Tag 28 – 11. August 2017 – Bwabwata NP
Mahangu Safari Lodge – Nambwa Campsite, Kwando
Als die Sonne über dem Okavango aufging, war es noch so kalt, dass Nebelschwaden über dem Wasser hingen.
Viele verschiedene Vogelstimmen setzten ein und wechselten sich ab. Wir hatten das Sonnenlicht genau auf unserem Stellplatz am Wasser und saßen zum Aufwärmen beim Frühstück. Bei Kaffee und Brötchen starteten wir gemütlich in den Tag. Auch die Moorralle schaute noch einmal kurz bei uns vorbei.
Dann packten wir zusammen und schauten uns die kleine Aussichtsplattform an, von der aus man sehr gut über den Fluss in den Nationalpark blicken kann und beglichen noch schnell unsere Rechnung.
Wir fuhren ein paar Kilometer nach Divundu und tankten. Dann ging es über den Okavango nach Osten, wo wir nach Süden in die Buffalo Core Area des Bwabwata-Nationalparks abbogen. Wir erledigten die üblichen Formalitäten und waren gerade damit fertig, als Bele und Matthias auch eintrafen.
Langsam fuhren wir voraus und rechneten eigentlich damit, sie bald wiederzutreffen. Da hatten wir uns allerdings getäuscht. Wir nahmen den ersten kleinen Weg hinunter zum Fluss. Dieser war aber wohl so unscheinbar, dass die beiden anderen daran vorbeifuhren. Obwohl der Park recht übersichtlich ist, sahen wir den ganzen Vormittag keine Spur mehr von ihnen. (Wahrscheinlich wollten sie ihre Ruhe haben und versteckten sich hinter dichtem Geäst, sobald sie auch nur ein Fitzelchen unseres Campers erblickten.)
Passend zum Namen entdeckten wir im Park zunächst ein paar Büffel.
Der eigentliche Plan war, ein wenig am Fluss entlang zu fahren und irgendwann wieder umzudrehen. Dabei verschätzten wir uns allerdings gewaltig und gelangten bis kurz vor die botswanische Grenze. Die Landschaft war recht rauh und wild, die Wege waren teils tiefsandig und eingewachsen. Am Fluss kamen wir gut, aber dennoch nur langsam voran, weil es viel zu entdecken gab. Wir sahen Büffel, jede Menge Kudus, Impalas, Letschwe, Warzenschweine und ein paar Rappenantilopen.
Weißstirnspinte
Am Ufer waren die unterschiedlichsten Wasservögel zu finden.
Schreiseeadler
Klunkerkranich
Witwenente
Sporengans
Die Gegend erinnerte uns sehr an die Xini-Lagoons im Moremi und gefiel uns ausgesprochen gut.
Sicher lag es auch daran, dass wir uns erst viel später als geplant auf den Rückweg machten. Bele und Matte hatten sich noch immer nicht blicken lassen. Wir schauten bei den alten Militärruinen vorbei und spazierten durch die verfallenen Häuser.
Dann verließen wir recht zügig den Park, denn es war bereits kurz nach 14 Uhr. Auf der Teerstraße ging es knapp 200 Kilometer nach Osten.
Dann bogen wir in den Ostteil des Parks ein. Dort mussten wir ein neues Permit bezahlen. Beim Registrieren im großen, gelben Buch stellten wir fest, dass uns unsere Reisepartner lange voraus waren. Das war schon mal beruhigend. Waren sie also nicht in der Buffalo Core Area verschütt gegangen.
Die Zufahrt nach Nambwa war teilweise sehr tiefsandig. Wir nahmen einen Umweg am Kavango entlang.
Brillenwürger
Specht
Beim Nambwa-Camp angekommen trafen wir unsere Reisepartner wieder. Sie hatten sich bereits auf Nummer zwei häuslich eingerichtet, und Mattes Zelt grüßte vom Aussichtsdeck am Fluss. Wir sahen uns um und krabbelten auf der Suche nach kleinerem Getier ein wenig durch die Büsche.
Damaratschagra
Spontan entschlossen wir uns, noch für eine halbe Stunde in Richtung Süden zu fahren, obwohl die Sonne schon tief stand.
Bei einem neuen Hide an einer kleinen Lagune stand eine Herde Elefanten und trank. Auf dem Weg dorthin hatten wir uns schon zwischen zwei Elefanten hindurchquetschen müssen. Sie waren aber ganz friedlich und stellten lediglich ihre Ohren ein wenig auf, als wir passierten.
Während Bele und Matte die Elefanten vom Hide aus beobachteten, besahen wir uns das Treiben von der anderen Seite. Es war ein ständiges Kommen und Gehen. Die eine Gruppe marschierte heran, die Tiere löschten ihren Durst und liefen wieder davon. Und schon war die nächste Herde herbeigeeilt. Wir staunten, wie friedlich und respektvoll alle Begegnungen abliefen.
Zurück im Camp machten wir Abendessen. Matthias kochte Spaghetti mit einer leckeren Tomatensoße aus Zwiebeln, Möhren, Salami und Paprika. Dazu gab es Reibekäse.
Wir saßen noch etwas beim Feuer zusammen und lauschten in die Nacht.
Als wir im Zelt lagen, grunzten sämtliche Hippos in unserer Nähe. Leider wollte keines von ihnen um unser Auto spazieren.
Kilometer: 284