Wir haben den ganzen Tag nach der ersten Übernachtung im Gebirge zugebracht. Zuerst unternahmen wir im Geländewagen eine Fahrt bis auf einen der ersten Gipfel in der Naukluft.
Eine sehr interessante Fahrt im Morgenlicht, bei der wir neben einer beeindruckenden Landschaft auch etliche Tiere gesehen haben, Kudus, Paviane, Klippspringer und Bergzebras.
Von einem Aussichtspunkt haben wir einen tollen Ausblick auf die Gebirgslandschaft genossen.
Jonathan, ein junger Farmer, fährt uns und erzählt sehr viel über Landschaft und Pflanzenwelt und das Farmen in der Naukluft. Wir fahren auch an einer Schaftränke vorbei, wo Vergangenheit und Moderne nebeneinander liegen. Früher wurde das Wasser mittels Windrad in einen großen offenen Steinbehälter gepumpt. Heute geschieht dies mit Solarpumpe in Plastikbehälter aus denen kein Wasser verdunsten kann.
Gegen Mittag fahren wir dann noch in die Köcherbaumschlucht zum Wandern. Wir stoßen auf viele verschiedene Vegetations- und Gesteinsformationen.
Mit zunehmendem Weg werden die Wasserstellen immer häufiger und die Vegetation immer interessanter.
Nach der Rückkehr zur Lodge besuche ich noch die Campsite der Lodge, die etwas außerhalb liegt. Hier finden sich noch einige Ruinen aus der deutschen Kolonialzeit und zwei Gräber von Schutztrupplern aus den Jahren 1894 und 1915.
Der erste Tote war hier also bereits vor dem hereroaufstand zu verzeichnen, als es im Süden der Kolonie bereits Widerstand gegen die Deutschen gab. Die Schutztruppe bestand damals nur aus wenigen Mann. Der letzte Gefallene starb hier wohl durch Einheimische, denn direkte Kampfhandlungen zwischen Südafrikanern und Deutschen fanden hier nicht statt.
Was sagt uns der Schatten?
Bei all den Wanderungen sollte man aber unbedingt darauf achten, genügend Wasser mitzunehmen und in der Köcherbaumschlucht sind auf jeden Fall auch lange Hosenbeine ratsam, denn der Weg führt manchmal an kleinen Wasserstellen vorbei, die dicht bewachsen sind und man nicht immer sieht, wohin man tritt.
Das Abendessen nehmen wir wieder gemeinsam im Garten der Lodge ein. Das Zebrasteak war lecker!
Ganz ehrlich: Ich hätte eigentlich lieber Rind oder Schaf gegessen und nicht die netten Bergzebras, die ich am Morgen gesehen habe.
Die Unterkunft „Büllsport“ bietet so viele Möglichkeiten, dass nur eine Übernachtung auf dem Weg nach Sossusvlei eigentlich zu wenig ist. Drei Tage könnte man hier schon locker zubringen. Und ein paar Vögel lassen sich auch beobachten.
Als Beispiel nur einen der vielen Graulärmvögel, die hier unterwegs sind.
So, das war der Aufenthalt in der Naukluft. Sesriem und Sossusvlei haben wir bewusst links liegen lassen.
Viele Grüße:
Burschi