zim Seite dauert etwas länger, da der Versicherungsagent sich nicht traut in der Schlange für commercial vehicles vorzudrängeln.

Habt Ihr da CVG (Commercial Vehicle Guarantee) bezahlt?

Gruß

D.
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13 Sep 2018 23:34 #532591
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@ Ingo: Ja, geht mir auch so. Als Fremder kann und will ich die Situation nicht bewerten, daher vermeide ich solche Diskussionen.
@ Dreamliner: ja haben wir. Alles in allem ca 130 $mit Taxes.

21.08.2018
Die Nacht über haben wir Hyänen gehört aber sonst wieder gut geschlafen. Gefühlt sind die Matratzen dünner als im letzten Jahr, oder ich älter ?
Es hat 13°, also zu kühl zum frühstücken. Also fahren wir zum Wrights Tower und genießen die Stille und Aussicht.







Dann zum Frühstück zur Muwatomba Picknick Site, wo wir gestern schon Mittag gemacht haben. Die Piste am Fluß ist deutlich schöner als der direkte Weg und ab und zu zeigen sich auch ein paar scheue Tiere.





Leider verpassen wir die Büffel auf dem Weg vom Fluß um ein paar Minuten.



Dann machen wir uns über die Red Hills auf nach Norden. Die auf der Karte dick eingezeichnete Piste ist in Wirklichkeit eine zweispurige Pad, die an ein paar verlassenen Hütten unscheinbar in den Busch abzweigt. Wir kommen nur wegen der Bahnkilometer drauf, dass das der richtige Weg ist. Die Landschaft ist toll und abwechslungsreicht, nur leider tierarm.





Aber das Fahren macht Spaß und wir erreichen auf Grund der ziemlich genauen Kilometerangaben problemlos am späten Mittag die Fishans Furt. Wenngleich die Abzweigungen oft sehr unscheinbar oder nur zu erahnen waren. Fahrzeuge am Vormittag entlang des Mwenezi: 1, Fahrzeuge auf der Nord-Süd Piste: 1. Auf der Süduferzufahrt machen wir erst einmal Mittag. Für den Fall, dass wir steckenbleiben sind wir dann wenigstens gestärkt.





Während dessen kommt von der anderen Seite ein Fahrzeug. So können wir die Wassertiefe und die Sandpassage besser einschätzen. Fazit: Wasser nur bis zur Narbe, Sand tief und wellig. Da ich es schon mal geschafft habe unseren Hillux auf den ersten zwei Metern der Tiefsandzufahrt zum Senyati Camp einzugraben beschließe ich zur Vorsicht den Reifendruck auf 1.6 zu reduzieren. Lieber 10 Minuten Kompressor als 30 Minuten schaufeln. Zum Leidwesen der Kinder ist die Zu- und Durchfahrt total unspektakulär und wir erreichen problemlos die andere Seite.
Beim Aufpumpen beobachten wir ein zimbabwisches Paar, die mit dem Auto in die Furt fahren, aussteigen und baden. Da kommt Neid auf, aber wir wollen ja erstmal zum Camp.
Auf der sehr schönen Uferstrasse haben wir dann unsere erste Elefantenbegegnung, die sehr deutlich macht, was uns in den nächsten Tagen erwartet. Gewarnt durch den Hupe und Thomas Bericht nähern wir uns noch vorsichtiger als sonst und halten noch mehr Abstand. Der Bulle setzt unbeeindruckt sein Schlammbad fort



und als wir uns schon entspannen, geht er unvermittelt in den „gleich gibt´s Ärger“ Modus über. Nicht wirklich ernst aber deutlich ungehalten.



Da wir nicht da sind um die Tiere zu ärgern oder spektakuläre youtube Videos zu drehen lassen wir ihn in Ruhe und fahren weiter Richtung Chipinda. Ein paar Kilometer vor dem spektakulären Aussichtspunkt ins Tal treffen wir auf einer unübersichtlichen Bergabpassage auf eine Elefantenherde, die sich rechts und links der Strasse befindet und schon auf ca 150 Meter signalisiert, dass jegliche Annäherung unerwünscht ist. Also fahren wir so weit rückwärts, dass wir die Lage überblicken können und ggf wenden können. Wenn nicht ab und zu ein Ohr gewackelt hätte, wären sie fast unsichtbar gewesen.



Innerhalb der nächsten 40 Minuten bildet sich ein kleiner Stau aus 5 PKW und 1 LKW und erst als ich mir schon Gedanken um meinen Sundowner mache, gibt die Herde langsam die Strasse frei. So kommen wir doch noch in Ruhe dazu, den tollen Ausblick auf das Runde Tal zu genießen.





Wir haben die Site Chipinda 6, die sich direkt neben der Zufahrt von der Strasse kommend befindet. Aber: Wir sind wieder ganz allein, oder zumindest die einzigen Camper. Daher ist die Lage ganz gut, direkt am Fluß, nicht weit von den sehr guten Waschgelegenheiten und da keine anderen Camper in der Gegend, auch verkehrstechnisch ok.





Lediglich die Caretaker des Tented Camps fahren noch einmal am Abend vorbei. Wir richten uns ein und bekommen nach und nach Mitbewohner.



Nebenan zieht lautstark ein Paviantrupp auf den Baum, sie entscheiden sich schon beim Anblick der Zwillen gegen einen Nachbarschaftsbesuch. Dafür sind zwei Elefanten auf der Nachbarsite und fressen sich bei zunehmender Dunkelheit immer näher heran. Na ja, erfahrungsgemäß ist es ja ok, wenn sie bestimmen, ob sie unsere Gesellschaft suchen. In der Hoffnung, dass diese Regel auch hier gilt, verkriechen wird uns in Bett und sehen noch durchs Nachtsichtgerät den Ellis zu. Sie fressen sich ums Auto herum, entscheiden sich dann aber für einen Ast, der mehreren Affen als Schlafstadt dient. Ein Schütteln und Krachen, gefolgt von einem riesen Geschrei im Affenland. Sehr witzig, wenn man kein Affe ist.
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14 Sep 2018 08:19 #532603
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  • Topobär am 14 Sep 2018 08:19
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Hallo Marc,

wir hatten damals auch große Probleme, den Abzweig der Piste in den Nordteil zu finden. Sind mehrfach am Abzweig vorbei gefahren, ohne ihn zu bemerken.

Alles Gute
Thomas
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14 Sep 2018 08:39 #532604
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  • lottinchen am 14 Sep 2018 08:39
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Ich freu mich über euren Reisebericht. Mit Kindern in Zimbabwe ist doch mal ein spannendes Abenteuer! Ich bin sehr gespannt, wie vor allem die Kids die Tour finden. Sind sie schon echte Safari-Profis?
Ich fahre sehr gern weiter mit!
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14 Sep 2018 09:24 #532613
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  • fordfahrer am 14 Sep 2018 09:24
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Hi Thomas,
FZG hat ja das Management übernommen. Sie haben wohl eine Reihe von Pisten renoviert.
Man hat auch eine Karte mit Abzweigungskoordinaten online -> gonarezhou.org/wp-co...018_4000x4617_80.jpg
Gruss
Christian
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