03.08.2017
Heute ist ein ausgesprochener Fahrtag.
Nach einem gemütlichen Frühstück im schönen Speiseraum des Bastion Farmyard B&B, spielen unsere Töchter noch einmal ausgiebig auf dem Spielplatz, während wir unser Gepäck verladen.
Die heutige Etappe führt uns zur Immanuel Wilderness Lodge, die etwas nördlich von Windhoek gelegen ist und die wir als Zwischenstation sehr schätzen.
Da die Strecke über die geteerte B1 verläuft, gehen wir davon aus, recht zügig voranzukommen und beschließen, den Vormittag am nahen Hardap Dam zu verbringen, der nur sieben Kilometer von unserem B&B entfernt ist.
Schnell erreichen wir unser Ziel, werfen einen ersten Blick auf den Stausee und bezahlen unsere Eintrittsgebühr.
Wir beschließen eine Ausfahrt in den Wildpark zu machen. Die Einfahrt über die Staumauer ist gesperrt und so müssen wir einen nicht ausgeschilderten Umweg nehmen, der aber dank der Beschreibung des Gatepersonals recht gut zu finden ist.
Die Straßenverhältnisse im Gamepark sind jedoch dergestalt, dass es wenig Freude macht, nach Tieren Ausschau zu halten. Vor allem kurz nach dem Tor führt uns der Weg über steile Auf- und Abfahrten, die mit ziemlich dicken Steinen und tiefen Schlaglöchern übersäht sind. Dafür ist unser Auto nicht ausgelegt und ich gebe im Schritttempo mein bestes...
Die Straße führt durch recht dichtes Buschland und da es keine Karte des Parks gibt und die vorhandenen Ausschilderungen recht kryptisch oder kaum lesbar sind, fahren wir einfach drauf los und vertrauen auf unseren Orientierungssinn.
Immer wieder sehen wir Springböcke und Oryx. Ab und an auch einen Wasserbock. Aber sobald wir uns näher, flüchtet das Wild in schnellem Tempo vor uns. Daher verzichten wir auch auf Fotos und versuchen die Beobachtungen ohne den Blick durch den Sucher zu genießen.
Wir kommen irgendwann zum Seeufer und biegen dort anscheinend falsch ab, denn der Weg wird immer enger und sandiger. Nach kurzer Zeit werden wir - zu unserem Glück, denn der Weg wird immer schlechter - von zwei Rangern angehalten, die uns freundlich darauf hinweisen, dass wir auf den offiziellen Wegen bleiben müssen. Uns ist gar nicht aufgefallen, dass dies keiner ist... Hier hätten ein Schild oder ein paar Steine oder Äste als Wegblockade sicher für mehr Klarheit sorgen können. Zum Glück gelingt es uns ohne festzufahren wieder auf steinigeres Terrain zu gelangen.
Nach diesem Erlebnis beschließen wir zurück zum Ausgang zu fahren. Zu schlecht ist die Straßenqualität und die Beschilderung - wir haben keine Lust, uns hier zu verfahren oder gar steckenzubleiben. Dafür sind wir heute auch einfach zu schlecht vorbereitet. Für einen kleinen entspannten Abstecher eignet sich der Hardap-Gamepark unserer Ansicht daher nur sehr eingeschränkt und wir sind ganz froh, als wir ihn wieder verlassen haben und unseren Weg gen Windhoek fortsetzen.
Nach einer längeren Tank- und Eispause in Rehoboth wird die Landschaft, die die B1 durchschneidet sehenswerter. Immer mehr kleine Berge kommen in unseren Blick und kündigen das Khomas Hochland an.
Windhoek passieren wir schnell treffen dann bald auf die Endlosbaustelle nördlich der Stadt, in deren Nähe die Immanul Wilderness Lodge liegt, die wir am frühen Nachmittag erreichen.
Es gibt sicherlich malerischere Lagen, aber die Herberge überzeugt durch schöne Zimmer, einen wunderbaren Garten mit Pool und allerlei Getier und vor allem durch die Kochkünste des Chefs, auf die wir uns schon richtig freuen.
Wir werden freundlich begrüßt und beziehen unser Zimmer, das die Kinder vor allem wegen der kleinen Galerie sofort großartig finden.
Den Nachmittag verbringen wir geruhsam im Garten der Lodge, die Kinder planschen im Pool und beobachten die kleine Springbockherde und die niedliche Pantherschildkrötennachzucht.
So vergehen gemütliche Stunden, bis die Sonne untergeht und wir zum Abendessen ins Restaurant gehen.
Dies überzeugt uns einmal mehr mit seiner schönen Stimmung - alles ist in gedämpftes Licht getaucht. Zuvorkommend werden wir von der Chefin Sabine bedient, die sich auch wunderbar die Bedürfnisse unserer Töchter kümmert.
Vor allem aber das Menü ist wieder ganz ausgezeichnet und wird sich - erwartungsgemäß - als das beste Essen auf dieser Reise herausstellen.
Mit gut gefülltem Bauch geht es dann zufrieden und entspannt in die Betten.
Morgen fahren wir zur Omaruru-Gamelodge - dann gibt es auch wieder mehr Fotos und auch mehr (und durchaus Ambivalentes) zu erzählen in diesem Reisebericht.