Kapitel 14
Urlaubstage am Okavango
Dienstag, 13. Februar 2018
Moremi Game Reserve (North Gate Campsite) - Guma Lagoon Camp
Ein langer Fahrtag steht an. Deshalb fackeln wir nicht lange rum und sind schon kurz nach sieben Uhr in den Startlöchern.
So sieht unser Gefährt nach ein paar Tagen Schlammschlacht im Moremi aus.
Wir fahren über den Khwai und durch das gleichnamige Dorf und dann geht es im Prinzip in einem grossen Bogen rund um das Konzessionsgebiet und das Moremi Game Reserve vorbei auf recht guter Piste bis zurück nach Maun. Dort statten wir dem «Wimpy» einen Besuch ab und essen Frühstück, tanken voll und kaufen im «Choppies» daneben zwei, drei Kleinigkeiten ein. Danach fahren wir noch zur Post und geben unsere Postkarten auf, dann sind wir auch schon wieder weg.
Es folgen mehrere Stunden eintöniger Fahrt auf einem schnurgeraden Asphaltband. Zuerst knapp 100km in südwestlicher Richtung bis zur Kreuzung bei Sehithwa, dann noch einmal fast 250km direkt nach Norden. Nach Gumare tauchen plötzlich immer mehr Schlaglöcher vor uns auf, die Strasse wird schlechter und schlechter. Wir fragen uns mal wieder, wie so etwas nur möglich ist, in der einen Provinz ist die Strasse tiptop, in der anderen wird seit zehn oder mehr Jahren nicht ein einziges Loch geflickt. Nun, das Geld dafür verschwindet wohl in irgend einer Tasche irgend eines hochrangigen Lokalpolitikers - auch wenn Botswana bekanntermassen als eines der am wenigsten korrupten Länder Afrikas gilt. Viele Reisen haben wir in Afrika schon gemacht, es erstaunt uns aber immer wieder auf’s Neue.
Bei einem kleinen Örtchen mit dem lustigen Namen Etsha 13 kommt unsere Abzweigung endlich in Sicht. Zuerst geht es noch für ein paar Kilometer auf breiter, guter Schotterpiste bis zur Ortsmitte. Dort fragen wir nach dem Weg und werden von einem jungen, sehr coolen Kerl, der auch ziemlich zugedröhnt scheint, mit einem fröhlichen «What’s up, Bro?» begrüsst und dann auch auf die richtige Piste geschickt. Wir müssen wieder Luft aus den Reifen ablassen, denn es folgen jetzt 13km sehr tiefsandige Zufahrt. Doch dann haben wir es geschafft und wir biegen auf den Parkplatz vom Guma Lagoon Camp ein.
Freundlich werden wir empfangen und herumgeführt, das Camp ist zauberhaft gelegen direkt an der namensgebenden Lagune. Von unserem Golfprofi-Freund Roger hatten wir empfohlen bekommen, die Campsite Nr 1 zu reservieren. Und dieser Tipp war wirklich Gold wert. Ein unbeschreiblich schöner Platz unter schattigen Bäumen und Palmen mit eigenem, ganz kleinem Sandstrand (an dem man aber auf gar keinen Fall baden sollte - es gäbe nämlich Krokodile hier und Hippos natürlich sowieso). Hier werden wir es definitiv ein paar Tage aushalten können.
Ein kleiner Dämpfer ist aber, dass wir kein Abendessen mehr bekommen können. Dieses muss vorangemeldet werden, doch leider seien wir zu spät dran, da liesse sich nichts mehr machen. Es ist noch nicht mal 16:00 Uhr und aus unserer Sicht dann doch etwas unflexibel. Ab heute nämlich wollen wir nicht mehr selber kochen, es kommen nur noch Unterkünfte mit Küche. Deshalb haben wir nichts mehr eingekauft, aber easy, wir können schon noch was aus den Resten zusammenbasteln.
Wir bauen unser Camp auf und genehmigen uns dann einen Rock Shandy auf der tollen Terasse der Lapa/ Bar. Es ist echt gemütlich und entspannt hier.
Nach dem Abendessen checken wir nochmals die Lage an der Bar, es sind aber nur wenige Gäste da und alles ist ruhig. Macht nichts, nach dem langen Fahrtag sind wir sowieso ziemlich erledigt und verkriechen uns daher schon bald wieder in unsere Zelten.
Tageskilometer: 443km
Gesamtreisedauer: 8h 40min
Tageshöchsttemperatur: 36° C
Mittwoch, 14. Februar 2018
Guma Lagoon Camp
Vom heutigen Tag gibt es nicht besonders viel zu erzählen, wir machen nämlich Urlaub. Der Platz ist so gemütlich, wir haben ja unsere Hängematten dabei und ein gutes Buch auf dem iPad zum Lesen und alle Zeit der Welt.
Für das Frühstück haben wir uns auch angemeldet und das ist auch ganz in Ordnung. Es gibt je einen Teller mit Rührei, Speck, Würstchen und Champignons, dazu Brot und ein Müsli-Buffet mit frischen Früchten.
Dann liegen wir einfach rum, entweder in den Hängematten oder am Pool, spielen Karten, warten auf eine funktionierende Internetverbindung oder kurz: wir haben es einfach gut.
Am Nachmittag zieht auch eine Familie Meerkatzen an unserer Campsite vorbei. Am Morgen veranstalten sie jeweils einen Heidenlärm, wenn sie über das Blechdach des Küchengebäudes rabautzen. Und natürlich gäbe es auch etliches an Vögeln hier zum beobeachten und bestimmen, unter anderem auch der so typische Doppelruf der Swamp Boubous erfreut uns. Aber wir sind grad etwas Safari-Müde und mögen die Kamera nicht mehr so oft hervorholen.
Es ist ziemlich bewölkt heute und daher nicht allzu warm. Drum mache ich mich so nach 15:00 Uhr endlich wieder mal auf eine Laufrunde. Die 7,3km im Tiefsand sind sauanstrengend und fühlen sich nach wesentlich mehr an, aber es tut unheimlich gut, mal wieder zu Laufen nach all den Wochen in den Nationalparks.
Nach einer erfrischenden Dusche ist Rock Shandy- und dann auch schon bald Abendessen-Time. Es gibt eine Auberginen-Lasagne zur Vorspeise, gefüllte Hähnchenbrust mit Kartoffeln, Kürbis und Blumenkohl und zum Dessert irgendwas leckeres süsses mit Banane. Auch heute ist wenig los und so sind wir schon bald wieder zurück auf unserer Campsite.
Tageskilometer: 0km
Tageshöchsttemperatur: 25° C