Tag 16 - 28. April - unser zweiter Tag im Camp Kipwe
Die Nacht war nicht gut. Zwar hatten wir ein Kuschelbett, und wir hatten im Raum sogar eine Klimaanlage, aber es war innen recht stickig und eigentlich trotz air condition
viel zu warm. Irgendwann kommt man auf die Idee, die Badtüre und die Eingangstüre zu öffnen, so ein Durchzug kann ja nicht schaden, zumal beide Türen in der Mitte getrennt sind, so dass keine Krabbeltiere reinkönnen, weil man den unteren Teil zulassen kann. So weit, so gut – nur leider hatten die Türen im oberen Bereich keine Fliegengitter und die Folge war, dass ich von den Moskitos arg gestochen wurde. Da half kein peaceful sleep, egal wie sehr man sich eingesprüht hat. Am nächsten Morgen hab ich entsprechend ausgesehen – und Schorschine hatte das Glück, nicht einen Stich abzubekommen. Na ja …
Das fehlende Moskitonetz sowohl an den Türen als auch über dem Bett wäre für uns ein Grund, dem Camp Kipwe
mindestens einen Punkt abzuziehen. Denn sowas geht ja nun überhaupt nicht. Vielleicht lag´s daran, dass wir unmittelbar nach der Regensaison hier aufgekreuzt sind, ich weiß es nicht.
Um 6.00 Uhr geh ich hoch zum
viewpoint, ich möchte den Sonnenaufgang filmen. Aber Erstens bin ich etwas zu spät, und Zweitens hab ich meinen Zeitraffer nicht richtig eingestellt.
Wobei wir wieder bei dem Thema sind, einmal im Jahr, und im nächsten Jahr weiß man´s dann nicht mehr, wie die Einstellungen passen. Aber egal.
Das Frühstück ist supergut, das Personal gut drauf, und
Peter, unser Mann im Restaurant, zeigt uns seine rot entzündeten Augen. Fürchterlich schaut er aus, und wir holen ihm unsere Berberil-Tropfen. Schorschine versorgt ihn, das darf sie jetzt jeden Tag zwei – bis dreimal machen. Dafür ist Peter zu uns auch immer besonders nett!
Wir haben heute
„FREI“, das muss man sich mal vorstellen. Die Elefanten-Tour machen wir erst morgen. Und für heute steht auf dem Plan: Nichtstun, Baden, Schlafen, Mowani besuchen, Elefanten finden. Ein schönes Programm, und das alles ohne Terminvorgaben. Perfekt.
Also starten wir und sehen mal als Erstes einen Papa mit seinen zwei Kid´s in fast schon filmreifer Kulisse auf uns zusteuern.
Dann fahren wir rüber zur Twyfelfontein-Lodge, wir sehen auch die Eli-Gruppe von gestern, die sind aber viel zu weit weg. Also haben wir versucht, von hinten an die Gruppe ranzukommen. Über einen katastrophalen Feldweg sind wir gefahren, der dann leider irgendwo in den Bergen endete. Also haben wir umgedreht, aber jetzt waren die Eli´s weg.
Macht auch nichts aus, wir müssen ja auch noch rüber zur
Mowani Lodge.
Dafür gibt´s zwei Gründe: erstens interessiert uns die Lodge, ob sie vielleicht schöner als unser Camp Kipwe ist und zweitens, was noch viel wichtiger war, auf Mowani hat man uns ein paar T-Shirts gewaschen. Camp Kipwe hat nur Männer als Angestellte, und diese Herren haben uns doch tatsächlich erzählt, dass Waschen nicht so ihr Ding sei, aber sie geben unsere Wäsche ausnahmsweise rüber nach Mowani. Was sagt man denn da? Männer und nicht Waschen können. Und das in Afrika. Na ja ...
Wir wollten die Wäsche auf Mowani mitnehmen, die war aber noch nicht fertig, also schauen wir uns um. Es wird uns extra ein guide an die Seite gestellt, Jeffrey ist sein Name, und der führt uns zu Chalet Nummer 1, wahrscheinlich das Chalet mit der besten Lage:
und der Blick ist, zumindest von Chalet Nummer 1, absolut traumhaft:
Was uns am besten gefallen hat und sicherlich gegenüber dem Camp Kipwe ein sehr großer Vorteil ist: die Tent-Chalets haben alle übergroße Zeltfenster, und die sind natürlich mit einem schönen
Fliegengitter ausgestattet. Ein klarer Pluspunkt für Mowani und ich hab mich in der kommenden Nacht nicht nur einmal nach Mowani gesehnt.
Vergleichen kann man beide Unterkünfte ja sowieso nicht. Kipwe waren wir drei Nächte, da können wir mitreden, aber Mowani ist eine reine Momentaufnahme. Was uns aber im Camp Kipwe auf alle Fälle wesentlich besser gefallen hat, das war der Essensbereich. Höhenversetzt, sehr intim und heimelig, das ist im Camp Kipwe super gemacht. Und die Standardrooms hier in Mowani haben keine outdoor-Dusche, im Kipwe schon. Aber das sind alles keine Unterschiede, sicherlich sind
beide Lodgen etwas ganz außergewöhnliches.
Heute ist relaxen angesagt. Wir halten uns am Pool auf, entgegen meinen Gewohnheiten gönne ich mir ein Erdinger Weißbier , und unser kleiner
Felsenpool ist, wie der Name schon sagt, bestens zwischen den Felsen positioniert. Der junge Bursche, der wagemutig von oben in den Pool springt, ist ein holländischer Gast. Sehr nette, aber abends ziemlich laute Leute:
Am Nachmittag gibt´s Kaffee, Kuchen und Cookies, so lässt sich´s gut aushalten
und nach dem sundowner, den wir wieder oben auf dem Aussichtsfelsen einnehmen, gibt´s ein Abendessen der Spitzenklasse. Es schmeckt bald wie in einem Schlemmerlokal, die Vorspeise besteht aus Blätterteigtörtchen, die mit Champinons gefüllt sind, das Hauptgericht ist ein Kudu-Steak, butterweich und ausgezeichnet.
Nach dem Dinner gehen wir zu unserem Chalet 9 auf die Terrasse, der Sternenhimmel über uns könnte nicht schöner sein und leeren noch den restlichen
„Mount Ceder Cabernet Sauvignon“, ein feines Tröpfchen. Wir sind schon sehr gespannt auf die für morgen gebuchte Eli-Tour. Hoffentlich wird das besser als auf Grootberg …