Liebe Fomis,
heute bin ich Blog-technisch gut in Schuss, daher kommt gleich das nächste Kapitel. Ich wünsche euch viel Spass beim Lesen und bedanke mich für euer Interesse und den Kommentaren.
Es ist schon beeindruckend, was man alles mit einer abgeschnittenen Plastik-Flasche mache kann
Liebe Grüsse - Claudia
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7. Die Tour „Little 5“ – Begegnungen mit viel Kleingetier und ein Wiedersehen
Nach einer verkürzten Kaffeeprozedur wurden wir pünktlich um 8.00 vom Tour Operator abgeholt. Es war eine recht kräftige Frau, die uns Geschichten erzählte, die von highen Swakop-Bürgern handelten, da die Apotheke abgebrannt war ……….
Nach einer kurzen Verzögerung, da andere Gäste nicht geweckt wurden und daher noch beim Frühstück sassen und unser Guide noch eine vergessene Tasche in einem anderen Auto holen musste, kamen wir in der Namib an. Das generelle Briefing über die Namib erhielten wir gemeinsam mit einer zweiten Truppe des selben Tour-Operators. Dann wurde der Reifendruck reduziert und los gings.
Was machen die denn hier ?
Ja, hier wurde gebuddelt …..
Und gefunden ….
Es wurde aber auch nicht nach allem gebuddelt. Bei einem Gespinst im Sand wurde uns erzählt, dass dies Radspinnen seien, die ebenfalls im Sand sind. Diese brauchen aber nach dem Buddeln wieder 3 Tage, bis sie dort sind, wo sie waren. Und das kostet den Spinnen zu viel Energie. Für diese Erklärung war ich dankbar !
Ein winziger Käfer (Spider beetle ?)
Ich wollte das nicht …. (die Eidechse am Ohr)
Ein standorttreuer Skorpion
Wunderbare Dünenlandschaft
Ein Suchbild …. (Kopf einer Sandviper)
Von einer Seite sah das Chamäleon so aus …
….. von der anderen Seite so (dies, um mehr von der Sonne abzubekommen und gleichzeitig ist es eine Tarnung, da das Chamäleon mit der dunklen Seite wie ein Stein aussieht). Dieses ortstreue Tier ist ein fester Bestandteil der Tour, dafür wird er/sie/es auch fleissig mit Mehlwürmern gefüttert.
Knapp vor einer Trinkpause kamen wir an einen Platz, an dem bereits Vögel auf uns warteten. Unser Guide machte Lockrufe (sehr laut – sehr lange), die Vögel kamen und wurden von ihr gefüttert.
Dann war Wüste satt ! Ich hätte dort Stundenlang schauen können. Diese Formen, diese Farben, der kleine Prinz ist wohl nur mehr um die Ecke
Dass die Namib-Wüste auf den Atlantik trifft, empfinde ich als sehr eindrucksvoll !
Dann ging es über die Dünen wieder in Richtung unserer Startposition. Da kam dann der besondere „Spass“, ganz schnell mit dem Auto die Düne nach oben brettern, ein bisschen abheben und dann wieder ganz schnell die Düne nach unten brettern. Im Verhältnis zur Ruhe der Dünen war diese Aktion für mich sehr "laut".
Noch ein kleiner Tipp, sollte jemand diese Tour buchen und Zigaretten-Raucher sein: fragt genau nach, wann/wo eine Zigarettenpause angebracht ist. Ich hatte nicht daran gedacht und erhielt einen meiner schlimmsten Rüffel !
Als Fazit für diesen Ausflug: es war schön, die Tiere gesehen zu haben, die wir ohne die Guides sicher nicht gefunden hätten. Aber es wurde schon sehr viel gefüttert. Ich habe den „Spass-Teil“ eher als unnötig empfunden. In diesem Forum gibt es Berichte über schönere Touren.
Als wir nach der Tour wieder zur Camp Site kamen, hatten wir einen neuen Nachbarn. Das Auto kam uns bekannt vor. Ein paar Stunden später erschien der Besitzer, bzw. der Mieter. Es war unser Nachbar von Halali ! Der Mann, der das Telefon mit dem Automotor lädt !
Wir grinsten alle drei, stellten uns vor und gaben uns die Hand. Er lud uns auf ein Bier nach dem Abendessen ein. Wir hatten mit Kleber (er wusste sogar, dass sein Name im Deutschen eine Bedeutung hat, „it’s like glue“) einen super-netten Abend zusammen, an dem wir lernten, warum das Fleisch in Namibia so toll schmeckt. Kleber ist Sohn eines brasilianischen Rinderzüchters und erzählte, dass das Fleisch in Brasilien, SA und Namibia (und sicher noch in anderen Ländern dieser Welt) eigentlich immer dry-aged ist. Dies sei eine notwendige Prozedur, da die Kühe sich viel bewegen und daher viele Muskeln haben. Als Resultat wäre das Fleisch ohne dry-aged-Prozedur hart. Stallkühe bewegen sich viel weniger, daher ist diese Methode nicht notwendig. Dass dadurch aber die Qualität des Fleisches wirklich besser wird, schmeckt man. Dass dry-aged Fleisch in Europa jetzt gerade in Mode ist, fand er superlustig. Er grillte das Fleisch auch anders als wir: er hielt es mit einer Zange direkt in die Flamme und meinte, dass es dadurch noch mehr Aromen bekäme als nur mit der Glut. Ich bin nicht sicher, wieviel Einbildung hier dabei ist, aber das von ihm angebotene Fleisch schmeckte „awesome“.
Nach diesem netten gemeinsamen Abend gingen wir für namibische Verhältnisse recht spät zu Bett, war aber nicht schlimm, wir hatten nichts Aufregendes für den nächsten Tag geplant.
Und, so wurde aus einer doch eher skurrilen Begegnung im Pyjama eine schöne und super-nette Begegnung
Fortsetzung folgt .....
Liebe Grüsse - Claudia