Noch vor Sonnenaufgang trägt der Wind ein kräftiges Brüllen in Richtung Farm, das Petra wahrnimmt. War das etwa ein Löwe? Sie soll Recht behalten, auch Jutta horcht auf. Wenn der Wind günstig steht, kann man hier das Brüllen der Löwen von der Nachbarfarm hören.
Nach einem wie immer vorzüglichen Frühstück mit perfekten Eiern starten wir alle einen Game Drive über die Farm. Es geht vorbei an Mangusten, Erdhörnchen, Oryx, Kudus, Giraffen und Springböcken. Leider befinden sich alle außer Reichweite eines schönes Fotomotivs. Wir fahren eine große Runde und spüren richtig, wie windig es auch heute wieder ist.
Hier befinden wir uns an der Grenze Robyn / Etosha. Zwischen den Zäunen liegt das Niemandsland. Der Elektrozaun ist hier nicht besonders hoch, da kann ein Löwe schon mal drüber springen. Der Zaun dient aber nicht nur dem Schutz vor wilden Tieren, sondern auch vor Menschen. Da die Farm direkt am Etosha liegt und auf Google sogar ein Weg darüber hinein angezeigt wird, ist es ein interessanter Anlaufpunkt für Wilderer. Gerade der Westen, an den Robyn grenzt, ist touristisch nicht großartig erschlossen und die Wilderer bleiben eher unbemerkt. Einige Male z.B. hat es schon am Elektro-Schiebetor geklingelt, als unangemeldete Gäste auf Robyn "einen Gamedrive machen wollten...". Diese wurden umgehend abgewiesen. Oder aber gab es auch die ein oder andere ominöse Buchung über Booking, die Jutta nicht angenommen hat.
Hier sieht man den (wahrscheinlich) von Elefanten zerstörten Etoshazaun und das gesicherte Tor, das Africat für den einzelnen Löwen öffnete.
Dies ist die Grenze zur Farm Pioneer, von wo aus das Brüllen der Löwen kommt. Mit viel Glück kann man auf der großen freien Fläche auch mal einen Elefanten sehen.
Erdhörnchen, auf einer Fläche, die noch nicht völlig überweidet ist und zeigt, wie es in vielen Teilen Namibias noch aussah, als noch nicht so viele Rinder grasten.
Zurück auf der Farm demonstriert uns Max auch, wie er Jutta eines Nachts zu Tode erschreckt hat. Aus der Rubrik "Geschichten von der Farm":
Es war kurz vor Mitternacht, als plötzlich die Glocke unten am Tor läutete. Sie schreckte hoch und dachte zunächst, in der Lokasie gäbe es Schwierigkeiten, aber niemand antwortete in der Dunkelheit. Geistesgegenwärtig bewaffnete sie sich, grübelte aber im nächsten Moment, dass jemand, der sie überfallen wöllte, wahrscheinlich nicht klingeln würde. Auch ortsansässige Leute trauen sich im Dunkeln nicht hierher, da sie genau wissen, dass Jutta ihren Ruf als durchgeknallte Alte von Robyn pflegt und auf alles schießt, was sich bewegt. Als das Läuten immer noch nicht aufhörte, schaltete sie das Flutlicht an und entdeckte tatsächlich Max, wie er die Glocke läutete
Kurz vor Sundowner gehe ich wieder eine lockere Hunde-Runde in den Busch und Petra begleitet uns. Wieder haben wir Glück und die Giraffen sind ganz in der Nähe
Hier sieht man sie sogar im Hintergrund
Heute freuen wir uns, zum Sundowner hoch zum Sundowner-Berg zu fahren, das muss einfach jedes Jahr sein! Und jedes Jahr ist es einfach wunderschön dort oben! Diese endlose Weite, der namibische Busch, der Blick bis rüber zu den Dolomite Hills in Etosha.
Oryxe, Zebras, Kudus, Warzenschweine und Giraffen kreuzen unseren Weg und ich habe das Gefühl, mich jedes Mal aufs Neue in dieses Land zu verlieben.
Oben angekommen steht uns ein weiteres Highlight bevor: Wir lernen endlich Lilly, das Dik Dik kennen! Sie kommt uns mit ihrem Partner schon entgegen, aber wir können am steilen Berg nicht halten. Jutta beruhigt uns allerdings, dass wir uns nur ein wenig gedulden sollen. Sie behält Recht: Nach ein paar Minuten lugt ein großes Augenpaar aus dem Busch und nähert sich, als wäre es eine Selbstverständlichkeit. Wir können es gar nicht glauben, dass sich uns ein so scheues Tier bis auf wenige Meter nähert. Ihr Partner allerdings bleibt schüchtern in seinem Versteck. Das kleine Mädchen kennt Jutta und das Auto und weiß, dass ihr nichts geschieht, auch weil hier oben niemals geschossen wird. Wir beobachten sie eine Weile und können uns kaum beruhigen, haben wir ein Dik Dik noch nie aus solcher Nähe gesehen.
Handyfotos, ohne Zoom
Sie präsentiert uns nur zu gern ihre hippe Frisur
Wir schnappen uns nun alles, was wir für unsere Religionsausübung benötigen und stoßen alle zusammen auf der selbstgebauten Aussichtsplattform an. Jutta tischt natürlich wieder ordentlich auf und serviert neben Pepperdews, Oliven und Käse noch die besten Buletten (Kudu), die wir jemals gegessen haben.
Lilly wuselt derweil unter uns herum und nimmt den Bakkie ganz genau unter die Lupe.
Als die Sonne sich langsam dem Horizont nähert, verziehen wir beide uns runter auf die Felsen und stoßen nochmal zu zweit an auf "Happy Days".
Die letzten Minuten des Sonnenuntergangs fährt Jutta wieder die Illumination aus und dreht "Nkosi Sikelele Africa" auf - wieder fließen mächtig Tränen. Noch nicht mal an der lauten Musik stört sich Lilly
In der Lapa erwartet uns wieder eine so wundervolle Atmosphäre und Enginie überrascht uns!
Hach, wie ergreifend!
So einen Flaschenhalter möchte ich auch haben!!!
Das Dinner sieht heute wie folgt aus:
Butternusssuppe
Kartoffengratin à la Enginie (haben wir uns extra gewünscht), Tomaten-Mais-Salat und Kudusteaks
Melktert (ooooh, das wird neben Malva-Pudding daheim auch versucht, nachzukochen!!)
LECKER LECKER LECKER!!!!!
Jutta hatte für uns ein Kreuzworträtsel aus Hummeldumm vorbereitet, um das heutige Arrangement zu erraten. Mit eeetwas Hilfe von ihr, fielen uns dann auch alle Namen wieder ein und wir lösten bereits heute Mittag: "Dancing Stars" Naja, Feuerwerk wird es nicht sein Wir haben ja keine Ahnung...
Nach dem Essen werden wir in völliger Dunkelheit zum Pool gebeten und nehmen Platz. Plötzlich tauchen vor uns tausende kleine Lichter auf, die zur dramatischen Musik "tanzen" unglaublich.... Jutta hat tatsächlich eine Lasershow im Busch installiert... Ich denke mir nur, als wären das über uns nicht schon genug Sterne, aber dieses Lichterschauspiel ist Unterhaltung pur. Außerdem denke ich darüber nach, sollte jemand relativ tief über uns fliegen und mitten im Busch das hier sehen.... Der denkt sich doch bestimmt auch seinen Teil
Die Musik spielt nun das Lied "Solange man Träume noch leben kann..." und wir müssen schon wieder Tränen lassen.... Ja, schon wieder! Hier auf Robyn besteht in der Tat eine Heul-Garantie
Wir stoßen erneut auf die schönen Tage an, denn morgen heißt es für uns schon wieder Aufbrechen. Waltraud (der kleine Dackel) schleicht sich mit uns aufs Zimmer und sucht sich den besten Platz im Bett, ausnahmsweise darf sie mal bei uns schlafen. Wir räumen noch ein paar Sachen zusammen und gehen überglücklich ins Bett. Auch mit großer Vorfreude, denn ab morgen sind wir endlich wieder voll in unserem Element: Etosha, wir kommen!
Selbst gefahrene Kilometer: 0
Fazit Farm Robyn:
Braucht ihr hier ernsthaft ein Fazit?
Weiterempfehlung? Los, hin da
I will always have a bit of namibian sand in my shoes!
Liebe Laura, liebe Petra,
nein, ihr braucht kein Fazit zu Robyn schreiben. Das war doch mal wieder ein wundervoller Aufenthalt. Das Jubiläumsständchen ….. einfach nur WOW und alles andere ………… ihr seid dort einfach WILLKOMMEN.
Den Flaschenhalter wo bekommt man den? Ist ja irre ….
Lilly das DikDik, oh wie süß. Krasse Frisur
Toller Bericht, jetzt freu ich mich auf Etoshaaaaaa …. lasst es krachen
den Flaschenhalter fand ich auch extrem stylish und habe mal gegoogelt. Schau mal hier:
www.bartlshop.de/pop...p?pID=111385&imgID=4. Ist nicht ganz so schön wie der von der Farm Robyn, aber als Gag auch nicht schlecht.
Einen ganz wunderbaren Bericht schreibst du da. Deine Liebe zu Afrika spürt man in jeder Zeile. Nur weiter so. Und jetzt bin ich gespannt, was euch im Etosha so vor die Linse gekommen ist. Im letzten Jahr wurdet ihr dort ja mit schönen Sichtungen geradezu verwöhnt.
Liebe Netti,
die Frisur ist einfach nach zu stylen, einfach Ecken abrasieren - zack, haste nen Dik Dik - Iro
Dir auch einen guten Wochenstart!
Liebe Logi,
Jutta hat ihn auf der Etosha Safari Lodge gekauft, wo wir dieses Jahr ja nicht waren. Ist zwar billiges Plastik, aber trotzdem genial
Liebe Karin,
oh lecker lecker! Letzte Woche habe ich den Malva Pudding nachgekocht/gebacken. Fast so lecker wie in Namibia Und das obwohl ich backen hasse...
Liebe Beate,
vielen Dank für die warmen Worte Genau, letztes Jahr wurden wir verwöhnt, daher dieses Jahr mit null Erwartungen, aber auf der Suche nach Flecken Irgendwann muss das doch mal klappen!!!
Herzliche Grüße
Laura
I will always have a bit of namibian sand in my shoes!