Samstag, 17. Februar 2018
Ngepi Camp
Vogelgezwitscher und Hippogrunzen weckt mich auf, die Sonne geht gerade auf und ein neuer Tag in Afrika begrüsst uns mit angenehmen 20° C. Ich giesse uns einen Kaffee auf, für mich gehören diese Momente am frühen Morgen - ich wiederhole mich - mit zu den allerschönsten.
Etwas später schlendern wir rüber zur Bar, trinken nochmals einen Kaffee und lesen News in den Online-Zeitungen der Heimat; zum ersten Mal seit fast fünf Wochen. Wie es scheint, haben wir nicht allzu viel verpasst und die Erde dreht sich immer noch. Der ganz normale Wahnsinn geht also auch ohne uns weiter.
Auf der gegenüberliegenden Flussseite grasen und trinken fünf, sechs Büffel. Da Beenie sein Fernglas grad bei sich hat, können wir sie gut beobachten vom Camp aus. Ein Mitarbeiter spricht meinen Bruder an, ob wir denn auch an Vögel interessiert seien, wenn er schon so ein tolles Glas mit habe. Na klar! Es stellt sich heraus, dass Christopher einer der Guides hier ist und seit 16 Jahren im Ngepi arbeitet. Er ist
der Vogelkundler und das merkt man sofort. Voller Begeisterung zeigt er uns gleich ein paar Vögel, erzählt, was es hier alles für Arten gibt und nimmt uns direkt mit zu einer der Campsites, wo immer die und die Vögel zu sehen seien. Wir versprechen ihm, dass wir noch einen Bird-Walk mit ihm machen werden - das wird sicher grandios.
Der Morgen plätschert dahin, wir bestellen uns was zum Frühstück und dann lümmeln wir gemütlich auf einem der Sonnendecks rum bis in den Nachmittag hinein.
Frühstück und Mittagessen bestellt man sich an der Bar und kann es nachher hier bei der Küche abholen. Aber das Foto habe ich natürlich wegen dem coolen Schild gemacht. (Foto mit Smartphone).
Wie gesagt ist Ngepi sehr liebevoll gestaltet und so unternehme ich einmal auch eine kleine Tour über das Gelände zum dokumentieren, was ich damit meine. Es gibt insbesondere wirklich coole Freiluftduschen, Bäder und Klos (ansonsten gehöre ich sicher nicht zu den Klo-Fotografen, aber hier kann man ja fast nicht anders):
Taking a shit with a view, könnte man sagen.
Coolste Dusche überhaupt (Foto aus 2016)
Coolster Swimmingpool überhaupt - der erste Hippo- und Krokodilsichere Pool der Welt, wie ihn das Camp selber anpreist. Ansonsten wäre es völlig undenkbar, im Kavango zu baden, aber durch diesen Käfigpool wird sogar das möglich gemacht. (Foto aus 2016)
Und noch die coolste Bar weit und breit. (Foto aus 2016)
Am späteren Nachmittag brauche ich dann doch etwas Bewegung und ich schmeisse mich in meine Laufklamotten. Ich laufe die 4km auf der Piste bis zur Teerstrasse und dann auf dieser noch ein Stück in Richtung Bagani und wieder zurück, so dass es am Ende mal wieder 12km gibt. Dieses Mal forciere ich das Tempo etwas, aber bei etwa 28° C, Tiefsand, und viel zu wenig Training in den letzten sechs Wochen wurde es eine knüppelharte Angelegenheit. Unterwegs habe ich aber ein Riesenfest, immer wieder winken mir Kinder oder Jugendliche zu, die alten grüssen freundlich. Zwei kleine Knirpse laufen sogar zwei- oder dreihundert Meter mit mir mit und lachen sich einen, ein junger Bursche klatscht mich ab. Als ich wieder kurz vor dem Camp bin, fährt in mehreren Autos grad ein Fussballteam zur Hauptstrasse zurück, sie feuern mich an und klopfen Sprüche (gut, vielleicht haben sie auch mit üblen Beleidigungen um sich geworfen, ich verstehe ja nix von der lokalen Sprache
).
Völlig erledigt aber happy komme ich ins Camp zurück. Wir müssen uns bis 18.00 Uhr etwas von der Snack-Karte bestellen, denn nur für uns beide wollen sie hier verständlicherweise kein ganzes, dreigängiges Abendessen zubereiten. Ich hüpfe noch schnell unter die Dusche, dann sind auch schon unsere Burger mit Fritten und Salat fertig.
Nach dem Essen spielen wir noch eine Partie Karten an der Bar. Es ist aber absolut tote Hose, so dass der unterbeschäftigte Barkeeper schon gegen 20:00 Uhr die Schotten dicht machen darf.
Tageskilometer: 0km
Tageshöchsttemperatur: 30° C